Greven hat Verstopfung
Von Stefan Bamberg
(27.03.17) Es gibt Fußballspiele, die sind wie eine Darmverstopfung. Man muss und will, aber man kann nicht. Der 22. Spieltag, er war aus Sicht der DJK BW Greven großer Mist. Ein totaler Griff ins Klo in der ersten Hälfte. Und dann eben diese zweiten 45 Minuten, in denen Greven drückte und drückte - doch es kam einfach nicht genug raus. Das eklige Resultat war eine 3:4 (0:4)-Niederlage im Topspiel bei Marathon Münster - Kack-Pott statt Jackpot für den Ligaprimus.
Die Probleme, sie waren dabei - jedenfalls nicht primär - im Spielerischen zu verorten. "Wir hatten ohne Frage auch einen unserer schlechteren Tage", sagt Trainer Peter Talmann. "Vor allem aber haben wir schlecht gekämpft - und das muss sich schleunigst wieder ändern." Die Marathonis freilich nahmen den blau-weißen Kurzurlaub allzu gerne mit: Alles, was zuletzt überhaupt nicht lief, klappte auf einmal wieder. "Ganz ehrlich, ich war selbst überrascht", schmunzelt McDanny Anthony-Francis, der mitspielende Coach. Dass sie dem Spitzenreiter in einer Halbzeit vier Eier ins Nest legen würden - das hätte man vorher wohl nur unter Einfluss harter Drogen für möglich gehalten. War aber so, kein Scheiß.
Treffer Nummer eins gelang dem eigentlich noch unpässlichen Ali Hodroj (14.): "Na ja, versuch's halt", hatte sein Trainer ihm gesagt. Und so versuchte er es halt, DJK-Hüter Daniel Schultewolter verschätzte sich wohl ein bisschen, Lupfer, Tor! Die Führung - ein kurzes Vergnügen? Mitnichten. Stattdessen gab's schon drei Wochen vor Ostern die große Auferstehung, die eines Knipsers nämlich: Rashid Hassanzadeh-Ashrafi hat seine Wumme wieder geladen, und zwar sowas von. 2:0, 20. Minute. 3:0, 36 Minute. 4:0, 44. Minute. Pünktlich zu seiner dritten Butze kamen übrigens die Bauklötze staunenden Gimbter herein. "Da waren richtig tolle Buden dabei, endlich wieder", jubelt Anthony-Francis. 4:0, in Worten: viernull!, unglaublich.
Andererseits weiß Anthony-Francis auch, dass der berühmte Deckel noch nicht drauf ist: "Gegen die DJK musst Du natürlich immer aufpassen." Bei Greven hatte Topscorer Torben Mais bis jetzt frei, kommt aber zum zweiten Durchgang. Fortan boxt nicht nur der Papst, sondern gleich die ganze Kurie: Lange haben die Gäste wohl geruht, nun sind sie wach. Geradezu hyperaktiv sogar: Chris Helmig macht nach einer Ecke das 1:4 (57.), Maurice Seikowski allein vor dem Kasten das 2:4. Jetzt bläst Blau-Weiß zum Halali.
"Wir haben mehr Druck entfacht, das war aber auch bitter nötig", berichtet Talmann. Die Partie ist nun völlig offen, Marathons Bollwerk kämpft gegen die nachlassende Puste. Doch erst in der Nachspielzeit fällt der Anschluss, abermals haut Helmig ihn rein. Dann ist aber Schluss, die grün-weiße Mauer hält.
Marathon Münster - DJK BW Greven 4:3 (4:0)
1:0 Hodroj (14.), 2:0 Hassanzadeh-Ashrafi (20.),
3:0 Hassanzadeh-Ashrafi (36.), 4:0 Hassanzadeh-Ashrafi (44.),
4:1 Helmig (57.), 4:2 Seikowski (60.),
4:3 Helmig (90.+2)
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