Westfalia Kinderhaus II

Fazit Hinrunde: Nicht auf Anhieb lief bei Kinderhaus alles rund. Erst nach der holprigen zweiten Hälfte beim BSV Roxel II (3:2) machte es so richtig klick, wie Trainer Stefan Kloer erklärt: "In der Phase mit den sehr hohen Siegen haben wir gesehen, wozu wir eigentlich in der Lage sind." Reihenweise fegte der Riese erst über Saxonia (9:0), dann über Nienberge (6:0) und die Eintracht (9:2) hinweg. Doch selbst das 2:2 gegen Mauritz sowie das unterlegene Spiel mit Münster 05 (1:2) trugen dazu bei, dass die Westfalia-Reserve mit zwölf Siegen ganz oben steht. "Die Nackenschläge haben uns erst angestachelt", wie der Coach verrät.

Vorbereitung: Dreimal wurde bis dato gespielt. Bei Greven 09 II langte es nur zu einem 2:2. Ansonsten fuhr die Elf gnadenlos über Münster 08 II (6:2) und Aufstiegskonkurrent TSV Handorf hinweg (6:1). "Alles Pillepalle", schenkt Kloer den Tests kaum Aufmerksamkeit. Ansonsten war selbst beim Spitzenreiter nichts geprägt von Sommer, Sonne, Strand und Zärtlichkeit. "Ich bin sowas von nass geworden. Jeder weiß, wie viel Spaß mir die Wintervorbereitung macht. Einfach nur zum Kotzen", haut die ehrliche Haut mal so raus.

Personal: Auf Heimspiels Tipp-Portal war man fast soweit, Wetten dafür anzunehmen, dass Zugang Jonas Kreutzer an den fünfzehn Hütten (in 7 Spielen!!) von Niels Lautenbach kratzt. Jetzt kommt jedoch raus, beide sind nun verletzt. Lautenbach hat's immer noch mit den Hacken, während Kreutzer das Knie nicht loslässt. Vorne spukt's bei Kinderhaus also weiter unbegrenzt, weil nun selbst Joel Schürmann (Schambein) mit sich kämpft. "Wir kriegen es nicht in den Griff. Bei Schwinni (Stefan Schwinn, Anm. d. Red.) ist es das Gleiche. Ärgerlich, es sind absolute Säulen", grüßt Kloer sein Lazarett. Nur gut, dass der Kader schon gezeigt hat, dass er auch das wegsteckt. Neben Kreutzer ist Phillip Wassmann der zweite Neuling mit Säulenkompetenz. Anfangs drohte auch er, direkt zu bröckeln, jedoch besserte Kloer nach und konnte ihn somit retten: "Irgendwas ist in Duisburg falsch gelaufen. Die wollten ihn erst im Juni freigeben. Daraufhin habe ich die Spielordnung gewälzt. Jetzt darf er für uns kicken." Hingegen nicht mehr für die Westfalia am Ball sind Tristan Kruse und Maxi Mikus aufgrund ihres Studiums. Aus persönlichen Gründen verlässt auch Bryan Ojiako den SC. Dafür gehört der torhungrige Rui Guimares (10 Buden) jetzt vermutlich fest zur Truppe, was ihn wohl etwas ärgert, aber keine Sorge – es geht nicht gegen's Team. "Ich liebe ihn auf'm Platz! Der Schub gehört aber auch abseits vom Wochenende dazu. Das weiß er auch und natürlich hätte er lieber in der Ersten gespielt", gesteht Kloer.

Das können wir in der Rückrunde besser machen: Hier könnte Ihre Werbung stehen! Hätte Perfektionist Kloer nicht doch noch was aufgetan, das ihn fuchsig werden lässt. Zuweilen gab es nämlich durchaus diese seltenen Phasen, in denen seine Truppe mal leicht den Fuß vom Gas nahm. "Wie die zweite Halbzeit gegen Roxel. Du musst auch nicht gegen Münster 05 verlieren oder Mauritz unentschieden spielen. Das soll nicht arrogant klingen, aber nötig war das nicht", sucht der Coach nach der Suppe ums einsame Haar.

Das wollen wir in der Rückrunde beibehalten: Aber Spaß beiseite, es gibt so viel mehr, das ihm gefällt. Doch bevor er abschweift, nennt er nur das, was ihm so richtig imponiert: "Dass wir auch nach 'nem 4:0 oder 5:0 weitermachen. Natürlich ist das auch eng mit Niels' Torhunger verknüpft. Selbst dahinter fallen wir aber nicht groß ab."

Ziel: Das ewige Gedudel um die Meisterschaft geht Kloer gewaltig am Pöppes vorbei. Keine Frage, natürlich wolle er Meister werden, bloß nicht danach um die goldene Ananas spielen. "Ey, Freunde! Es gibt danach 'ne scheiß Aufstiegsrunde. Ich hab' das Gefühl, selbst meine Spieler raffen das nicht. Es gibt drei Meister und keiner von denen geht da rein und gibt sich mit Platz drei zufrieden. Du brauchst nur einen beschissenen Tag erwischen oder nach fünf Minuten rot für 'ne Notbremse sehen und schon ist's vorbei", lässt der Übungsleiter seine Zöglinge strammstehen.

Heimspiel-Prognose: Der dienstälteste Trainerhase kennt seine Truppe ganz genau und weiß viel zu gut, welche Knöpfe er gerade bei ihr zu betätigen hat. Seit 2016 ist er wieder bei den Kinderhausern im Geschäft und schnitt mit ihnen nie schlechter als auf einem siebten Rang ab. Diesmal in seinem sechsten Anlauf sind er und seine Westfalia endlich fällig. Hier braucht's auch keinen Propheten, um zu sehen, dass es irre ist, was seine Jungs da abbrennen. Kinderhaus wird Meister, keine Frage! Danach drehen Lino Deitmer und Kloer wieder ihre Knöpfchen und schon bricht er aus, der helle Wahnsinn..

Trainer: Stefan Kloer (6. Saison)

Co-Trainer: Lino Deitmer (5. Saison)

TW-Trainer: Nils Hörnschemeyer (1. Saison)

Zugänge:
Nils Hörnschemeyer (GW Gelmer)
Tim Löffler (eigene U19)
Bryan Ojiako
Luke Reincke (beide aus Borussia Münsters U19)
Raphael Hundeloh (reaktiviert)
Vincent Gogoll (Kinderhaus I)
Phillip Wassmann (Winter / SC Sprakel)
Jonas Kreutzer (Winter / reaktiviert)

Abgänge:
Erik Baumann (berufsbedingter Umzug)
Daniel Serries
Pascal Werning (Ziel bei beiden unbekannt)
André Niebler (U16-Coach SC Preußen Münster)
Edgar Mangel (Karriereende)
Timo Große-Erdmann (pausiert)
Bryan Ojiako (Winter / persönliche Gründe)
Maximilian Mikus (Winter / studiumsbedingt)
Tristan Kruse (Winter / studiumsbedingt)

Kader:

Tor: Patrick Beyer, Tim Löffler, Paul Fuchs, Nils Hörnschemeyer

Abwehr: Sebastian Weitz, Raphael Hundeloh, Andreas Schulte, Noah Greiwing, Stefan Schwinn, Samuel Kusi

Mittelfeld: Jonas Schröder, Julian Klapdor, Philipp Hollenhorst, Paul Klee, Vincent Gogoll, Albor Jaha, Christoph Göbel, Joel Schürmann, Luke Reincke, Jan Knemeyer, Rayan Abbas, Phillip Wassmann

Angriff: Sindou Kone, Niels Lautenbach, Jonas Kreutzer