Kreisliga B1 - Quickies
Willkommen in der Dreiklassengesellschaft
Von Fabian Renger
(14.12.21) Die B1 bleibt eine Art Dreiklassengesellschaft. Die erste: SC Greven 09 II (46 Punkte) überwintert oben, Westfalia kinderhaus III (45) und Borussia Münster II (43) lauern weiter dahinter. Im Spitzenspiel der beiden Verfolger gab's mit Kinderhaus einen saftigen Gewinner - Westfalia siegte 5:1 am Borussen. Sehr deutlich. Hinter dem Trio haben der SC Sprakel (34), der SV Greven 2021 (32) sowie der SC Türkiyem (28) kaum mehr etwas mit oben oder mit unten zutun. Willkommen im Mittelfeld. Auf Rang sieben folgt der TuS Altenberge III mit 20 Punkten. Zwischen ihm und dem Platz 14, einem möglichen Relegationsplatz, liegen bloß fünf Zähler. Es bleibt also wahnsinnig eng. Zu viel Winterspeck darf sich niemand anfüttern - das steht fest.
Quickies, 17. Spieltag
SV Bösensell II - 1. FC Gievenbeck III 2:3 (2:1)
Tore: 1:0 L. Leifken (3.), 2:0 L. Leifken (9.)
2:1 Hartwig (24.), 2:2 Schulte (67.)
2:3 Hartwig (77.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote für einen Bösenseller (82.), Gelb-Rote für einen Gievenbecker (89.)
Borussia Münster II - Westfalia Kinderhaus III 1:5 (0:1)
Mit einem Resultat in dieser Höhe, das gab Westfalias Coach Marcel Nordhoff zu, hatte man auch an der Großen Wiese nicht gerechnet. Zumal kurzfristig Rober Wojdat ausgefallen war - er wurde in der Nacht vorm Match Papa und hatte Besseres zutun. "Das gab eine Trotzreaktion nach dem Motto 'Jetzt erst recht'", berichtete Nordhoff. Mit einer bemerkenswerten Kombination aus Fokussierung und Lockerheit überspielten die Gäste Borussias erste Pressingreihe richtig gut, glänzten fußballerisch und hatten mit Lars Gorny und Nino Kraatz einmal mehr zwei abgewichste Männer vor der gegnerischen Hütte. Das geilste Tor war Gornys, als er im 16er einen Ball mit der Brust annahm, sich ihn einmal vorlegte und in den Knick donnerte. Long story short: Eigentlich hätte Gorny gar nicht spielen sollen. Nordhoff überredete ihn. Gut so. Auch Brockhausens Tor ließ Nordhoff mutmaßlich explodieren: Brockhausen ist eigentlich Westfalias zweiter Schnapper. Als Weihnachtsgeschenk durfte er hinten raus ein wenig mit zocken - und traf einfach mal. Auch nicht schlecht.
"Wir haben einfach kein gutes Spiel gemacht", bemängelte derweil Borussias Coach Hakan Demir die mangelnde Chancenkreation seiner Jungs. "Das war mit das Spiel, in dem wir uns am wenigsten Chancen erarbeitet haben." Aber auch dem Kontrahenten richtete er ein großes Kompliment aus. "Kinderhaus hat uns ziemlich überrascht mit der Offensive." Vorm 0:2 hatte Torschütze Johannes Steinbach das 1:1 auf dem Kopf, köpfte aber nebenher. Auch seine Bude besorgte er per Kopfball nach einer Flanke von Yannik Mikowsky. Anschließend scheiterte Fabian Ebong am Pfosten. Aber das war's dann auch wieder. "Kinderhaus hat uns vorne sehr offensiv unter Druck gesetzt", so Demir achselzuckend. Auch wenn das Resultat dann vielleicht etwas zu hoch ausgefallen ist.
Tore: 0:1 Kraatz (17.), 0:2 Gorny (53.)
0:3 Kraatz (59.), 1:3 Steinbach (61.)
1:4 Kraatz (84.), 1:5 Brockhausen (87.)
FC Münster 05 II - SC Sprakel 2:1 (0:0)
Tore: 0:1 Durynek (59.), 1:1 Kock (78.)
2:1 Kock (87.)
SC Greven 09 II - Eintracht Münster II 5:1 (1:1)
Mit ordentlicher Verstärkung aus der A-Liga-Ersten reisten die Gäste an. 09-Coach Srdjan Kosoric wusste das, hatte das auch einkalkuliert. Alles konnte seine Elf auch daher nicht wegverteidigen, ließ wenige Offensivaktionen der Gäste zu, jedoch hätten die Hausherren selbst auch vor der Pause durchaus "drei bis vier Dinge machen müssen", wie Kosoric betonte. Nach dem Seitenwechsel gab seine Elf dann Hackengas, drehte auf und unterm Strich gewann der Spitzenreiter völlig verdient. Besonders für Anuraj Chandrabalan und über dessen Hütte zum 5:1-Endstand freute sich Kosoric. "Ein super Typ, er stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft, ist aber nicht immer dabei. Ihm hab ich's sehr gegönnt." Moritz Aufderhaars 1:1-Ausgleich fiel nicht nur zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt, sondern sah auch noch wunderbar aus. Aus etwa 13 Metern schlenzte er die Kugel fein oben rechts rein. Jetzt stehen die Nullneuner bei 46 Zählern. "Überragend", so Kosoric. Kann man so stehen lassen.
Tore: 0:1 Lorecchio (26./FE), 1:1 Aufderhaar (43.)
2:1 Brüning (50./FE), 3:1 Aymans (60.)
4:1 Kortevoß (82.), 5:1 Chandrabalan (88.)
SV Mauritz II - TuS Altenberge III 1:1 (1:1)
Tore: 1:0 Klaes (14.), 1:1 Baumann (32.)
BSV Roxel III - Klub Mladost 2:2 (2:1)
Mit einer Truppe, die abermals den Begriff 'Rumpfelf' hätte definieren können, reisten die Gäste an und lagen rasch in Rückstand. Kein guter Start. Angesichts der späteren Aufholjagd war Klub-Cheftrainer Tom Feuerstacke im Nachgang daher einverstanden mit dem Resultat. Zumindest so halbwegs. "Letztendlich können beide über einen Punkt am Ende des Tages zufrieden sein - ob glücklich, das weiß ich nicht." Roxel sprang immerhin vom letzten auf den vorletzten Rang, Mladost verpasste es derweil, den Abstand nach unten zu vergrößern. Mehr Zeilen hat das größtenteils ins Wasser gefallene Spiel auch nicht verdient. Und auch der Platzverweis samt Begleiterscheinungen sorgte im Gäste-Lager für keine blendende Laune - aber das ist eine andere Geschichte...
Tore: 1:0 Dos Santos (6.), 2:0 Dos Santos (31.)
2:1 Bedi (40.), 2:2 Reiners (75.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot für Mladosts Dominik Schilling (90+1.)
SC Türkiyem Münster - IKSV Münster 2:1 (0:0)
Tore: 0:1 Farizi (49.), 1:1 Mirza (52.)
2:1 Tawil (73.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot für einen Spieler des IKSV (65.)
SV Greven - SC Münster 08 III 3:0 (3:0)
Was Timo Ascheberg, Co-Trainer der Gastgeber, besonders freute: Seine Männer hatten Mut und Selbstvertrauen, auch mal schwierige Pässe zu spielen. "Die waren der Key", erfreute er sich an vielen Vertikal-Pässen und einigen stimmigen Kombinationen. Vor allem vor der Pause wusste der SVG zu gefallen. Das 1:0 resultierte derweil aus einem Eckstoß, Nicolas Kammann Inda traf. Auch das war was Besonderes für Ascheberg. Zuletzt hätten Cheftrainer Sven Hehl und er darauf durchaus den Fokus gelegt. Dass solche Abläufe was bringen? Gibt Schlimmeres für Trainer. Die beiden anderen Tore durch Luca Hemmer und Elmir Azizov entstand über die Außenbahn und anschließenden Querpässen - einmal ging's über rechts, einmal über links. In der zweiten Hälfte blieben die Hausherren lange am Werk, aber: "Man hat gemerkt, dass viele Jungs auf dem Zahnfleisch gehen." Greven wechselte munter durch, das zerstörte den Spielfluss etwas. Zudem ließ die Konzentration nach und Ascheberg monierte gen Spielende ein paar Fehler zu viel - insbesondere in der Vorwärtsbewegung. Es rächte sich aber nicht mehr.
Tore: 1:0 Kammann Inda (11.), 2:0 Hemmer (22.)
3:0 Azizov (36.)