Tore wie im Träumchen

Von Luca Adolph

(15.12.21) Aufgrund des unbespielbaren Ascheplatzes haben es sich Fortuna Schapdetten und Saxonia Münster lieber auf dem Kunstrasen gegeben und sich im letzten Spiel des Jahres nicht lumpen lassen, etwas Feines zu präsentieren. Final gab es einen Schmaus fürs Auge, der nur hinten raus eher den Dettenern gefiel. "Ich habe vier schöne Tore gesehen. Leider drei auf der falschen Seite", beteuerte Daniel Thihatmar, Trainer der unterlegenen Saxonen, die auf dem Appelhülsener Geläuf trotz Halbzeitführung nicht über ein 1:3 (1:0) hinausgekommen waren.

Vor der Jahreswende erhoffte sich Saxonia einen Boost vom letzten Kick. Für Punkte gegen den Abstieg rückten die Gäste auf und pressten wie verrückt. "Sie sind uns volle Pulle angelaufen. In der ersten Halbzeit sind wir deshalb schwierig reingekommen", erläuterte Heimcoach Christopher Muck, dessen favorisierte Mannschaft scheinbar alle Mühe hatte, gegen sortierte Saxonen anzuspielen. "Da wir nicht nachgerückt sind, haben wir die zweiten Bälle nicht bekommen. Das haben wir erst im zweiten Durchgang besser gemacht", sagte er weiter.

Rauer schwingt die feine Klinge

Bevor die Gäste ihren Zugang fanden, hatte sich Saxonia seinen längst gelegt. Glücklich und dennoch wunderschön ließ Maximilian Rauer, die Leihgabe aus der Zwoten, den Ball außen über seinen schwachen linken Schlappen rutschen und versetzte damit alle ins Stauen, als dieser unhaltbar im Tor einschlug (22.). "Den trifft er auch nicht jede Woche so. Ich habe den Jungs gesagt, dass sie mutig sein sollen und das hat sich hier ausgezahlt", sagte Thihatmar über den Sonntagsschuss wie er im Buche steht.

Wiederholen ließ sich das Meisterstück jedoch nicht. Nach dem Wiederanpfiff kamen die Fortunen und verlagerten mit Justin Ziepke das Spiel auf links. Hier nahm Lars Bunge die Kugel auf und holte mit einem Schlenzer in den Knick seine Elf zurück (66.). Damit knackte Schapdetten nun die Nuss und belebte wieder einstudiert mit Ziepke die Außenbahn, wo Sven Lengers angedampft aus dreißig Metern die Pille scharf vorherspielte. Im Raum fühlte sich Simon Stüper jetzt frei, Lengers' Werk zu vollenenden und seine Farben erstmals in Front zu köpfen (73.).

Die Schlussviertelstunde war noch zu gehen, weshalb die Fortunen nun mussten, um nicht spät wie gegen Mauritz oder Münster 05 einen zu kassieren. "Ich hatte Saxonia noch nicht abgeschrieben und musste die Jungs bremsen, damit sowas nicht wieder passiert", mahnte Muck von der Seite. Gehör fand er beim eingewechselten Patrick Heumann, der den Ball geistesgegenwärtig mit der Hacke an den Innenpfosten manövrierte und danach ebenso traumhaft glücklich wie Saxonias Rauer zum Jubeln abdrehte (86.).

SV Fortuna Schapdetten – TuS Saxonia Münster     3:1 (0:1)
0:1 Rauer (22.), 1:1 Bunge (66.),
2:1 Stüper (73.), 3:1 Heumann (86.)