Spektakel überall, Totentanz im Greven-Derby

Von Christian Lehmann

(26.04.22) 54 Tore, ja genau, VIERUNDFÜNFZIG Tore (!!!) fielen an Spieltag 24 in der Kreisliga B1. Die einzige Partie, in der weniger als fünf Treffer fielen, war das Spitzenspiel zwischen dem SV Greven 2021 und Lokalrivale SC Greven 09 II, das die Schöneflieth-Kicker mit 1:0 für sich entschieden und Spitzenreiter Westfalia Kinderhaus III (16:1 gegen den IKSV!!!) auf den Fersen bleiben. Richtig Musik drin ist derweil im Abstiegskampf, wo der Klub Mladost einen Achtungserfolg feierte und Eintracht Münsters Reserve sich Luft verschaffte.

Kreisliga B1, der 24. Spieltag

SV Bösensell II - Eintracht Münster II 2:4 (1:2)
Tore: 0:1 Smit (12.), 0:2 Geschonneck (28.), 1:2 Bückert (30.), 1:3 Reinhard (47./ET), 1:4 Venedey (50.), 2:4 Wiedau (60.)

1. FC Gievenbeck III - BSV Roxel III 3:4 (0:2)
Tore: 0:1 Groß (21.), 0:2 S. Mendes (28.), 1:2 Seferovic (55.), 1:3 Jurick (65.), 2:3 Koss (76.), 2:4 S. Mendes (80.), 3:4 T. Mendes (88.)

FC Münster 05 II - Borussia Münster II 2:3 (0:2)
Gerne hätte Borussia die Partie verlegt, ohne Trainer Hakan Demir und zunächst auch ohne den spielenden Co-Trainer Patrick Ebong gingen die Gäste in die Partie am Arnheimweg. "Die Truppe war am Anfang auf sich allein gestellt, hat es aber richtig gut gemacht. Wir hatten nicht gedacht, dass es so gut läuft", lobte Ebong. Kribbelig wurde es in der Schlussphase, als Schiedsrichter Yaya Samake einen Elfmeter für die Hausherren gab und anschließend Ebong vom Feld stellte, weil dieser ihn während seines Protests berührt haben soll. "In der Nachspielzeit haben wir etwas gezittert, es kam aber nicht mehr viel von Nullfünf", sagte der "Sünder". 
Tore: 0:1 Steinbach (10.), 0:2 Abdelkrim (35.), 1:2 Schlingmann (63.), 1:3 Korte (73.), 2:3 Müller (89.)
Gelb-Rote Karte: Borussias P. Ebong (89./Unsportlichkeit)

SC Münster 08 III - TuS Altenberge III 3:2 (2:1)
Tore: 1:0 Hagenaars (8.), 1:1 Dahlhaus (30.), 2:1 Krüger (40.), 3:1 Seidel (75.), 3:2 Riedel (78.)

Westfalia Kinderhaus III - IKSV Münster 16:1 (6:1)
Marcel Nordhoff wollte das Ergebnis nicht zu hoch hängen. "Der Gegner hatte personelle Probleme, wir haben einfach über 90 Minuten Vollgas gegeben und hatten eine unglaubliche Gier auf Tore. Es macht Spaß, den Jungs zuzuschauen." Wichtig war dem Kinderhauser Coach, dass seine Jungs nach deutlicher Pausenführung auch den zweiten Durchgang diszipliniert, konzentriert und mit dem gebührenden Respekt angehen. "Das haben wir getan." Zu den Highlights der Partie zählte der Freistoß-Huf von Nico Iwanowski zum 5:1 sowie das 100. Saisontor, das gleichzeitig das erste von Nasim Khalaf war. "Das kostet doppelt!", feixte Nordhoff. Am Ende durfte auch Innenverteidiger Omar Eljerbi beim 15:1 vom Elfmeterpunkt einen reinmachen.
Tore: 0:1 Ata (2.), 1:1 Kraatz (3.), 2:1 Jaha (10.), 3:1 Kraatz (17.), 4:1 Gorny (26.), 5:1 Iwanowski (41.), 6:1 Iwanowski (45.+1), 7:1 Kraatz (50.), 8:1 Kraatz (52.), 9:1 Jaha (56.), 10:1 Khalaf (72.), 11:1 Heine (73.), 12:1 Kraatz (75.), 13:1 Stanke (76.), 14:1 Stanke (86.), 15:1 Eljerbi (88./FE), 16:1 Khalaf (89.)

SC Sprakel - Klub Mladost 4:4 (2:4)
"Heute war es gut", postete Mladost-Coach Tom Feuerstacke nach dem Spiel. "Wir spielen derzeit auf der letzten Rille", erklärt er, warum der späte Ausgleich gegen sein Team an seiner Einschätzung nicht änderte. Er schickte eine bunt zusammengewürfelten Truppe ins Rennen und gab die Order aus: "Sucht euer Heil in Leidenschaft und habt Spaß daran, Fußball zu spielen." Er staunte nicht schlecht, als sein Team plötzlich mit 2:0 führte. Nach 4:2-Führung zur Pause ging Feuerstacke verletzungsbedingt seine Offensive flöten, Marius Hopp rettete Sprakel mit einem Doppelpack immerhin noch einen Punkt. "Das müssen wir so hinnehmen. Zwei Punkte mehr hätten uns gut getan, weil die anderen da unten gepunktet haben. Es hätte mir aber auch Spaß gemacht, wenn wir das Spiel verloren hätten. Unsere Abwehr hat gut gearbeitet und sich gegen alles gestemmt, was da kam."
Tore: 0:1 Eck (4.), 0:2 Hamzat (6.), 1:2 Durynek (12.), 1:3 Eck (35.), 2:3 Kock (43.), 2:4 Hamzat (44.), 3:4 Hopp (66.), 4:4 Hopp (90.)

SV Greven 2021 - SC Greven 09 II 0:1 (0:0)
Es war Derby in Greven! Oder doch nicht? "Das ist mir jedenfalls nicht aufgefallen", erklärte Sven Hehl, Trainer des gastgebenden SV 2021. Ihm fehlte, wie schon in vergangenen Jahren, das Feuer im Spiel. "Das sind in der Regel nette, freundschaftliche Aufeinandertreffen - mit uns als Punktelieferanten." Nach Hehls Einschätzung hätte es einer besseren Einstellung bei seiner Truppe bedurft, um einen Sieg einzufahren. "Zehn gute Minuten nach dem Seitenwechsel sind mir einfach zu wenig. Dass ich das in der Kabine so einfordern muss, ist schon bezeichnend." Nullneun-Trainer Srdjan Kosoric teilte die Einschätzung des Kollegen: "Das stimmt, das ganz große Gift war nicht dabei - trotzdem ist das Spiel für die Jungs etwas besonderes." U19-Spieler Timo Zimmer erzielte nach einem Konter das goldene Tor (67.), wenig später hatte auf der Gegenseite Gerrit Lohse Gäste-Schlussmann Moritz Mais bereits ausgespielt, doch der Ball wurde von einem Nullneuner noch von der Linie gekratzt (70.). In der Schlussphase sah Marc Giese nach einer Notbremse gegen Zimmer noch die Rote Karte (90.+2). Hehls Resümee: "Wir sind der verdiente Verlierer dieses 'In Anführungszeichen'-Derbys..." Auch hier schloss sich Kosorivc an: "Unter dem Strich war das verdient, weil wir in der ersten Halbzeit die deutlich bessere Mannschaft waren." Der Blick zum Tabellenführer nach Kinderhaus verbiete sich derzeit aber, betont der Coach. "Sie spielen eine überragende Saison. Da müsse wir gar nicht hinschauen", sagt Kosoric mit Blick auf die Personalprobleme bei seiner Mannschaft.
Tor: 0:1 Zimmer (67.)
Rote Karte: Giese (SV Greven, 90.+2/Notbremse)

SV Mauritz II - SC Türkiyem 3:5 (0:1)
Tore: 0:1 Mirza (10.), 0:2 Demirdag (52.), 1:2 Schönfeld (58.), 1:3 Altunay (65.), 1:4 Budak (69.), 1:5 Altay (75.), 2:5 Schulze Wierling (80.), 3:5 Ruwe (86.)
Rote Karte: Türkiyem (88.)