Ein Fall für Zwei

von Niklas Herweg

(28.02.20) Der Kampf ist eröffnet. Sowohl im Aufstiegs- als auch im Abstiegskampf ist einiges an Spannung in der Rückrunde geboten. Vorne ziehen zwar die Reserve der Warendorfer SU und der BSV Ostbevern einsam ihre Kreise, aber die beiden trennen nur vier Punkte. Und Ostbevern hat auch noch ein Spiel weniger. Unten im Abstiegskampf sieht es für BW Beelen II eher schlecht aus, bei acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. Aber darüber trennen fünf Mannschaften nur drei Punkte. Getrennt werden die beiden Regionen von einem unfassbar großen Mittelfeld. Zwischen dem dritten Platz SG Sendenhorst II und dem zehnten Platz TSV Ostenfelde liegen sieben Punkte.

Und mit dem Trainer des TSV Ostenfelde haben wir mal über die verrückte Situation gesprochen. "Wenn wir unser Spiel weniger noch gewinnen, dann haben wir ja sogar nur vier Punkte Rückstand auf Platz drei", unterstreicht Besnik Bojku nochmal die Ausgeglichenheit im Mittelfeld. Da wissen die Teams gar nicht, wo sie hingucken sollen. Achten wir auf die Teams über uns oder unter uns? Für Bojku geht der Blick klar nach unten."Wenn wir noch zehn Punkte holen, dann sollte es für den Klassenerhalt reichen."

Denn in Ostenfelde kann man alleine mit der Verletztenliste eine eigene Aufstellung stellen. Von knapp über 30 Spielern waren beim vergangenen Training nur zwölf anwesend. Und das nicht weil die anderen alle einen wichtigen Termin hatten. Da sind auch ein paar Langzeitverletzte dabei. Besonders weh tut der Ausfall von Jan Wilmer, der mit zwölf Toren in der Hinrunde die meiste Gefahr vorne ausgestrahlt hat. Aufgrund der vielen Ausfälle wurden in der Vorbereitung auch drei Testspiele abgesagt und die Spiele, die stattfanden, wurden alle verloren. "Insgesamt war die Vorbereitung nicht so prickelnd", drückt es Bojku nett aus.

Die zweite Mannschaft der SG Telgte gehört auch zum Mittelfeld der Liga. Die SG liegt derzeit auf dem achten Platz, hat aber etwas andere Ambitionen als Ostenfelde. In Telgte ist das Ziel schon, zwischen Platz drei und Platz fünf zu landen, wie uns der Trainer Murat Demiröz mitteilt. "Mit der Vorbereitung bin ich insgesamt zufrieden", sagt er. Die Testspiele gegen Reckenfeld (1:3) und beim A-Ligisten Füchtorf (0.4) gingen verloren, aber dafür war die SG gegen Albersloh (3:1) und Türkiyem Münster (3:1) erfolgreich.

Personalentscheidungen gibt es in Telgte auch noch zu vermelden. Im Trainerteam gab es einen Wechsel. Anstatt von Janusz Bemben wird Demiröz nun von Björn Busch unterstützt. Busch ist Spieler in der Truppe und hat zuvor schon Jugendmannschaften trainiert. Und auch auf Spielerebene gibt es ein neues Gesicht - oder eher ein altes für manche in der Truppe. Denn nach dreieinhalb Jahren beim TuS Freckenhorst und einem Jahr Pause kehrt Nils Leivermann wieder zurück nach Telgte. Der Sechser hat "ein gutes Auge, gutes Stellungsspiel und einen guten linken Schuss", schwärmt Demiröz.

Die SG Telgte will also noch ein paar Plätze nach oben. Nach oben will auch die Reserve der Warendorfer SU. Nur da geht es, nach dem Abstieg aus der Kreisliga A, um den direkten Wiederaufstieg. Denn Plätze nach oben kann der Tabellenführer nicht mehr klettern. Die Vorbereitung der Truppe von Axel Theres hätte besser verlaufen können. Es gab immer mal wieder kleinere Verletzungen, krankheitsbedingte Ausfälle oder eben den jährlichen Skiurlaub. "In der Kreisliga B gibt es eben auch mal wichtigere Dinge", beschreibt es Theres. Wichtiger als Fußball? Schwer vorstellbar. Aber Spaß beiseite. Insgesamt war der WSU-Coach jedoch mit den Ergebnissen der Vorbereitung zufrieden. Die Testspiele gegen Saxonia Münster, Victoria Clarholz III und SW Marienfeld II wurden alle gewonnen.

Also Tabellenführer und gute Ergebnisse in der Vorbereitung. Die Theres-Truppe geht mit gehörig viel Selbstvertrauen in den Rückrundenstart gegen den VfL Sassenberg II. Hinfiebern können wir alle schon mal auf den 26. März, denn da kommt es zum Kracher. An einem Donnerstagabend wird im Flutlichtspiel in Ostbevern vielleicht schon eine Tendenz in Sachen Aufstieg erkennbar sein. Denn bei einem ist sich der WSU-Coach sicher: "Das direkte Duell in Ostbevern wird richtungsweisend sein." Bis dahin sind aber auch noch ein paar Spiele zu bestreiten, was auch Theres weiß. "Erstmal kommt jetzt Sassenberg", schärft er nochmal die Sinne. Und wir sind froh, dass die Kreisliga B2 wieder kommt.