Chancenfestival auf beiden Seiten

Von Lars Unland

(18.03.19) Beim 2:1 (0:0)-Erfolg des TSV Ostenfelde über Münster 08 III kamen vor allem die Zuschauer auf ihre Kosten. Eine derartige Fülle an hochkarätigen Torszenen sieht man nämlich für gewöhnlich selten. Die einhellige Meinung beider Trainer: Das Spiel hätte auch 6:5 ausgehen können.

Beide Teams waren mit Personalsorgen ins Spiel gegangen, aber hatten sich offenbar vorgenommen, sich davon nicht bremsen zu lassen und stattdessen voll auf Offensive zu gehen. Denn es ging richtig munter los in Ostenfelde. Torchancen in Hülle und Fülle wechselten sich auf beiden Seiten ab, einzig Zählbares kam zunächst nicht dabei herum. Diverse Male retteten die beiden gut aufgelegten Torhüter oder das Aluminium. Die Kehrseite der Chancenflut war logischerweise eine recht hohe Fehlerquote und Ungenauigkeiten auf beiden Seiten, die den Gegner auch ein ums andere Mal einluden. So erschien der Halbzeitstand von 0:0 beinahe surreal.

Kuriose Szene vor dem 2:0

Die zweite Hälfte knüpfte an den ersten Durchgang an, mit dem Unterschied, dass die Kugel nun endlich den weg ins Netz fand: Ostenfeldes Jan Wilmer markierte die Führung (59.). Jener Jan Wilmer erzielte acht Minuten später auch das vorentscheidende 2:0, allerdings kann die Entstehung dieses Tores durchaus auch in die Sparte Kurioses einsortiert werden. Nullacht klärte einen langen Ball per Kopf, allerdings fiel der Abwehrmann bei seiner Klärungsaktion hin, der Ball sprang dem Spieler nochmal an den Hinterkopf, woraufhin Wilmer sich die Kugel schnappte und freie Bahn hatte (67.). Dass Nullacht durchaus kicken kann, bewiesen sie beim 2:1-Anschlusstreffer in der 77. Minute. Sehenswert und schnell kombinierten sich die Gäste durch, ehe Jan-Philipp Wolff das Tor erzielte. Danach allerdings ließ Ostenfelde nur noch relativ wenig zu, auch wenn der knappe Spielstand die Partie natürlich bis zum Ende offen hielt. Am Ende freuten sich die Ostenfelder über den Sieg in einer Partie mit hohem Unterhaltungswert.

"Ostenfelde hat den Sieg verdient, wir waren heute einfach nicht zwingend genug und haben unser Spiel nicht richtig gefunden", zog Nullachts Coach Dirk Silcher Bilanz. Die Niederlage sei allerdings auch kein Beinbruch, viel mehr gelte die Devise: "Mund abwischen, weitermachen." Ostenfelds Trainer Christopher Schnepel war vor allem erleichtert, nicht wieder in den letzten Minuten einen Punktverlust verschmerzen zu müssen und freute sich über "sehr wichtige drei Punkte."

TSV Ostenfelde - SC Münster 08 2:1 (0:0)
1:0 Wilmer (59.), 2:0 Wilmer (67.),
2:1 Wolff (77.)