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Gievenbeck spannt den Bogen neu
Von Luca Adolph
(12.12.21) Die Kräfte ihres Spannungsfeldes hat die Zweite vom 1. FC Gievenbeck gebündelt und damit das entfacht, was die Liga heute bewegt. Oben nahm sie mit ihrem 4:0-Sieg (1:0) über die Reserve des TuS Altenberge vorerst das Feuer raus und entlud hiermit die volle Spannung in den Keller, von der die A3 nun künftig lebt. Ihr Sieg ließ den Spitzenreiter aus Kinderhaus getrost in die Pause ziehen und öffnete die Schlucht, die zum Relegationsplatz führt, für gleich mehrere Teams.
Abwärts von Platz vier kann sich nach diesem Spieltag also keiner mehr so sicher sein, nicht noch unten reinzurutschen, da ein Mittelfeld jetzt kaum existiert. Langweilig wird's höchstens hinter die Spitze, wo Altenberge gerade gastiert. "Es war natürlich in den Köpfen der Spieler, zu gucken, was nach oben geht. Aber wer hätte damit gerechnet, dass wir mit einem Spiel weniger auf Platz zwei stehen und dadurch mit dem Abstieg nichts zu tun haben? Die Niederlage schlaucht, doch trotzdem steht eine Top-Hinrunde unter dem Strich", blieb TuS-Trainer Freddy ten Voorde gelassen, obwohl nach oben nun wohl nicht mehr viel geht.
49ers rüsten auf
Gestärkt mit Anton Mand, Tom Gerbig und Louis Martin wollte die Zwote der 49ers gegen Altenberge nur wenig dem Zufall überlassen. Mit drei Kickern aus der Ersten zog sie in den Kampf, um den Relegationsplatz noch unbedingt vor Weihnachten zu verlassen. "Natürlich machen die drei Spieler, die da waren, einen Unterschied. In der Hinrunde gehören sie trotzdem zu den besten vier Teams, die wir bespielt haben - vor allem mit den Spielern, die sie haben. Da unten gehören sie nicht hin", beharrte Altenberges 22-jähriger Coach darauf, dass Gievenbecks Ball unabhängig von der Verstärkung schön anzusehen war. Gerne knüpfte Michael Füstmann als gegnerischer Coach daran an: "Es läuft immer nur über eine geschlossene Mannschaftsleistung und die haben wir gezeigt."
Die Dose öffnete sich dennoch erst nach einer Westfalenliga-Kombination, bei der Mand eigentlich einschussbereit den besser postierten Martin bediente (20.). Danach hätte es im Gegenzug beinah den Ausgleich gesetzt. Reaktionsschnell warf sich Leander Stallmeyer allerdings dazwischen und lenkte Simon Gerdes' Schuss ans Alu. Ihrem alten Credo, nach der Pause keinen zu kassieren, wurden sich die 49ers sodann bewusst. "Diesmal haben wir es mal selber gemacht", freute sich Füstmann über Gerbigs butterweiche Flanke, die Vincent Vögler gegen die Laufrichtung des Keepers versenkte (46.).
Hoffnung machten Altenberge noch feine Spielzüge über außen, die Gerdes und Flo Kerellaj abwechselnd inszenierten. Nur fehlte die Besetzung in der Box, um Gievenbeck tatsächlich zu überwinden. Oft war auch ein Fuß dazwischen, der Altenberge daran hinderte, das Ding vielleicht zu kippen. Entschieden wurde es dann, als Jonas Hölker nach 'ner Standard ins eigene Tor netzte (58.) und dadurch der zweite Gievenbecker Sieg in Serie dingfest gemacht wurde. "Wir haben uns in den Überlebenskampf reingeboxt und können mit einem guten Gefühl in die Pause gehen, nachdem wir mit Mauritz und Altenberge zwei Teams geschlagen haben, die man nicht so im Vorbeigehen schlägt", brachte ein merklich stolzer Füstmann zu Protokoll, das von Vöglers schöner Einzelaktion abgeschlossen wurde (87.) und die Liga folglich ins Staunen versetzte.
TuS Altenberge II - 1. FC Gievenbeck II 0:4 (0:1)
0:1 Martin (20.), 0:2 Vögler (46.),
0:3 Hölker (58., ET.), 0:4 Vögler (87.)
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