Kreisliga B2
Wenn es mit bald 37 "kratzt und juckt"....
von Fabian Renger
(13.05.20) Wenn es juckt, dann sollte man sich um medizinischen Rat bemühen und sich eigentlich nicht kratzen. Manchmal hilft eine Creme, manchmal hilft auch gar nichts mehr. Bei Ajdin Ajdini können wir aber eine andere Diagnose stellen, wenn er sagt:"Es juckt und kratzt noch." Das sind Symptome für Fußballbeklopptheit. Denn der Spielertrainer von RW Alverskirchen will im hohen Alter von fast 37 Jahren nochmal in der Bezirksliga angreifen. Er verlässt den B-Ligisten und unterstützt seinen Lehrmeister Martin Hanskötter in der neuen Saison.
Unter dem Ex-Coach von BW Beelen und aktuell noch bei der SpVgg Oelde beschäftigten Trainer legte Ajdini seinerzeit die Trainer-C-Lizenz ab. Man kennt sich. Hanskötter, Koordinator Lehrarbeit des Fußballkreises Beckum, übernimmt zur Saison 2020/21 den SuS Ennigerloh. Und damit einen Bezirksligisten, denn als Herbstmeister der Beckumer A-Liga löst der Club wohl das Ticket zur Bezirksliga. Hanskötter erinnerte sich an Ajdini und lotste ihn rüber. Der wird sein spielender Co-Trainer. "Ich bin zu ehrgeizig, um die Herausforderung Bezirksliga nicht anzunehmen", sagt Adjini. Das größte Problem: In Alverskirchen hatte er im Winter eigentlich schon zugesagt.
"Kein Grund, ihn hier festzuketten"
Also bat er RWA-Fußballobmann Thomas Seiler um ein Gespräch und um Freigabe. "Dies ist ihm augenmerklich überhaupt nicht leicht gefallen", sagt der Vereinsfunktionär. Steine legte er seinem Coach allerdings keine in den Weg. "Alverskirchens Tore stehen für jeden offen, dies gilt gewissermaßen aber natürlich auch in beide Richtungen, daher sah ich auch keinen Grund, ihn hier festzuketten."
Ajdini war damit zwei Jahre bei Alverskirchen tätig. Zunächst als Co-Trainer unter Tomasz Nahajowski, seit dem Winter 2018 als dessen Nachfolger. Zwei sechste Plätze sackte der Coach ein. Eine dufte Bilanz. Am Dienstagabend verabschiedete er sich beim Training von der Truppe. Es fiel schwer, auch ein Tränchen sei verdrückt worden. "Der Verein ist mir ans Herz gewachsen, die Entscheidung hat nichts mit dem Club zutun", erklärt der scheidende Spielertrainer. Vorstand, Anlage, Team, alles sei top. "Adi hat hier in den letzten zwei Jahren einen sehr guten Job gemacht und sich so ein reizvolles Angebot letztlich auch gewissermaßen verdient erarbeitet", gibt Seiler die Lorbeeren zurück.
Bis zur 40 fehlen ja noch ein paar Jährchen
Nur hat es halt einfach wieder gejuckt. Vielleicht kehrt er ja nochmal wieder, schließlich war er nach Stationen bei der SG Sendenhorst und bei der Ahlener SG bereits vor einigen Jahren am Alten Hof als Flemmer aktiv. Anschließend zog es ihn weiter zu SW Hultrop, wieder zur Ahlener SG und dann eben zurück nach Alverskirchen. Er kann sich auch noch vorstellen, etwas länger weiter zu zocken. "Bis ich 40 bin, dauert es ja noch...", antwortet er darauf schelmisch lachend.
Seiler muss derweil zu einem ganz ungünstigen Zeitpunkt jetzt auf Trainersuche gehen. Gespräche von Auge zu Auge sind nicht möglich, Seiler bezeichnet die Lösung der Nachfolgeregelung daher auch als große Aufgabe. Aber man werde sich intensiv Gedanken machen. "Bis dahin wird Co-Trainer Florian Eßlage zusammen mit Betreuer Heiner Rielmann den nun endlich wieder möglichen Trainingsbetrieb aufnehmen", berichtet der Obmann.
P.S.: Du willst mehr Berichte aus dieser Liga lesen? Dann brauchen wir Dich! Melde Dich jetzt an und nenne uns Deine Mannschaft. Wir sortieren sie entsprechend der Liga zu. Je mehr Abos eine Liga hat, desto mehr Angebote machen wir (z.B. Anschwitzen, Topspiel etc.). Zum Bestellformular