Kreisliga B1
Von verrückten Finishs und frechen Hunden
Von Christian Lehmann und Fabian Renger
(29.09.20) 85. Minute, Spielstand 2:2. Elfmeter. Es gibt Spieler, die haben da einen Stritz in der Buchs. Und es gibt Felix Durynek. Mit einem saufrechen Lupfer in die Tormitte legte der Filou des SC Sprakel den Grundstein zum hart umkämpften 4:2-Sieg seines Teams gegen Borussia Münster II - und das nach 0:2-Rückstand. Dass sein Trainer an der Seitenlinie kurz vorm Herzkasper stand, interessierte den "Iceman" des SCS dabei eher weniger.
Nichts für Warmduscher und Menschen mit Herzschrittmacher war auch die Schlussphase am Coppenrathsweg. Ausgleich, Rückstand, Ausgleich hieß es für den SV Mauritz II zwischen der 87. und 92. Minute gegen die dritte Mannschaft des BSV Roxel. Weil die Partie auch zuvor reichlich zu bieten hatte, hieß es am Ende 4:4. Über zu wenig Unterhaltung konnte sich da niemand beklagen.
So lief der 4. Spieltag
SV Bösensell II - TuS Altenberge III 4:2 (1:1)
Tore: 0:1 Rothländer (25.), 1:1 Raestrup (34.), 1:2 Brunsmann (62.), 2:2 Häßler (76.), 3:2 Michael (85.), 4:2 Janke (90.)
FC Münster 05 II - 1. FC Gievenbeck III 3:1 (1:1)
0:1 Hartwig (17.), 1:1 Kock (26.), 2:1 Stahlhauer (66.), 3:1 Maliki (81.)
SV Mauritz II - BSV Roxel III 4:4 (1:1)
Was war das bitte für eine bekloppte Schlussphase am Coppenrathsweg? Mittendrin: Paul Kostyrenko. Als der Mauritzer Angreifer drei Minuten vor dem Ablauf der regulären Spielzeit das 3:3 markierte, ging die Gaudi erst richtig los. Roxel ging jedoch durch Youngster Hamid Rasouli in der letzten Minute erneut in Führung, um sich in der Nachspielzeit doch noch den Ausgleich zu fangen. Wieder war Kostyrenko der Held. "Das war am Ende aufgrund unserer schlechten Defensivleistung ein glücklicher Punkt. Wir hatten das Spiel aber eigentlich gut im Griff", meinte Mauritz-Coach Florian Diening. Sein Team hatte gegen tief stehende Gäste dreimal Alu-Pech und musste auch noch die verletzten David Ruwe sowie Tim Schlüter (beide mit Bänderriss) ersetzen. "Wenn wir unsere Chancen nutzen, können wir zur Pause mit 5:1 oder 6:1 führen", meinte der Coach. Ganz so drastisch sah es sein BSV-Trainerkollege Kai Rüschhoff-Nadermann nicht, er stimmte Diening aber weitestgehend zu: "Im ersten Augenblick haben wir uns schon ein wenig geärgert, aber schlussendlich können wir mit dem Punkt zufrieden sein. Wir sind glücklich mit dem 1:1 in die Pause gegangen. In der zweiten Halbzeit, nachdem wir auf Dreierkette umgestellt hatten, lief es deutlich besser.
Tore: 1:0 Stöpel (19.), 1:1 Windau (43.), 1:2 Pasquariello (51.), 2:2 Paschke (63.), 2:3 Watti (77.), 3:3 Kostyrenko (87.), 3:4 Rasouli (89.), 4:4 Kostyrenko (90.+2)
SC Türkiyem - Eintracht Münster II 3:2 (1:2)
Tore: 0:1 Krausel (26.), 1:1 Korkmaz (30.), 1:2 Eckner (35.), 2:2 Ökten (77.), 3:2 Ökten (90.+1)
SC Sprakel - Borussia Münster II 4:2 (1:2)
Ein richtiges Topspiel bekamen die Zuschauer im Draum zu sehen. Sprakels Trainer Patrick (ja, PATRICK, nicht Sebastian...) Klute war baff, wie stark der Gegner in der ersten Halbzeit auftrat. "Sie hatten ja noch nie eine schlechte Truppe, aber diesmal haben sie uns wirklich alles abverlangt." Zur Pause hätte Hakan Demirs Team noch mehr auf der Habenseite haben können als "nur" die zwei Treffer von Christian Holtkamp nach einem Freistoß (11.) und einer Ecke (34.). "Wir haben uns echt schwer getan und den Gegner eingeladen", kritisierte Sprakels Coach. Till Görges sorgte nach einem Freistoß von Lars Eiling per Kopf für die Kehrwende (1:2/42.). Nach Wiederbeginn riskierte der SCS mehr, Felix Durynek glich nach einem Eckball von Steffen Kock aus (63.). Durynek war auch Schütze des 3:2. Nach einem Foul an Nils Ohmen trat er fünf Minuten vor dem Ende zum Elfmeter an - und chippte den Ball ganz cool in die Mitte!!! "Wenn er den nicht reingemacht hätte, dann hätte ich ihn abgegrätscht", witzelte Klute. Seine strapazierten Nerven waren beruhigt, als erneut Görges nach einem Konter zum 4:2-Endstand traf (89.). Klute: "Es war ein geiler Fight"!
Tore: 0:1 Holtkamp (11.), 0:2 Holtkamp (34.), 1:2 Görges (41.), 2:2 Durynek (63.), 3:2 Durynek (85./FE), 4:2 Görges (89.)
BW Greven - IKSV Münster 2:1 (0:0)
Die Erleichterung ist groß in der Emsaue nach zuletzt zwei Pleiten in Serie. Die Partie gegen den IKSV war - gelinde gesagt - umkämpft. "Das war sicherlich kein Feinschmecker-Spiel, wir haben aber den Kampf angenommen und verdient gewonnen", meinte Blau-Weiß-Coach Sven Hehl. Er moquierte sich über das Verhalten des Gegners: "Sie sind mit zunehmender Spieldauer immer unsportlicher geworden. Ich war perplex über so manche Unsportlichkeit. Aus meiner Sicht waren drei Rote Karten für den Gegner drin." Nach torloser erster Halbzeit sorgte der zur Pause eingewechselte Jan-Niklas Bober für Belebung. Er bereitete das 1:0 durch Bernd Block nach einem Konter (61.) vor und tippte auch den Ball beim indirekten Freistoß zum 2:0 an (88.), ehe Konstantin Krimphoff in der Nachspielzeit den nun in Unterzahl agierenden Gästen mit einem direkt verwandelten Freistoß noch etwas Hoffnung schenkte (90.+3). In der langen Nachspielzeit hätten die Gäste nach einem strittigen weiteren Standard in Strafraumnähe beinahe noch ausgeglichen, doch der Ball ging über das Tor (90.+7) und Grevens zweiter Dreier in dieser Saison war im Sack.
Tore: 1:0 Block (61.), 2:0 Block (88.), 2:1 Krimphoff (90.+3)
Gelb-Rote Karte: Bußmann (IKSV, 90.+2/Meckern)
SC Münster 08 III - Klub Mladost 1:4 (0:2)
15 (!) Gegentreffer fing sich der Klub Mladost in den beiden Vorwochen. Dafür haben sich die Jungs von Coach Tom Feuerstacke aber nun erholt. "Das war eine Art Wiedergutmachung. Wir haben wirklich gut gespielt, nur zu wenige Tore gemacht", sagte der Trainer. Gegen einen in dieser Spielzeit personell am Stock gehenden Gegner war Mladost richtig heiß drauf. Besonders Marcel Reiners mit seinen Treffern sackte den Titel 'Man of the match' ein. Den Titel 'Unterhalter of the match' staubte derweil Gerrit Koch ab. Nach einer langen Verletzungspause gab Koch sein Comeback. Und er sorgte für mächtig Erheiterung. Bei einer Verteidigungsaktion räumte er seinen eigenen Mitspieler Wasim Schilling ab. Der verfolgte einen Nullachter, Koch setzte zur Sense an und nietete Schilling völlig um. Herrlich. Doch damit nicht genug. "Und in höchster Not hat er sein Leben riskiert und ist vorm Pfosten geflogen", berichtete Feuertsacke lachend. Mit einem Fuß fischte Koch in dieser Szene den Ball für seinen geschlagenen Keeper Daniel Tepe noch von der Linie. Gut, dass du wieder da bist, Gerrit!
Tore: 0:1 Reiners, 0:2 Reiners, 0:3 Jusufi, 0:4 Reiners, 1:4
Westfalia Kinderhaus III - SC Greven 09 II verlegt
Termin: Donnerstag, 8. Oktober, 19.30 Uhr