Das richtige Rezept schlägt die offensive Ideenlosigkeit

von Fabian Renger

(29.10.19) Vorne im Kreativzentrum von Wacker Mecklenbeck III hapert es. Im fünften Spiel in Folge holten die Mecklenbecker keinen Sieg, in diesem Zeitraum gelangen bloß zwei Tore. Auch gegen RW Milte kam nur eines hinzu. 1:4 (1:4) war das Endresultat. Ausschlaggebend war insbesondere der Doppelschlag  eines Super-Jokers vor der Pause.

Nach 42 Minuten wechselte RW-Trainer Volker Hoffmann Philipp Weritz ein. Sein Arbeitszeugnis sucht wohl seinesgleichen. Bis zum Pausenpfiff butzte er zweimal. Es waren die Hütten zum 3:1 (43.) und zum 4:1 (45+1.). Danach hätte Hoffmann ihn eigentlich gleich wieder runternehmen können. Mehr kannst du kaum erreichen.

"Milte hat richtig gut verteidigt"

Hoffmann selbst musste indes wieder flickschustern. Acht Kicker standen im Zivil neben seiner Trainerbank, zwei Keeper hockten auf der Auswechselbank, auf der linken Bahn machte mit Daniel Reher ein Akteur der Reserve seine Sache ordentlich. Im Vorfeld überlegte sich der Übungsleiter daher eine Taktik, die aufging: Seine Elf stand etwas defensiver als üblich und suchte aus dieser Grundordnung ihr Heil nach vorne. "Milte hat richtig, richtig gut verteidigt", lobte da selbst Wackers Coach Daniel Fröndhoff. "Und wir haben die Misere am Fuß."

Ja, kann man so sagen. Dabei begann der Tag recht vielversprechend. Nach einem Eckstoß butzte Martin Große Scharmann, neben Yannik Hartwig einer von zwei Leihgaben der A-Liga-Ersten, zum 1:0 (6.). Das hielt nicht lange. Einen Freistoß von Tobias Ketteler bahnte sich seinen Weg an Heim-Schnapper Moritz Rosenthal vorbei ins Tor zum 1:1 (9.), vier Minuten später spielte ein Mecklenbecker Innenverteidiger einen haarsträubenden Fehlpass, Fabian Volmer netzte zum 2:1 ein. "Und dann kam unsere Tiefschlafphase", kommentierte Fröndhoff den Doppelschlag von Weritz.

Frank, der Hexer

Nun war es aber nicht so, das Mecklenbeck raus war aus der Partie. Nach der Pause hielt Hexer Daniel Frank im Milter Kasten einen Foulelfmeter von Fabian Funke (50.). "Wenn wir das 4:2 machen, wird das ein heißer Ritt", mutmaßte Fröndhoff. Seine Mannen hatten die Hosen fortan, bei Milte war etwas die Luft raus. Allerdings: Im Offensivbereich fällt Wacker nicht so viel ein. So hatte der Spielstand Bestand bis zum Schluss. "Aufgrund der ersten Halbzeit völlig in Ordnung", sagte Hoffmann. Der muss wieder einen Kicker mehr ersetzen: Maximilian Vosskötter flog in der 87. Minute mit Gelb-Rot wegen Meckerns vom Platz. "Jugendlicher Übereifer", kommentierte Hoffmann. Sicher gut für die Mannschaftskasse - aber nicht gut für die Mannschaft...

Wacker Mecklenbeck III - RW Milte 1:4 (1:4)
1:0 Große Scharmamnn (6.), 1:1 Ketteler (9.)
1:2 Volmer (13.), 1:3 Weritz (43.)
1:4 Weritz (45+1.).

Bes. Vorkommnisse: Miltes Schnapper Daniel Frank hält Foulelfmeter von Fabian Funke (50.), Miltes Maximilian Vosskötter sieht Gelb-Rot wegen Meckerns (87.)