Kreisliga A3 - Anschwitzen
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Kinderhauser Urgestein dankt ab
Von Luca Adolph
(11.03.22) Stolze 21 Jahre ist Lino Deitmer bei Westfalia Kinderhaus im Verein. Auf der Großen Wiese begann er, mit fünf zu spielen. Bis auf ein Probetraining in Gievenbeck hat er nie was anderes gesehen. Deitmer spielte sich in die Erste hoch und wurde hier leider von einer Verletzung gebremst. Seither coacht er gemeinsam mit Stefan Kloer die Zweite. Nach fünf Jahren unter ihm, ist es nun an der Zeit, für den Co-Trainer zu gehen.
Es war sicher keine einfache Entscheidung für den ehemaligen Mittelfeldmann, seine Mannschaft am Saisonende zu verlassen. Gemeinsam wurde immerhin viel erlebt. Das alles und den bevorstehenden Höhepunkt nimmt Deitmer unbedingt mit. "Vor fünf Jahren hat mich Stefan reingeholt. Von ihm konnte ich viel lernen und dafür bin ich ihm überaus dankbar", erklärt der 26-jährige Projektleiter von Vermessung-digital und sagt weiter, ohne böses Blut zu vergießen: "Ich hätte Interesse gehabt, die Mannschaft zu übernehmen. Da Stefan aber weitermacht, möchte ich mich woanders probieren."
Kinderhauser im Herzen
Von Frank Busch und Kloer habe Deitmer enorm profitiert. Nun möchte er gern auch selber dirigieren. "Es gibt gerade das eine oder andere Gespräch. Ich bin heiß drauf, wenn sich was ergibt. Auch eine Pause wäre erstmal okay. Dann könnte ich mich voll und ganz auf meine B-Lizenz konzentrieren", gibt sich Deitmer noch gelassen. Dabei will er doch mit Kinderhaus in den Meisterkampf ziehen: "Ich bin Kinderhauser durch und durch. Das werde ich mir nicht nehmen lassen."
Während Deitmer entspannt seine Optionen prüft, meldet Kinderhaus' Reserve schon Vollzug. Für ihn werden Philipp Hollenhorst und Christoph Göbel übernehmen – allerdings als spielende Cos. "Es ist schade, dass Lino geht. Trotzdem bleibt er immer einer von uns", stellt Hollenhorst klar, bevor er mit Göbel eine taktik-geprägte Einheit übernimmt. Einmal wöchentlich sollen sie ihre Mitspieler schulen. Kein Problem, schließlich wissen beide, wie es geht.
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Ausgewiesener Taktik-Fuchs
Nebenberuflich tobt sich Hollenhorst als Individualtaktik-Coach bei Tactalyse aus und zeigt Profis ihre Fehler auf. Hier durchforstet der ehemalige Kapitän (2014-2018) vom Catawba College in North Carolina die Spielsequenzen seiner Klienten. Aus Spielern aus der ganzen Welt – u.a. Legia Warschau – holt er damit raus, was nur geht. "Natürlich kann ich davon was übernehmen. In erster Linie schaut ein Individualcoach aber auf den einzelnen Spieler. Bei einem Team muss man vor allem das Gesamte sehen", sagt der hochgeschossene Defensivspezialist.
Unterstützt wird er vom Allrounder Christoph Göbel, der Kinderhaus wie seine Westentasche kennt. Ende 2019 kam Westfalias Allzweckwaffe aus der Ersten und hat großen Anteil daran, dass es aktuell so gut läuft. In Kinderhaus ist er schon seit acht Saisons mit von der Partie und coachte seine C-Jugend bis in den Seniorenbereich. In der Jugend könnte sich Göbel jetzt eigentlich zur Ruhe setzen, wüsste er nicht, was er seinem SC zu verdanken hat: "Ich mach das nicht nur, weil ich Bock drauf habe, sondern auch, weil ich mich dazu verpflichtet fühle, dem Verein was zurückzugeben." Damit ist alles geritzt! Hinter Kloer sind Göbel und Hollenhorst wohl das perfekte Team!
Anschwitzen, der 17. Spieltag:
In Münster soll es ja gerade Teams geben, die nur wegen ihres schlechten Platzes nicht spielen. Davon bleibt die A3 zwar verschont, ihr setzt dafür was anderes zu. Roxel vs. Altenberge, Eintracht vs. Kinderhaus, Saxonia vs. Gimbte, Nienberge vs. Münster 05 und Mauritz vs. Schapdetten treten vorerst nicht gegeneinander an. Schuld daran ist dieses Virus, das fast alle zur Pause zwingt. Gute Besserung an alle, die es gerade trifft!
1. FC Gievenbeck II – SW Havixbeck (So., 17 Uhr)
Hoffentlich steigen die 49ers und Habichte auch wirklich am Sonntag in den Ring. Sie sind die letzten Verbliebenen, die versuchen, sich gegenseitig zu bezwingen. Hierbei greifen zuletzt spielfreie Gievenbecker nun endlich ins Geschehen ein. Havixbeck bewies hingegen schon, dass sie weiterhin etwas wurmt. Wie bereits vor der Pause spielte die Elf von Mario Zohlen weit unter ihrer Norm. Durch das 1:2 (0:1) gegen Mauritz wartet sie jetzt seit fünf Spielen auf einen Sieg. Gegen taufrische Gievenbecker könnte es aber soweit sein. Immerhin wissen die nach nur einem Test noch gar nicht, wo die Reise für sie hingeht. Für beide öffnet sich daher die Chance, mit den ersten Punkten nach vorn zu schauen. Gut rauszukommen, wäre nicht verkehrt – ansonsten klopfen irgendwann noch die von unten an.
Heimspiel-Tipp: Havixbeck bricht Bann und gewinnt 1:2.
Deitmer: 1:2
Hollenhorst: 0:2
Göbel: Als Kinderhauser kann man nicht auf Gievenbeck tippen – 2:3
TuS Altenberge – GS Hohenholte (Do., 19:30 Uhr)
Während Kinderhaus seinem Verfolger aus Altenberge kurz demonstrierte, wie man gut aus der Pause kommt und ein knappes Ding über die Zeit bringt, schaute der Zweite nur von außen zu. Corona-bedingt fiel sein Auftakt gegen Hohenholte ins Wasser. Dennoch trocken will er nun aus der Pause kommen. Mit einem Sieg würde der TuS nicht nur den Abstand von zehn Punkten auf die Spitze verkürzen, sondern gleicherweise den Teams davonziehen, die sich hinter ihm ansiedeln. Derweil setzt sich Hohenholte ein anderes Ziel: Die Truppe von Lukman Atalan möchte ins gesicherte Mittelfeld schippern und dafür in Altenberge den Grundstein legen. Offensiv zeigten sich die Gelb-Schwarzen zuletzt lädiert. Die längere Pause könnte geholfen haben, sich zu mobilisieren.
Heimspiel-Tipp: Knapp, aber es langt – 2:1
Deitmer: Ich muss etwas Risiko gehen, vielleicht ist das der eine Tipp – 1:2
Hollenhorst: 3:1
Göbel: Hohenholte würde ich den Sieg wünschen, aber Altenberge gewinnt – 2:0
SV Fortuna Schapdetten – Eintracht Münster (Do., 19:30 Uhr)
Ob hier wirklich angepfiffen wird, steht noch in den Sternen. Beide plagen sich mit Infektionen rum und verlegen ihre aufs Wochenende datierten Partien. Sollte die Eintracht aber nach Schapdetten reisen, versucht sie sich hier, an ihrem guten Rhythmus zu orientieren. Vor der langen Pause fanden die Münsteraner nämlich zu ihrem Spiel, auf dessen Level sie weiter gewillt sind, zu agieren. Die Fortunen wollen hingegen einen Nutzen aus den Pleiten von Münster 05 (2:3) und Roxel II (1:3) ziehen und sich in der Top-Drei etablieren. Mit einem Spiel weniger auf der Habenseite ist der Weg dafür fast frei. "Nur" die Eintracht muss Schapdetten dafür erfolgreich bespielen.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Deitmer: 3:1
Hollenhorst: 3:2
Göbel: 3:1
