Kreisliga B2
Den November im Blick
von Malte Greshake
(03.10.18) Es wird wahrscheinlich nicht nur uns aufgefallen sein, dass der SC Gremmendorf in den letzten Wochen ein kurioses Ergebnis nach dem anderen fabriziert. 4:4, 0:6, 2:5, 7:1, 4:7, 4:1 und zuletzt gab es am Wochenende sogar einen 7:5-Wahnsinn gegen die Dritte des SC Münster 08. Zusammen mit allen eigenen Treffern und Gegentoren kommt man damit auf ein Torverhältnis von 34:23: Nach erst sieben Spieltagen eine mehr als stolze Ausbeute. Gremmendorf-Trainer Daniel Thihatmar musste sich von uns also die Frage gefallen lassen, ob das offene Visier zur Standardausrüstung an der Sportanlage zum Hohen Ufer gehört.
"lieber vorwärts als rückwärts"
Auch in der vorherigen Spielzeit, als die Gremmendorfer noch die Kreisliga B3 unsicher machten und nur knapp den Aufstieg in die A-Staffel verpassten, zappelte der Ball ganze 90 Mal im Netz ihrer Kontrahenten. "Wir waren in den letzten Jahren immer für viele Tore gut und spielen lieber vorwärts als rückwärts. Deswegen kommen die Zuschauer auch im Moment bei unseren Spielen wirklich auf ihre Kosten", erklärt Thihatmar schmunzelnd. Doch ein Punkt hat sich seit diesem Sommer in Gremmendorf geändert, der den Coach sofort wieder ernster werden lässt: "Hinten sind wir leider anfälliger geworden", muss er zähneknirschend zugeben. Doch dafür gibt es tatsächlich eine plausible Erklärung.
Die Platzsituation ist nämlich Sand im Getriebe der Gremmendorfer. Und das sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Der versprochene Kunstrasen ist frühestens erst Ende Oktober bespielbar, sodass im Moment nur der Rasenplatz ohne Flutlicht zur Verfügung steht. "Die Abende werden ja auch nicht mehr heller, sodass wir momentan maximal eine Stunde trainieren können", berichtet Thihatmar. Zudem musste die im Sommer beschädigte Rasenfläche mit viel Sand ausgebessert werden. Allzu komplizierte Geschichten können demnach auf unebenen Untergrund nicht immer auf dem Trainingsplan stehen. Zumindest können Thihatmar und seine Truppe teilweise auf eine 20x30 Meter große Kunstrasenfläche der Jugendabteilung ausweichen. Auch auf den Ascheplatz in Wolbeck kann ab und zu zurückgegriffen werden. Diese Notlösungen können aber wirklich kein Dauerzustand sein.
Das Beste daraus machen
Was also möglicherweise im ersten Augenblick nach einer billigen Ausrede für die momentane Situation klang, ist in Gremmendorf tatsächlich bittere Wirklichkeit. Doch Thihatmar und seine Jungs, die sich zur Zeit mit 13 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz eingefunden haben, wollen sich nicht weiter von diesen Umständen aufhalten lassen. "Wir hoffen, dass wir im November auf dem Kunstrasen endlich mal volle 90 Minuten trainieren können. Bis dahin wollen wir trotz der Situation so viele Punkte wie möglich holen, damit wir weiter oben in der Tabelle dranbleiben", nimmt der Coach mit seinem Team die alles andere als optimale Lage an.
Und auch an diesem mittwöchlichen Spieltag könnte es mit Gremmendorfer Beteiligung erneut torreich weitergehen. Das Meisterschaftsspiel beim SC Füchtorf steht an. Es gibt dabei nur einen kleinen Haken: Am Abend zuvor findet in Münster das alljährliche Oktoberfest statt, bei dem die Erste der Gremmendorfer einen Tisch reserviert hat. Weil es für Füchtorf aber nicht möglich war, das Spiel auf einen anderen Tag zu verlegen, lassen sich Thihatmar und seine Männer den Spaß trotzdem nicht verderben. "Solche Veranstaltungen sind für das Mannschaftsgefüge und den Zusammenhalt auch einfach wichtig. Und letztendlich spielen wir immer noch in der B-Liga Fußball", gibt der Trainer zu bedenken.
Aus diesem Grund stecken die Gremmendorfer also auch in dieser Situation nicht einfach den Kopf in den Sand, sondern versuchen wie schon die ganze Saison über das Beste aus ihrer Lage zu machen.
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