Spannung bis zum Schluss

von Marc Klein

(10.03.20) Allein fünf Tore in der erste Halbzeit. Wer sich am vergangenen Sonntag das Spiel zwischen Eintracht Münster II und dem TSV Handorf II angeschaut hat, hat definitiv alles richtig gemacht. Das am Ende ein 4:4 (3:2) auf der Anzeigetafel stand, stimmte nicht alle froh. 

Eintracht Coach Stefan Thiem beschreibt das Spektakel mit zwei Worte: "Kurioses Spiel." Mit der Ergebnis ist der Übungsleiter natürlich nicht zufrieden. "Wenn man zwei Mal führt, ist ein Unentschieden sicherlich nicht das was man am Ende will", so Thiem. Tobias Schmidt war es, der die Heimmannschaft das erste Mal in Front schoss. Nach einem Freistoß und anschließendem Gewussel im Fünfer der Gäste, war Schmidt der Nutznießer und traf zum 1:0 (17.). In Handorf war man froh, dass man auf die Unterstützung der ersten Mannschaft zählen konnte. "Unser Problem ist es in dieser Saison, dass wir kaum Tore schießen", so Handorf Coach Nico Clever. Dieses Problem wurde zumindest am Sonntag gelöst. Maximilian Schiller und Leon-Kyle Sonnberg drehten die Partie innerhalb von sieben Minuten auf 2:1 für die Gäste (26./33.). 

Kreutzer mit dem Doppelpack

Zwei Tore in sieben Minuten? Hannes Kreutzer kann das schneller. Binnen zwei Minuten erzielte der Wirbelwind für die Eintracht den Ausgleich und sogar die erneute Führung. Zuerst traf er nach einer guten Einzelaktion aus knapp 17 Metern in den linken oberen Winkel (37.), anschließend nach Querpass von Daniel Lorecchio (38.). Nun war erstmal Halbzeit. "Es war richtig Musik im Spiel", so Heimtrainer Thiem. 

Nachdem Lorecchio kurz nach der Halbzeit einen Abpraller zum 4:2 für die Eintracht versenkte, dachten alle an eine Vorentscheidung. "Eintracht war sehr schwer in den Griff zu kriegen, aber wir haben uns nie aufgegeben", so Clever. Nachdem die Heimmannschaft durch einen Lattentreffer von Kreutzer das 5:2 und die damit endgültige Entscheidung verpasste, gab es im direkten Gegenzug einen Handelfmeter für Handorf. TSV-Stürmer Sonnberg trat an und verkürzte auf 4:3 (78.)

Hektische Schlussphase

Fünf Minuten vor dem Ende gelang es den Gästen tatsächlich noch auszugleichen. Jannis Saatröwe gelang kurz vor Schluss der viel umjubelte Treffer zum 4:4 (85.). Wer jetzt denkt das wäre es gewesen, liegt Falsch. In der ersten Minute der Nachspielzeit gab es tatsächlich noch einen Elfmeter für Eintracht Münster. Normalerweise freut man sich über einen Elfmeter. Die Jungs von Coach Thiem taten dies nicht. Daniel Lorecchio umkurvte Handorf Schnapper Christopher Nientied und wurde gefoult. Den freien Ball schnappte sich Hannes Kreutzer und schob zum vermeintlichen Siegtreffer ein. Blöderweise hatte Schiedsrichter Ulrich Nahrup eine halbe Sekunde vorher schon auf Elfmeter entschieden.

"Super ärgerlich. Normalerweise war das eine klare Vorteilssituation. Der Schiedsrichter hat sich nach dem Spiel für den zu frühen Pfiff auch noch entschuldigt", schildert Thiem die Szene. Den fälligen Elfmeter setzte Lorecchio, passend zum dramatischen Spielverlauf, nur an den Innenpfosten. Es blieb also beim 4:4. "Das Chancenplus lag heute definitiv auf unserer Seite. Im Fußball ist aber alles möglich und hat sich am Ende den Punkt regelrecht erkämpft", so Thiem.   

Eintracht Münster II - TSV Handorf II     4:4 (3:2)
1:0 Schmidt (17.), 1:1 Schiller (26.)
1:2 Sonnberg (33.), 2:2 Kreutzer (37.)
3:2 Kreutzer (38.), 4:2 Lorecchio (54.)
4:3 Sonnberg (78.), 4:4 Saatröwe (85.)