Kreisliga B1
Weis, Wackers tragischer Held
Von Christian Lehmann
(25.11.19) Nach dem Abpfiff erhielt Marvin Weis selbst vom Gegner Zuspruch. Wacker Mecklenbecks Defensiv-Stratege hatte im Spiel gegen den SC Sprakel über 90 Minuten eine überragende Leistung gezeigt, sich dann jedoch in der 90. Minute einen folgenschweren Lapsus geleistet. Nachdem Weis über den Ball getreten hatte, nutzte Nils Ohmen die Gelegenheit und traf zum 4:3 (2:1)-Auswärtssieg der Gäste.
"Der Jungs tat mir richtig leid, aber so ist das manchmal im Fußball", sagte Sprakels Coach Patrick Klute, der Weis noch aus gemeinsamen Zeiten bei Wacker kennt. Auch Mecklenbecks Coach Alex Hülsmann spendete Trost: "Marvin war unser bester Mann. Sowas passiert halt."
Bogenlampe von Ahlert
Nicht minder unglücklich für die Hausherren war der frühe Rückstand durch eine verunglückte Bogenlampe von Max Ahlert schon nach drei Minuten. In der Anfangsphase hatten die Wackeraner mehr Spielanteile, Sprakel verzeichnete jedoch die besseren Torszenen und erhöhte durch Steffen Kock nach Zuspiel von Ohmen auf 0:2 (39.). Ein Problem hatten die Gäste jedoch: "Meine Einwechslung", so Klute. Weil sich Innnenverteidiger Ahlert bei seinem Treffer verletzt hatte und kein Ersatz verfügbar war, stellte sich der Trainer bis zur Pause 27 Minuten lang hinten rein. "Länger hätte ich auf keinen Fall durchgehalten", so Klute.
Der Mecklenbecker Druck wurde größer, noch vor der Halbzeit verkürzte Jonathan Scheuer nach einem Konter (1:2/43.), im zweiten Durchgang sorgte Philipp Wellmann dann mit einer feinen Direktabnahme vom Sechzehner-Eck für das 2:2 (55.). In der Schlussphase ging es dann hin und her. Erst brachte Innenverteidiger Christopher Klimek sein Team nach einem Vorstoß im Zusammenspiel mit Lasse Ostholt wieder in Führung (2:3/75.), dann gelang Laurin Pieper mit einer ebenfalls verunglückten Flanke das 3:3 (85.). Kurz vor dem Ende erlebte Weis dann seinen tragischen Moment.
"Das war richtig bitter. Wir haben nicht schlecht gespielt, aber Sprakel hat mit viel Leidenschaft dagegen gehalten und hatte auch das nötige Glück", sagte Wackers Frontmann Alex Hülsmann. Bei den Gegentoren sieht man, wie jung und naiv die Mannschaft manchmal noch ist." Klute war erleichtert, ärgerte sich aber darüber, dass sein Team den Sack nicht früher zu gemacht hatte. Gleich mehrfach waren seine Jungs über außen durch gewesen, hatten aber immer wieder das Zuspiel zum freistehenden Nebenmann verpasst. "Wenn wir die Dinger gemacht hätten, wäre es nicht mehr so brenzlig geworden."
Wacker Mecklenbeck II - SC Sprakel 3:4 (1:2)
0:1 Ahlert (3.), 0:2 Kock (39.),
1:2 Scheuer (43.), 2:2 Wellmann (55.),
2:3 Klimek (75.), 3:3 Pieper (85.),
3:4 Ohmen (90.)