Standardfest am Arnheimweg
Von Luca Adolph
(07.03.22) Beim Standardfest bat Saxonia Münster den FC Münster 05 zum Tanz, der sich nur hierbei recht vertrat. Viel ging bei Saxonias zweitem Saisonsieg über ruhende Bälle, mit denen sie Nullfünf vor vollendete Tatsachen stellten: Keine Punkte für den Favoriten, der schon vorher ahnte, dass gerade etwas nicht richtig läuft. Jedenfalls war der Ligaletzte zur Stelle und nutzte es schamlos aus.
Was sich im Training schon längst zeigte, brachten die Gäste nun auch endlich auf die Platte. Statt sich hinten zu verbarrikadieren, blühte Saxonia bei Münster 05 vorne richtig auf. "Hinten reinstellen kann sich jeder. Die Mannschaft hat ihre guten Ansätze endlich umgesetzt", zeigte sich Trainer Daniel Thihatmar erfreut. Geklingelt hätte es schon fast nach nur wenigen Sekunden und das sogar aus dem Spiel heraus. Da war Thomas Weiß auf weiter Flur, scheiterte nur, weil Felix Malkowski, Nullfünfs schon vierter Mann im Tor, es gerade noch so zu vereiteln wusste.
Saxonia schnuppert dran
Danach hatte wieder Weiß seine Aktien in 'ner Aktion: Nils Wegmanns Freistoß, der von der Latte auf die Linie titschte, fiel ihm vor die Füße. Jetzt kam es wieder zum Duell mit Malkowski, der Weiß nun elferreich legte. Wieder hatte Saxonia die Führung auf dem Schlappen, verwechselte nur wie Chelseas Kepa den Elfer mit 'nem weiten Abstoß.
Wie es danach so oft spielt, kamen fortan die Gegner besser rein. Erst ließen auch die Hausherren drei dicke Dinger aus. Dann prüfte Felix Knülle nach einer Ecke den Pfosten. Überrascht kam Jens Klein damit in Position, behielt die Ruhe und sicherte Nullfünf die Führung (35.). "Da kamen wir so langsam rein und in der zweiten Hälfte auch eigentlich gut raus. Durch Abspielfehler entstand aber wenig Ruhe. Das hatte von uns dann wenig mit Fußball zu tun und hat sich in den vergangenen Wochen aber auch schon abgezeichnet", haderte Heimcoach Roland Böckmann mit dem eher durchwachsenen Auftritt seiner Elf.
Elfer folgt auf Elfer
Nach Nullfünfs Bemühungen war bald wieder Wegmann gefragt. Erneut legte er sich die Kirsche für einen Freistoß parat. Noch vorhin nur mit Bumms das Alu geküsst, machte er es diesmal besser und mit ordentlich Schnitt. Maßgeschneidert segelte der Ball hinweg über die Mauer und wunderschön ins Eck (58.). Nur Minuten später meldete sich der Gastgeber aber schon wieder zurück. "Wie die Jungfrau zum Kinde", wie Böckmann verriet. Nach einem Foul an Jacob Theuringer legte Knülle mit einem Innenpfostentreffer vor (FE., 66.). Nur zündete er damit Daniel Möller an, es ihm gleich zu tun, nachdem der starke Jannik Uttermann für ihn erneut einen Elfer gezogen hatte. Wieder vom Pfosten zappelte es in den Maschen (FE., 70.).
Damit hatten die Gäste aber nicht genug. Saxonia blieb dran und merkte, es war was drin. Also probierte sich Uttermann, der umgesetzt in die Spitze, klasse an den Verteidigern vorbeizog. Allein vor Malkowski behielt er nun die Nerven und zog Nullfünf den Zahn ganz aus dem Spiel heraus (75.). "Den Sieg nehmen wir mit. Ist auch schon der Dritte in Folge. Wir wussten doch gar nicht mehr, wie das ist", versuchte Thihatmar seine Jungs nach der guten Vorbereitung noch an das Siegen zu gewöhnen. Machen sie so weiter, dürfte es jedenfalls recht schnell gelingen.
FC Münster 05 – TuS Saxonia Münster 2:3 (1:0)
1:0 Klein (35.), 1:1 Wegmann (58.),
2:1 Knülle (FE., 66.), 2:2 Möller (FE., 70.),
2:3 Uttermann (75.)