Nienberge rauscht durch Ligabetrieb

Von Luca Adolph

(28.03.22) Da soll noch einer sagen, die von Heimspiel können nicht tippen. Hatte doch ein Schreiberling den Nienberger-Sieg über den Zweitplatzierten vom TuS Altenberge II vorhergesagt. "Ich bin stolz auf Dich. Mut wird eben belohnt", fand SCN-Coach Gerrit Rolwes lobende Worte und feierte den erfolgreichen Tipp beim 3:2-Sieg (2:0) seiner Elf.

Noch viel mehr zelebrierte er hingegen den Auftritt seines Teams, das gegen favorisierte Gäste reinwarf, was es brauchte, um erfolgreich zu bestehen. "Das war ein Spiel fürs Fußballherz. Ein verdienter Sieg mit ganz viel Musik", gefiel Rolwes die Melodie. Allerdings waren es die Altenberger, die den ersten Angriff forcierten und nach Simon Gerdes' Lupfer am Führungstreffer schnupperten.

Mönkediek legt sich das Ei ins Nest

Anschließend spielte sich Nienberge in einen Rausch. Eingeleitet durch Benedikt Oskamps Freistoß aus dem Halbfeld ging der SCN in Front (30.). Schnapper Stephan Mönkediek hatte die Murmel eigentlich eingespannt, prallte dann aber mit einem Mitspieler zusammen und fand den Ball im eigenen Netz. Glücklich gerieten die Gastgeber dadurch in Front, taten aber fortan viel dafür, noch einen draufzupacken. Zwischendurch hatte Torhüter Christian Greiner noch was zu parieren, da Oskamp zuvor Simon Gerdes elferreif gefoult hatte. Auf der Linie blieb Greiner jedoch cool und wog Jonas Hammers Schuss sicher in seinen Armen. Hiermit verballerte Altenberge den zweiten Elfer im zweiten Spiel und machte Nienberge stark für die restliche Partie. Über rechts kombinierte sich Ceddy Eisfeldt durch und legte perfekt für Basti Happe auf (35.). Mit dem 2:0 im Rücken setzten die Hausherren einen schmackhaften Pausentee auf.

Erst kalt erwischt, dann aufgetaut

Auch danach kamen ersatzgeschwächte Gäste nicht so recht raus. Mit seinem ersten Kontakt wurden sie von Julian Peric vernascht. Pascal Fischer stand nun blank und schenkte früh den dritten Treffer nach (56.). "Ich habe es schon im Gefühl gehabt. Es macht gerade wenig Spaß. Dafür, dass wir 0:3 hinten lagen, sind wir aber stark zurückgekommen", hob Freddy ten Voorde, Altenberges Übungsleiter, positiv hervor. Es dauerte zwar seine Zeit, doch irgendwann taute auch seine Elf auf. Flo Kerrellaj nahm Gerdes in die Verantwortung, der stark umkurvte und seine Farben wieder ranholte (68.).

Nur schwächten sich die Altenberger danach selbst. Nachdem sich Gerdes schon wegen Meckerns seinen fünften gelben Karton abgeholt hatte, sah er mit einem Foul die Ampelkarte (72.). Er hatte Ball, aber auch den Gegner gespielt. Seine Mitspieler liefen fortan für elf. Kerrellaj nahm Happe die Pille weg und ließ Hammer nun verkürzen (78.). Das Aufbäumen der Altenberger kam gerade recht. In der Nachspielzeit hielt Julius Höltje auf den Kasten und küsste dabei das Lattenkreuz, weil sich Greiner wieder dazwischen warf. "Mit 1000 km/h – das war kein Kreisligaschuss. Richtig gut von beiden Akteuren", sagte Rolwes, der durch Greiners Tat nun schon zum siebten Mal siegreich in dieser Saison war.

SC Nienberge – TuS Altenberge II     3:2 (2:0)
1:0 Mökediek (ET., 30.), 2:0 Happe (35.),
3:0 Fischer (56.), 3:1 Gerdes (68.),
3:2 Hammer (78.)

Bes. Vorkommnisse: Nienberges Greiner hält einen Foulelfmeter von Hammer beim Stand von 1:0. Gelb-Rote Karte für Altenberges Gerdes (72.).