Kreisliga B1
Gebhardt hält Mauritzer Sieg in Standard-Orgie fest
Von Fabian Renger
(02.12.19) Und dann war noch einmal zittern angesagt beim SV Mauritz II um Trainer Florian Diening. Der 5676. Standard der Partie zwischen den Mauritzern und der Zwoten von Saxonia Münster war kurz vor der Ausführung. 90. Spielminute, Mauritz führte 4:3. Noch einmal Freistoß für die Saxonen, Robin Barniseth läuft an. RUUMMMMMS! Ab in die Mauer. Ab in den Bauch von Moritz Gebhardt. Der Abdruck vom Ball sei auch noch eine runde Stunde nach Abpfiff zu sehen gewesen sein, erzählte Diening. Doch Gebhardt wird es verkraftet haben: Durch diese Heldentat hielt er sozusagen den Sieg fest, zur Belohnung staubte er (mindestens) einen Glühwein ab. Verdientermaßen, finden wir! Alles in allem war es übrigens eine richtige Standard-Orgie.
Niklas Wolkersdorfer eröffnete den Torreigen. Eckball Saxonia, Getümmel und Gestocher in der Box - der Rechtsverteidiger drehte jubelnd ab (19.). Es war sein erstes Tor nach dem Wechsel aus dem Juniorenbereich zu den großen Jungs. Ein Lichtblick des Tabellenletzten. Nicht nur dank dieses Tores. "Er hat sich super etabliert", freute sich Saxonen-Trainer Florian Pickhinke.
Freistoß, Eckball, Elfmeter...
Nicht so super aus seiner Sicht: Daniel Ott glich für die Hausherren aus. Wieder nach einem Eckstoß (30.). Weil Eckstöße auf die Dauer langweilig werden, erzielte Barniseth das 2:1 für Saxonia per direktem Freistoß. Hier half Heim-Tormann Jannis Rieger dezent mit (45.). Und damit die ganze Bandbreite an ruhenden Bällen abgedeckt war, gab es kurz darauf Foulelfmeter für Mauritz. Gebhardt traf aus elf Metern - 2:2 (45+1.). Kein schönes, aber dafür ein torreiches Spiel - immerhin.
Nun ja, wir sind noch nicht am Ende unserer langen Reise angekommen. Barniseth brachte nach dem Seitenwechsel abermals Saxonia in Front. Wieder ein direkter Freistoß, der war dann auch einfach unhaltbar (54.). "Psychisch ein Knick für uns", bemerkte Diening. Doch lautstark angepeitscht von einem Max Dellwig als wirklich vorbildlichen Kapitän kam Mauritz trotzdem zurück. Und, oh Wunder: Sogar aus dem Spiel heraus! Noah Weiler traf zum 3:3 (74.). "Schön herausgespielt über zwei, drei Stationen bis vors Tor", erklärte Diening. Fünf Minuten später machte er die Kloppo-Faust. Robin Hagenah drehte das Match zugunsten des SVM (79.).
Eigentlich ist ja alles gut...
Was für ein Kick. Dass Gebhardt am Ende alles gab, sprach für ihn und seinen Willen. Was aber ist bei Saxonia los? Klar ist: Das Team wird als Schlusslicht überwintern. "Die Stimmung in der Kabine ist immer noch super, die Trainingsbeteiligung", so Pickhinke. Was fehlt? Klar:"So ein unbequemer für ganz vorne." Vielleicht wird der Wolkersdorfer nochmal einer, wer weiß das schon...
SV Mauritz II - Saxonia Münster II 4:3 (2:2)
0:1 Wolkersdorfer (19.), 1:1 Ott (30.)
1:2 Barniseth (45.), 2:2 Gebhardt (45+1./FE)
2:3 Barniseth (54.), 3:3 Weiler (74.)
4:3 Hagenah (79.).