Vier gewinnt

Von Luca Adolph

(15.10.21) Schon vor der Saison ist der TuS Altenberge II All In gegangen und hat hierbei mit seinen vier Coaches wohl auf die richtigen Chips gesetzt. Verteilt wurden sie vom Vierergespann um Freddy ten Voorde, Dominik Adler, Julius Höltje und Max Jürgens auf die Schultern ihres Teams, das bisher nicht den Anschein erweckte, sich zu verzocken. Fünfzehn Punkte füllen mittlerweile den dicken Altenberger Pott. Richtig abgeräumt werden soll nun gegen die Spitzenteams.

Ein vermeintlich großes Kaliber bespielte der TuS bloß einmal und wurde dabei erst in der Nachspielzeit vom BSV Roxel II erlegt (0:1). Nun kündigen sich stramme Wochen für den aktuell Zweitplatzierten an: Erst nach den Partien gegen Mauritz, Havixbeck und Schapdetten wissen Jürgens und Co, wo sie denn stehen. "Ich sehe uns schon auf einer Höhe mit Roxel. Bei uns wird sich die Frage stellen, ob wir es konstant hinbekommen, wenn nach oben und unten irgendwann nicht mehr viel geht", grübelt Max Jürgens, Altenberges spielender Co-Coach.

Gut getaktet

Bis dahin machen ten Voorde und Adler ihre Mannen scharf. Beide kümmern sich um die technischen Finessen, während Höltje und Jürgens ihre Anweisungen auf dem Platz übermitteln. "Wir geben schon unseren Senf dazu, halten uns bei den Aufstellungen aber raus. Freddy und Dominik kümmern sich ums Taktische, machen die Aufstellungen und ziehen die Zügel an, wenn es mal sein muss", sagt der mit 31 Jahren älteste Altenberger-Akteur, der gemeinsam mit Kapitän Höltje aus der Mitte heraus dirigiert.

Zuwachs bekommt die defensiv am besten stehende Mannschaft nun im Sturm. Aus der ersten rückt Daniel da Costa in die zweite Reihe, mit der Chance, Jürgens bald zur Kasse zu bitten. Ballert er die schönste die Bude, latzt der Co-Trainer in Form von flüssigem Glück: "Vor der Saison sind wir alle Wetten eingegangen. Gegen Julius habe ich gewettet, doppelt so viele Tore zu schießen. Und das schönste Tor soll wieder her, hat schließlich schon zweimal geklappt", pokert der studierte Wirtschaftsingenieur. Na, wenn er sich da mal nicht verzockt. Aktuell liegen Höltje und er mit drei Toren nämlich noch gleichauf. "Bei weniger Spielzeit", merkt Jürgens an.

Anschwitzen, der achte Spieltag:

BSV Roxel II – TuS Saxonia Münster (So., 12:15 Uhr)
Nach wie vor erweist es sich für den Tabellenletzten als äußerst ärgerlich, dass ihm ein vermeintlicher Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1 gegen Hohenholte nicht anerkannt wurde. Vielleicht wäre Saxonia Münster damit auf und davon gewesen und hätte die ersten drei Punkte heim gebracht. So wurde der TuS für seine guten 45 Minuten letztlich nicht belohnt und darf es nach dem 2:6 (2:1) nun erneut versuchen. Mit den Roxelern erwartet sie jetzt ein Gegner, der sich unter der Woche die 2:3-Niederlage (2:1) gegen Gievenbeck II abstreifte und wieder positionierte. Roxels knapper, aber dennoch effizienter 3:2-Sieg (1:1) über BG Gimbte hält den BSV im Spiel und lässt ihn zum oberen Drittel aufschließen. Allmählich könnte nun der Schritt folgen, der ihn in die Top-Drei vorstoßen lässt.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Max Jürgens: Roxel hat 'ne geile Truppe. 4:0

SC Westfalia Kinderhaus II – 1. FC Gievenbeck II (So., 12:30 Uhr)
Der Überflieger der A3 marschiert und marschiert. Außer dem SV Mauritz (2:2) war es bisher keinem Team möglich, Kinderhaus zu drosseln. Nach dem Spitzenduell mit Fortuna Schapdetten (3:1) stellt sich nun die Frage, wem es denn gelingt, die Kinderhauser mal zu erwischen. "Bisher hatte ich den Eindruck, dass sie niemand so wirklich schlagen wollte", sagte Roxel-Trainer Bernd Westbeld, der auch schon mit seinem Team knapp unterlag. Zupacken wollen nun die 49ers, die sich nach ihrem 3:2-Erfolg (1:2) über Roxel im Auftrieb befinden. Ein weiterer Sieg im Derby würde die Gievenbecker zum Mittelfeld aufschließen lassen und ihnen obendrein das Selbstvertrauen zuteilwerden lassen, das es braucht, um weitere Aufgaben zu meistern.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Jürgens: 3:1

TuS Altenberge II – SV Mauritz (So., 13 Uhr)
Das Donnerwetter gegen Münster 05 (1:4) hallte bei den Mauritzern nicht groß nach. Schon in der Woche drauf meldeten sie sich mit 5:1 (3:1) zurück und schlugen BG Gimbte eindrucksvoll in die Flucht. Wichtig wäre nun, mal etwas Konstanz reinzubekommen und sich still und heimlich vorzupirschen. "Mauritz hat gegen einige Teams von oben schon gespielt. Deshalb kann man jetzt nicht sagen, dass sie sechs Punkte schlechter sind als wir", warnt Jürgens. Solange seine Mannschaft allerdings so vorsichtig mit ihren Zählern umgeht wie bisher, braucht ihm nicht groß Bange sein. Mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz bestünde rein rechnerisch die Chance, bald bis auf einen Punkt an Kinderhaus ranzurücken.
Heimspiel-Tipp: 3:2
Jürgens: 3:0, wir müssen die Null mal wieder halten. Würde gern sagen, Flo Kerellaj macht 'ne Bude, aber das ist so ein Chancentod. Also treffen Julius, Simon und ich.

BG Gimbte – SW Havixbeck (So., 15 Uhr)
Glücklich waren die Havixbecker, nachdem sie vom FC Münster 05 am Leben gelassen worden waren und sich dadurch beim 2:2 (1:2) einen Punkt mit dem Abpfiff erschlichen. Nie aufzustecken, wird eben belohnt! Knüpft Gimbte nun an die starke Leistung vom 2:3 (1:1) gegen Roxel II an, könnte SW-Coach Mario Zohlen erneut gezwungen sein, sich seinen Joker Jens Könemann aus dem Ärmel zu schütteln. Schließlich ist sein Schachzug gegen die 05er, ihn aus der Verteidigung in den Sturm zu schieben, wunderbar aufgegangen. Dass sich ein solches Szenario nicht wiederholt, möchten die Blau-Gelben derweil verhindern. Aktuell stehen sie über dem Strich, könnten jedoch schnell an Boden verlieren. Mit Havixbeck, Schapdetten und Kinderhaus warten im Oktober noch richtige Brocken auf sie. Da zählt schon jeder Punkt.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Jürgens: 2:2

GS Hohenholte – SC Nienberge (So., 15 Uhr)
Hohenholte atmet auf. Gegen Saxonia Münster wurde der Bock von den Gelb-Schwarzen umgestoßen und die überraschende Durststrecke von fünf sieglosen Partien beendet. Hinten raus brachte die Elf von Lukman Atalan dabei ihre Klasse auf den Rasen und machte beim 6:2 (1:2) den so wichtigen Pflichtsieg dingfest. Setzt die Truppe nun einen drauf, könnte sie sich vorerst aus der Kellerregion befreien. Dort haben es zuletzt spielfreie Nienberger allerdings in der Hand, sie unten festzuketten. Für den SCN wäre es immens wichtig, selber zu punkten und dabei gleichzeitig Teams in Schlagdistanz zu halten. Dafür nimmt die Mannschaft von Gerrit Rolwes erneut den Kampf auf.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Jürgens: 1:2 und mein Cousin Philipp Klumpe trifft.

FC Münster 05 – SV Fortuna Schapdetten (So., 15 Uhr)
Jetzt stellt sich die entscheidende Frage, ob sich der letztjährige Tabellenführer in Position bringt und dabei aufschließt oder doch im zähen Mittelfeld überwintert. Ihr Chancenwucher beim 2:2-Remis (2:1) in Havixbeck ließ die 05er jedenfalls nicht klettern. Begegnet die Truppe von Roland Böckmann den Schapdettenern nun aber auf Augenhöhe und bricht deren Abwehrbollwerk entzwei, ist nach oben noch was drin. Andernfalls ziehen die Fortuna & Co wohl davon und verdichten das Feld um die Spitzengruppe. Von der Kinderhaus-Reserve wurden die Gäste beim 1:3 (0:1) zuletzt zwar geerdet, aber noch lange nicht aus dem Verkehr gezogen. Am Arnheimweg bleibt der Elf von Christopher Muck die Chance, sich den zweiten Rang zurückzuerobern.
Heimspiel-Tipp: 1:1
Jürgens: 1:3