Bedenklicher Dreier

Von Luca Adolph

(07.03.21) Am Althoffsweg standen sich SW Havixbeck und der SV Mauritz gegenüber. Die Gäste gewannen, hätten allerdings lieber, statt mit 2:1 (1:0) vom Feld zu gehen, eine Pause genommen, um ihre Gesundheit wieder auf Vordermann zu bringen. Überschattet von einem Hin und Her, setzte sich Mauritz dennoch durch, als ob nix gewesen wär'.

"Ich hatte die ganze Zeit über ein mulmiges Gefühl", sagte Ivo Kolobaric, Trainer der Gäste. Im Vorfeld stimmte er mit Havixbecks Mario Zohlen überein, sich schützend vor seine sechs Zöglinge zu stellen, die mit teils starken Corona-Folgen kämpften und eigentlich alles sollten, sich eben nur nicht auf dem Spielfeld wälzen. Wie Hohenholte und Altenberge einigten sich beide Parteien auf den 17. März als Ausweichtermin. Bloß hätte es dafür mindestens drei positive Fälle gebraucht. Mauritz kam "nur" auf zwei. Die Staffelleitung um Helmut Thihatmar war also angehalten, sich daher an die Regeln zu halten: "Es braucht drei positive Fälle für eine Absetzung. Die lagen nicht vor, weshalb das Spiel bis nächsten Donnerstag ausgetragen werden musste."

"Lieber Vorsicht walten lassen"

Mit der Verschiebung bis Donnerstag kam Thihatmar den Teams entgegen. Nur wäre für den SVM das Problem wohl nicht in vier Tagen behoben gewesen. Schließlich ging es Mauritz darum, seine Spieler angemessen zu schonen. Sonntagmorgen gab es dann den dritten Fall. Jetzt trat der SVM aber an – das wäre ihr Schlupfloch gewesen. "Wir haben gerade viele, denen es wirklich nicht gut geht und die mit Atemwegsproblemen zu kämpfen haben. Sie haben jetzt freiwillig gesagt, dass sie spielen und ich konnte sie nicht mehr stoppen. Es wäre einzig richtig gewesen, so ein Spiel abzusagen", sagte der Kroate weiter. Auch Zohlen ging damit nicht d'accord und prangerte an, zu wenig auf die Langzeitfolgen zu schauen: "Wir sind mit unserer kleinen Liga echt gut im Zeitplan und haben uns doch geeinigt. Ich finde, dass man da vorsichtig sein sollte. So hat die ganze Sache das Spiel überlagert."

Mit angeschlagenen Akteuren und Feldspieler Jan Viefhues im Tor rechnete sich Mauritz trotzdem was aus, ließ die Hausherren dabei nur erstmal machen. "Dass Havixbeck viel in den Aufbau investiert, war uns klar. Die sollten ruhig sieben perfekte Pässe spielen. Beim achten wären wir zur Stelle", erklärte Kolobaric seine Taktik, die tatsächlich aufging, als Havixbeck patzte. Ein zu kurz geklärtes Spielgerät wurde hierbei verlängert. Leicht abseitsverdächtig nahm es Jure Soce auf und wurde fortan von Torwart Felix Bußmann elferreif von den Beinen geholt. Nikolas Hüls stand jetzt parat und netzte in sicherer Manier auf 1:0 (36.).

Havixbecker Punktekrise

Von den Hausherren war auch danach nur wenig zu sehen. Bis in die gegnerische Hälfte drangen sie vor, verloren nur stets den Ball und standen dann ballerbreit offen. Hier waren Soce und Malte Gumprecht wiederholt kurz davor, auf 2:0 zu erhöhen. Nur schmiss sich irgendein Havixbecker noch jedes Mal dazwischen. "Das war kein gutes Spiel von uns. Wir müssen uns langsam mal vor Augen führen, dass nach den ersten vier Spielen nicht mehr viel kam", rechnete Zohlen vor und kam auf nur wenig: Von acht Punkten aus den vergangenen zwölf Partien kaufst Du Dir nicht viel.

Als dann die Stunde von Joao Moreira schlug und er den Ball zum 1:1 aus zwanzig Metern in den Giebel hob (57.), wäre eigentlich der Moment gewesen, um es noch mal zu versuchen. Doch Havixbeck nahm sich weiter zurück und gab nach einem Fehlpass auf Außen das Heft wieder aus der Hand. Allein vorm Torwart war es für Stefan Nienaber gar kein Problem, die Weichen für Mauritz trotz allem Drumherum auf Sieg zu stellen (85.). "Ich freue mich über den Sieg. In erster Linie bin ich aber einfach nur froh, dass alle Spieler durchgekommen sind", machte Kolobaric einen Punkt.

SW Havixbeck – SV Mauritz     1:2 (0:1)
0:1 Hüls (FE., 36.), 1:1 Moreira (57.),
1:2 Nienaber (85.)