Kreisliga B2
Milte siegt mit 110 Prozent
von Fabian Renger
(18.11.19) In der vergangenen Woche titelten wir:"Hoppla! WSU verliert erstmals." Und nun ist es wieder passiert. Ausgerechnet bei RW Milte, das BW Beelen II vergangene Woche den ersten Saisonsieg spendierte, stolperte die Reserve der Sportunion abermals. Keine Frage: Tabellenführer bleibt die Truppe auch nach der 1:2 (0:0)-Pleite noch. 46:6-Tore sowie 39 Zähler sind weiter aller Ehren wert. Aber vielleicht kommt die spielfreie Woche doch wie gerufen. Die Niederlage in Milte war allerdings auch und vor allem dem Umstand geschuldet, dass die Rot-Weißen alles, ja, wirklich ALLES in die Waagschale schmissen.
"Jeder von den Jungs war bei 110 Prozent", sprach Miltes Coach Volker Hoffmann seinen Männern einen Riesenrespekt aus. Am Ende siegte die leidenschaftlich kämpfende Heim-Elf dank ihres formidablen Willens. Und weil bei der WSU die Leichtigkeit abhanden gekommen ist. In Abwesenheit des urlaubenden Chefcoaches Axel Theres hatte Co-Trainer Stefan Blanke den Trainer-Hut auf. "Im Moment fällt es uns schwer, gegen tiefstehende Gegner Lösungen zu finden und Chancen zu kreieren", analysierte dieser die Niederlage. Auch das Spielglück ist den Gästen nicht mehr hold. Gleichwohl sparte Blanke nicht mit Lob für den Gegner:"Milte hat das gut gemacht."
"Es ging nur über den Kampf"
In der ersten Hälfte, so Hoffmann, habe seine Elf mehr vom Spiel gehabt, richtig fokussiert sei seine Truppe das Treiben angegangen. Ein wirklich tolles Spiel war es nicht. Die Bedingungen waren schwer. "Es ging nur über den Kampf, das war kein Spiel für Tiki-Taka", bemerkte auch Blanke.
Besonders im zweiten Abschnitt war es richtiger Erwachsenenfußball. Kaum Spielfluss, viele Diskussionen, viele Zweikämpfe. Derby halt. Emotionen pur. Es ging gut zur Sache. "Das war was für die großen Jungs", meinte Hoffmann. Nette Umschreibung. Seine großen Jungs hatten an diesem Tag den wohl etwas größeren Glauben. Lars Wortmann traf zum 1:0, Philipp Weritz hatte ihn herrlich durch die Schnittstelle bedient. Zuckerpass, zündende Endverwertung (53.). Doch die WSU glich aus, Alan Fehratovic war's (70.).
Rote Karte und Foulelfmeter
Und nun sind wir wieder beim Thema Spielglück. Andreas Jeising wird im Strafraum unsanft zu Boden gebracht, Referee Peter Disseler gibt Elfmeter. Eine nicht gänzlich unumstrittene Entscheidung. Tobias Ketteler war das herzlich egal - 2:1 für Milte (78.). Kurz darauf war schließlich auch für Marco Strothoff früher Feierabend. Der Warendorfer ging zu ungestüm zu Werke, Disseler zeigte ihm den glatt roten Karton (86.).
Und die Moral von der Geschicht? Blanke suchte keine Ausreden:"Wir dürfen die Schuld nicht beim Schiri suchen. Wir sind selbst schuld." Bei Milte hätten wir nun die Story der Super-Joker erzählen können. Sowohl Jeising als auch Wortmann waren Ende der ersten Halbzeit aufgrund von taktischen Überlegungen ins Spiel gekommen. Beide gaben Vollgas. Doch das galt eben für alle Milter. Hoffmann resümierte:"Da musst du keinen speziellen Spieler hervorheben." Wie gesagt: Es gaben eben alle Rot-Weißen 110 Prozent.
RW Milte - WSU II 2:1 (0:0)
1:0 Wortmann (53.), 1:1 Fehratovic (70.)
2:1 T. Ketteler (78./FE)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Warendorfs Marco Strothoff wg. groben Foulspiels (86.)