Aus dem Meister bricht es raus
Von Luca Adolph
(30.04.22) Es musste raus und darf nun auch! Beim Meister, der seinen Titel beim Zuschauen in Altenberge erhielt, hat sich ordentlich was angestaut. Und das wird jetzt meisterlich abgebaut. Mit 4:0 (1:0) zwang der SC Westfalia Kinderhaus II BG Gimbte in die Knie und lässt gerade alles frei, was seit Wochen in ihm lebt.
Extra für ihre Meistersause und die bevorstehende Aufstiegsaufgabe durfte die Mannschaft von Stefan Kloer und Lino Deitmer auf dem Rasenplatz spielen. Vorab passte sie sich hier den Gegebenheiten in Amelsbüren an und wollte mal auf natürlichem Untergrund agieren. "Es war stumpf und wir mussten uns erst daran gewöhnen. Die Bälle sind mehr gesprungen als sonst und wir hatten es mit den Kontakten nicht so drin. Es ist jetzt aber auch egal! Keine Ahnung, wie viele Kisten hier stehen", ließ sich Deitmer fallen und feierte nach seinem allerletzten Kinderhaus-Heimspiel alles raus, was geht.
Sportlich abgestiegen
Hierbei gestaltete der Hausherr das Geschehen und sorgte – wenn auch ruckelig – dafür, dass Gimbte später offiziell aus der Klasse ging. "Das war auch vorher schon klar und kam daher wenig überraschend. Aber sie haben uns am Leben gelassen und sind fahrlässig mit ihren Chancen umgegangen. Am Ende haben sie zurecht gewonnen und als beste Mannschaft alle Glückwunsche verdient", gratulierte BG-Trainer Daniel Helmes den Kinderhausern und Kumpel Kloer zum überfälligen Titelsieg.
Schon früh ließ Rui Guimares übrigens die Korken knallen, als er sich Jürgen Venikhs Flanke butterweich von der Brust auf den starken Linken legte und trocken versenkte (16.). Bestens an Wiesen-Fußball gewöhnte Gimbter kamen danach über Konter und ließen ihren stärksten durch Marius Müller liegen. Auch das Elfer-Geschenk nach klarem Foul von Tim Löffler wussten die Gäste, nicht zu nutzen, weil Titus Hartweg Keeper Löffler einfach ausbügeln ließ. Auch drückende Kinderhauser kamen nicht mehr zum Erfolg und gingen trotz Chancen nur mit 1:0 in die Katakomben.
Deitmer zieht seine letzte Runde
"Sein letztes Heimspiel auf dem Hauptplatz zu spielen, ist schon etwas Besonderes. Als ich nach der Pause ein letztes Mal rausgekommen bin, ging mir einiges durch den Kopf. Hätte nicht gedacht, dass das so passiert", sagte Deitmer, der über zwanzig Jahre mit Kinderhaus ging und bei seinem Abgang von der Großen Wiese um die richtigen Worte ringt. Doch er wurde noch ins Staunen versetzt, weil seine Truppe fortan meisterlich mit der Kugel umging.
Kurz nach der Pause setzte sich Guimares an die Spitze der Torjägerliste (55.). Im Gestocher stahl danach Rayan Abbas seinem Kollegen Niels Lautenbach die Show und netzte auf 3:0 (60.). Abschließend traf Guimares ins lange Eck zu seinem Dritten (79.) und ganz Kinderhaus ließ sich danach nicht bitten. Mittlerweile haben wohl alle einen im Tee und feiern zurecht, weil es für sie nun um den Aufstieg geht.
SC Westfalia Kinderhaus II – BG Gimbte 4:0 (1:0)
1:0 Guimares (16.), 2:0 Guimares (55.),
3:0 Abbas (60.), 4:0 Guimares (79.)
Bes. Vorkommnis: Kinderhaus-Keeper Tim Löffler pariert einen Foulelfmeter von Titus Hartweg beim Stand von 1:0.