Kreisliga B1
Mladosts "Kälber" unterliegen Borussia
Von Fritz Rungenhagen
(27.08.19) "Die haben ordentliche Kälber da vorne drin", sagte Malte Vogt. Großen Rechtfertigen musste sich der Co-Trainer von Borussia Münster II aber eigentlich nicht. Zum Kreisliga B-Auftakt siegte seine junge Mannschaft beim Klub Mladost mit 3:2 und nahm, zusätzlich zu den drei Punkten, eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein mit.
Vogt, der seinen verhinderten "Chef" Jens Bertels vertrat, hatte seiner Mannschaft zunächst eine abwartende Taktik auferlegt. "Wir hatten eine schlechte Vorbereitung mit fünf Niederlagen", erklärt der Trainer die defensive Anfangs-Ausrichtung, die seiner verunsicherten Mannschaft Halt geben sollte.
Borussia kontert geschickt
Dass die Gastgeber von Mladost jedoch Ähnliches im Sinn hatten, konnte keiner ahnen bei der Borussia. Bei Mladost stand mit Maximilian Müller ein Feldspieler im Tor. Torwart Daniel Tepe hatte zuletzt ein Knie gegen den Kopf und vom Arzt eine Spielpause verschrieben bekommen. So verordnete Mladosts Trainer Tom Feuerstacke höchste Vorsicht im Spielaufbau. Beide Teams konnten und wollten also nicht so richtig und so entwickelte sich eine erste Spielhälfte in der bei hochsommerlichen Temperaturen fußballerisch nichts allzu Großes passierte am Arnheimweg.
Doch die Spieler hatten sich die Highlights wohl für die Schlussviertelstuunde des ersten Durchgangs aufgespart. Innerhalb von 11 Minuten stand es 2:0 für Borussia Münster II. Borussias Benjamin Kock hatte zunächst nach einem Konter der Borussen selbst abgeschlossen (31.), um dann kurz vor der Halbzeit nach eigener Balleroberung Nemanja Kovacevic zu bedienen, der per Winkeltreffer auf 2:0 erhöhte (43.). Verdutzt schauten sie aus der Wäsche, die Stürmer vom Gastgeber und mit ihnen Coach Feuerstacke, der sich über "zwei kleine Nachlässigkeiten" ärgerte, die von effektiven Borussen gnadenlos genutzt wurden.
Mladost köpft sich zurück ins Spiel
Ebenjene standen auch nach der Pause weiterhin kompakt und verdichteten das Zentrum. Mladost blieb nichts anderes übrig als es über die Außenbahnen zu versuchen, jedoch ohne Erfolg. Und so schien eine Partie, die sich nicht zuletzt wegen der hohen Temperaturen zu einer zähen Angelegenheit für alle Beteiligten entwickelt hatte, ihren ereignisarmen Lauf zu nehmen.
Wären da nicht die konditionellen Probleme gewesen und ein ganz kleines bisschen vielleicht auch die Unsicherheit, die eine schlechte Vorbereitung hinterlassen hatte, bei der Borussia."Bis zur 75., 80. Minute haben wir sehr gut gestanden. Dann mussten wir konditionell bedingt wechseln.", so Vogt, der eine Unachtsamkeit auf der Außenverteidigerperson als Grund für das "starke Kopfballtor" durch Marcel Reiners zum 1:2 nannte (86.). Es kam was jeder am Seitenrand bereits hatte kommen sehen, der sich in der Sommerpause mit den Jungs von Borussias Zweitvertretung beschäftigt hatte. Unter ihnen Vogt: "Die Truppe hat so viel Potenzial, aber sie kann mit Rückschlägen noch nicht so richtig umgehen." Folgerichtig traf mit David Chacha nur drei Minuten nach dem Anschlusstreffer der zweite Spieler von Mladost per Kopf: 2:2 (89.) -Die Kälber hatten zugeschlagen.
Kock als Matchwinner
Dass es nach der Rangelei um den Ball unmittelbar nach dem Ausgleich zu einer Auseinandersetzung kam, bei der je ein Spieler auf beiden Seiten vom Feld gestellt wurde, geriet zur unschönen Nebengeschichte eines rassigen Spiels, dessen Höhepunkt erst in der Nachspielzeit erreicht wurde.Der eingewechselte Borusse Asad Salkovic hatte den Ball gut verarbeitet und spielte eine präzise Flanke auf Benjamin Kock. Dieser verwandelte (94.) und sicherte seiner Mannschaft nicht nur drei Punkte, sondern auch ein großes Lob vom Trainer. Der an diesem Tag alleinverantwortliche Vogt, stellte heraus wie wichtig es für sein Team war, erneut zurück zu kommen: "Die Jungs haben sich selber belohnt. Das ist ein Reifeprozess, den wir durchmachen. Wir hatten in der Vorbereitung so oft Rückschläge einstecken müssen, aber wir glauben an die Entwicklung", spricht Vogt für seinen Chefcoach Bertels gleich mit.
Deutlich kritischer sieht man die Partie beim in letzter Minute unterlegenen Gastgeber. Coach Feuerstacke ärgerte sich vor allem über die gelb-rote Karte seines Schützlings Reiners kurz vor Schluss, die seiner Mannschaft eine wichtige Anspielstation für hohe Bälle in der Spitze beraubte. "es waren sechs Minuten auf dem Tacho gewesen. Das war dumm und von beiden Spielern unnötig", spricht Feuerstacke ein deutliches pädagogisches Machtwort und macht so sicherlich auch seinem generellen Ärger über das Endergebnis Luft- Ein Resultat mit dem er selbstredend nicht einverstanden war: "Eine Punkteteilung wäre gerecht gewesen. Wir haben ohne richtigen Torwart gut dagegen gehalten, aber Borussia hat das auch gut gemacht." Sportliche Worte nach einem intensiven Spiel am Arnheimweg.
Klub Mladost - Borussia Münster II 2:3 (0:2)
0:1 Kock (31.), 0:2 Kovacevic (43.),
1:2 Reiners (86.), 2:2 Chacha (89.),
2:3 Kock (90.+4)