Kreisliga B2
Westkirchener Legende kehrt heim
von Fabian Renger
(07.04.20) Wenn Spieler in die Kreisliga B wechseln, dann ist das schön und gut. Eine Meldung ist uns das wert. Ein Anruf beim Sportlichen Leiter oder Trainer des aufnehmenden Vereins ebenfalls. Was kann der Neue, wieso hilft er euch weiter und was gibt's sonst so Neues? Das Übliche. Doch wenn ein Verein seinen Neuzugang als Königstransfer, lebende Legende, Mentalitätsmonster, Meister der Konstanz und ewige Nummer "5" anpreist, dann müssen wir allerdings doch mal genauer hinschauen. Jetzt geschehen bei GW Westkirchen. Tobias Lange kehrt im Sommer nach nur einer Saison beim TuS Freckenhorst zurück.
"Das ist ganz schön auf den Putz gehauen", sagt und lacht der 30-Jährige, auf den den Begriff Neuzugang gar nicht so wirklich zutrifft. Denn er ist in Westkirchen alles - nur kein Neuzugang.
Ein Groß des Kaders kennt sich bereits seit der F-Jugend. "Wir sind ein Freundeskreis", erklärt Co-Trainer Sebastian Zumbusch. Dazu zählen neben Zumbusch und Lange auch Teamkollegen wie Christian Adelt oder Thomas Hanewinkel.
"Wird uns gut tun"
Lange spielte bis zum vergangenen Sommer ausschließlich in Westkirchen. Dann machte er bewusst den Schritt in die Bezirksliga. Wenn nicht jetzt, wann dann, dachte er sich seinerzeit. Gelohnt hat sich's. Im Feidiek spielte er immerhin neunmal. Das ist ordentlich. "Teamkollegen: Super. Verein: Super. Liga: Super. Alles Pluspunkte", fiel ihm der Schritt, jetzt wieder abzuzischen, nicht leicht. Vor allem die Atmosphäre am Platz in Freckenhorst machte ihm richtig Bock. Aber es ging nicht anders. Er ist Projektleiter in der Produktentwicklung bei einem Produzenten für Garagentore. Das raubt Zeit.
"Ich möchte mehr den Fokus auf den Beruf legen", erklärt Lange. In Westkirchen freut man sich. Fußballobmann Wolfgang Frisch zum Beispiel: "Mit seinem Können und seiner Erfahrung wird er uns gut tun. In Freckenhorst hat er bestimmt auch einiges dazu gelernt." Am in der Defensive beheimateten Lange schätzt er vor allem dessen Kopfballstärke, die besonders bei Standards zum Tragen kommt. Und nicht nur das, wie Frisch weiter betont:"Er ist eine Führungsfigur." Ins selbe Horn bläst indes Zumbusch:"Der Begriff Mentalitätsmonster passt definitiv."
Das Trainerduo bleibt an Bord
Was auch passt: Das Trainerduo der Grün-Weißen. "Wir machen weiter mit Helmut Urban und Sebastian", erklärt schließlich Frisch noch. Beide sind seit November 2018 im Amt, konnten aber zunächst den Abstieg in die B-Liga nicht verhindern. Urban bleibt Cheftrainer des Tabellenelften, Zumbusch dessen Co. Wohl weiter kickend. "Ich versuche es zumindest und hoffe, es geht", sagt der Trainerassistent. Fast drei Jahre war der 34-Jährige raus. Die Achillessehne muckte auf. Lange würde es wohl freuen, wenn Zumbusch dabei bliebe: "Es wäre nie ein anderer Verein zum Wechsel in Frage gekommen, wenn, dann bitte nur dahin, wo ich meine ganzen Kumpels habe."
Einziges Problem: Ob er seine in Westkirchen angestammte Nummer "5" wieder haben darf, kann ihm noch niemand versprechen. Seit der C-Jugend trug er sie dort. "Aber damit könnte ich leben", ist das für ihn nicht weiter tragisch. In Freckenhorst hatte er die schließlich auch nicht.
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