Magere Beute

von Luca Adolph

(12.11.20) Dass ihn die Magerkost in der Saison bisher nur bedingt gesättigt hat, schmeckt dem TuS Altenberge II nicht so recht. Elf Zähler, die die Altenberger auf einem eigentlich netten sechsten Platz rangieren lassen, fütterten bisher das Punktekonto der Zwoten. Doch noch bringt das TuS-Konto zu wenig auf die Waage. Die Martinsgans hätte praller ausfallen dürfen.

"Grundsätzlich sind wir mit den Leistungen als Trainerteam zufrieden, bloß unsere Ausbeute hätte besser sein können. Wir stehen nicht unbedingt auf einem gerechten Platz", schätzt Marco Töller die Ergebnisse seiner ersten Spielzeit als TuS-Headcoach ein. Beispielhaft dafür steht die 2:2-Punkteteilung mit dem SC Nienberge, bei der der TuS erst sogar in Front gelegen hatte, die Führung aber verspielte. Einem weiteren Team luchste Nienberge übrigens weder davor noch danach Punkte ab.

Am Ende k**** die Ente

Eine Führung verspielte die Töller-Elf ebenso gegen stark aufspielende Recken von Westfalia Kinderhaus II. Gegen den Favoriten ging die Mannschaft beim 3:4 sogar leer aus. In Schapdetten reichten den Gastgebern derweil wenige Versuche, um Altenberge zu bezwingen. Wieder wäre was drin gewesen, doch beim 0:1 kam erneut nichts dabei rum. "Manchmal haben wir kleine Löcher im Spiel. Da dauert es fünf Minuten und wir haben uns zwei gefangen. Wenn wir uns die schenken würden, hätten wir uns so manchen Punkt mehr erspielt", sagt Töller.

Löcher hatte der TuS schon in der Partie mit GS Hohenholte offenbart. Früh geriet Altenberge hier mit 0:2 in Rückstand. Dann aber bewies die Mannschaft Moral und erkämpfte sich noch ein 3:3-Unentschieden. Es sind einzig die kleinen Aussetzer, die dem TuS bisher zu schaffen machten. Doch einer jungen Truppe sei dies wohl verziehen. So geht ein frisch seniorierter Tim Merker in seiner Rolle als Innenverteidiger mehr und mehr auf. Und wie es sich mit so einer frischen Truppe nun mal verhält, weiß der 28-jährige Trainer mindestens genauso: "Natürlich dürfen sich junge Spieler solche Fehler auch mal erlauben."

Spirit auch ohne Leihgaben

Um die drei erfahrenen Kicker um Kapitän Julius Höltje, Max Jürgens und Kai Leutermann züchtet Töller demnach herum. Unterstützung aus der Ersten gab es bisher einzig in Person von Volkan Haziri. Den sechsten Platz erspielten sich die Altenberger also aus eigener Kraft. "Das ist eine junge Mannschaft mit einem ebenso jungen Trainer, die noch ein wenig Zeit benötigt. Langweilig wird es bei denen aber nicht, da kann man schon mal ein paar Euro für hinblättern", gesteht Bernd Westbeld, dessen BSV Roxel II die einzige Mannschaft war, die Altenberge mit einem Kantersieg (6:2) belangte.

Als langweilig werden es ebenso wenig die Verteidiger von BG Gimbte empfunden haben, die Altenberger Offensivstrategen am ersten Spieltag zu verteidigen. Vier Tore bescherten dem TuS einen souveränen Auftakt. Gegen Eintracht Münster legte die zweitstärkste Offensive seinem Kontrahenten erneut vier Eier ins Netz. Beim dritten und zugleich letzten Streich vor der Pause waren es die Schwarz-Weißen Havixbecker, die beim 3:1 dran glauben durften. Ach ja, lässt man die Altenberger Rasselbande erst einmal dran schnuppern, kriegt sie einfach nicht genug. Vorne klemmt’s gewiss nicht, mit 21 Toren zeigt sich der TuS wohlgenährt.