Greffen sichert sich den Titel

von Lars Unland

(13.05.19) Am Sonntag hat sich der FC Greffen durch einen überzeugenden 10:0 Kantersieg über die Drittvertretung des VfL Sassenberg vorzeitig den Titel der Kreisliga B2 und damit den Aufstieg in die A-Liga gesichert. Die Greffener krönen damit eine tolle Saison, in der sie sich als homogene Einheit präsentiert haben und völlig zu Recht die Meisterschaft feiern dürfen.
Oben mitspielen - das war die Vorgabe von Trainer Cüneyt Üstün vor der Saison. Von Meisterschaft und Aufstieg wollte der Coach damals noch nicht sprechen aber er war mit einem guten Gefühl in die Saison 2018/19 gegangen: "Unser Kader hatte den richtigen Mix aus Jung und Alt, es war schön, dass alle Leute aus der Vorsaison gehalten werden konnten. Wir sind mit ordentlich Vorfreude in die Saison gegangen", so der Übungsleiter.

Nach der Hinrunde in Verfolgerrolle

So starteten die Greffener mit 3 Siegen in die Saison und setzten sich früh im Spitzentableau fest. Den ersten Punktverlust gab´s am vierten Spieltag zu Gast in Handorf. Durch den Sieg im folgenden Spiel setzte sich Greffen dann aber erstmals an die Spitze. Danach wurde munter weiter gewonnen, bis es am 11. Spieltag zum Gipfeltreffen gegen die ebenfalls bärenstarken Füchtorfer kam. Hier setzten sich die Füchtorfer mit 2:0 durch, fügten den Greffenern die erste Saisonniederlage zu und verdrängten sie von der Spitzenposition. Die Hinserie beendete Greffen mit sehr starken 37 Zählern auf Rang 2, Füchtorf war mit sensationellen 39 Zählern noch einen Tacken besser.

Zum Jahreswechsel, es waren 17 Spiele gespielt, hatten die bis dato ungeschlagenen Füchtorfer den Vorsprung noch auf 4 Zähler ausgebaut. Üstün und seine Jungs hatten sich allerdings vorgenommen, im neuen Jahr noch einmal voll oben anzugreifen: "Wir haben gemerkt, dass wir dauerhaft oben mitspielen können. Wir wollten nun einfach so viele Punkte wie möglich holen." Ein bärenstarker Start in die zweite Saisonhälfte mit fünf Siegen am Stück, sorgte dann entgültig für eine breite Brust bei den Greffenern.

Knappe Siege für die Moral

Eine große Stärke der Greffener bestand in dieser Saison auch darin, knappe Matches für sich zu entscheiden. Spät gewannen die Greffener gegen Ostenfelde mit 2:1 (18. Spieltag). Auswärts bei Freckenhorst II am 19. Spieltag drehte man die Partie (2:1 Auswärtssieg). Bei Sassenberg II bog man sogar einen 0:2 Rückstand noch zum 3:2 um (21. Spieltag). "Diese Siege haben uns zusätzlich Sicherheit gegeben. Wir hatten zwar teilweise Glück, aber das haben wir uns auch erarbeitet", so Üstün. Während in Greffen die Sicherheit also anstieg, wuchs einige Kilometer weiter nordwestlich in Füchtorf die Unsicherheit. Der Konkurrent ließ plötzlich Punkte liegen, und so eroberte sich Greffen am 21. Spieltag die Tabellenführung.

Die Tabellenführung ließen sich die Greffener bis zum 28. Spieltag nicht nehmen, in den sie mit inzwischen 7 Punkten Vorsprung gingen und durch einen Sieg gegen den schon abgestiegenen VfL Sassenberg III den Titel perfekt machen konnten. Das gelang mit einem spektakulären 10:0. Meister der Kreisliga B2, die Dämme brachen!

Teamspirit und herausragende Protagonisten

Die erfolgreiche Saison des FC Greffen war auch eine Saison des Teamgeists und der mannschaftlichen Geschlossenheit. Doch sollen hier einige Protagonisten noch einmal besonders gewürdigt werden. Torwart Henrik Schulte, frisch aus der A-Jugend von Peckeloh gekommen, war der Mannschaft über die gesamte Saison ein großer Rückhalt. Der Youngster, der ins kalte Wasser geworfen wurde, hat sich schnell an das neue Niveau gewöhnt. Die beste Defensive der Liga zeichnete sich durch eine große Erfahrung und Variabiltät auf den Positionen aus. Ausfälle konnten ohne Qualitätsverlust kompensiert werden. Christian Amsbeck und Bastian Fölling, der ein Kapitän war, wie er im Buche stand, waren ein schwer überwindbares Bollwerk in der Abwehr.

Im Mittelfeld war Carsten Eggersmann ein außergewöhnlicher Führungsspieler. Der erfahrene Linksfuß riss die Mannschaft in schwierigen Phasen mit, gab ihr Selbstvertrauen und Glauben. Nicht zuletzt sorgten auch seine brutalen Standards regelmäßig für Gefahr. So trug er sich mehrfach selbst in die Torschützenliste ein oder glänzte als Vorbereiter. Auch Simon Terhar hat im Mittelfeld eine Bombenentwicklung genommen und war nahezu überall einsetzbar.

100-Tore Marke noch in Sichtweite

Neben der besten Abwehr stellte Greffen auch die beste Offensive und kann sogar noch die 100-Tore Marke knacken. Topstürmer Lars Becher, in der Vorsaison noch häufig auf sich allein gestellt, bekam in dieser Saison Unterstützung von drei weiteren Hochkarätern: Andre Leismann kam aus dem Ausland zurück, Simon Timmer war lange verletzt und Marcel Grodowski wechselte von Harsewinkel nach Greffen. Die vier bildeten in dieser Saison ein brandgefährliches Offensivquartett, das hervorragend harmonierte. Greffen war dadurch in der Offensive schwer auszurechnen, Lars Becher hatte mehr Räume, da die gegnerischen Abwehrreihen sich nicht mehr allein auf ihn fokussieren konnten. Das wusste der Torjäger mit bislang 26 Treffern in großartiger Manier zu nutzen. Auch Marcel Grodowski, 20 Tore, bewies einen sehr starken Torriecher.

All diese spektakulären Einzelleistungen waren allerdings nur möglich durch geschlossene Mannschaftsleistungen der ganzen Truppe. Hierzu zählen nicht nur die Stammkräfte, sondern auch alle Ergänzungsspieler, die nicht ganz so oft zum Zuge kamen, allerdings immer Vollgas gegeben haben und so auch einen wesentlichen Anteil am Erfolg haben. Üstün hat es geschafft, im ganzen Kader die Motivation hoch zu halten und hat für einen klasse Teamspirit gesorgt. Der Trainer möchte sich auch bei den Fans, die Greffen zahlreich zu Heim- und Auswärtsspielen begleitet haben, bedanken: "Wir wurden jederzeit toll von draußen unterstützt, ein ganz toller Erfolg für ganz Greffen!"

Auch wir gratulieren dem frischgebackenen Meister FC Greffen herzlich zum Titel!