Kreisliga B2
Elfmetershow in Mecklenbeck
von Fritz Rungenhagen
(27.08.19) Wenn es nicht zum Nachteil der Heimspiel-Redaktion gereichen würde, würden wir Daniel Fröndhoff für die Zukunft raten, sein Telefon montags auszulassen. Zumindest nach Niederlagen. Nach der bitteren 1:3-Pleite von Wacker Mecklenbeck III gegen Westkirchen erreichten ihn am darauffolgenden Morgen einige Nachrichten seiner enttäuschten Spieler. "Wenn dir Montag morgens noch die Spieler schreiben, dass sie sich trotzdem über die Niederlage ärgern, ist das schwer damit abzuschließen", so der mit dem Ergebnis hadernde Coach.
Mecklenbecker Ärgernisse
Sie ärgerten sich trotzdem? Ja, trotzdem, denn Mecklenbecks Dritte hatte sich lange Zeit gewehrt und kein schlechtes Spiel abgeliefert. Aber wurde dennoch immer zu ungünstigen Zeitpunkten von gnadenlosen Westkirchenern erwischt. Das erste Mal in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als Yanik Kleemann nach einem Freistoß seiner Mannschaft aus kurzer Distanz einschob. "Den hat er super mit links abgeschlossen", lobt Westkirchens Coach Helmut Urban. Seine Mannschaft tat sich schwerer als erwartet mit dem neuen Ligakonkurrenten, der in diesem Sommer die Liga wechselte, um "was neues zu sehen, neue Gesichter, neue Gegner", wie Wacker Coach Fröndhoff es umschreibt. Ein neuer Spielstand war zeitig nach Wiederanpfiff auch wieder hergestellt. Robin Wald traf für Wacker III zum Ausgleich (51.). Was folgen sollte, war jedoch nicht die Führung, sondern das zweite Momentum für Westkirchen und zugleich die Heldengeschichte des Spiels, in der Recep Bardak eine entscheidende Rolle spielte.
Elfmeterkiller Bardak rettet Westkirchen
Westkirchens Torwart hielt nach gut einer Stunde Spielzeit nicht nur den Elfmeter von Wackers Neuzugang und sonst sicherem Torschützen Nicolas Joksch (65.), sondern auch dessen Nachschuss und verhinderte somit, dass das Spiel zugunsten Wackers kippte. "Das war sicherlich der Knackpunkt des Spiels, sowas hat ja auch eine gewisse Wirkung auf den Gegner", findet auch sein Trainer Urban, der nach dem Spiel sofort zu seinem Schützling ging, um ihn zu loben. Auch sein Gegenüber fand anerkennende Worte: "Das war eine richtig gute Tat des Torhüters", stimmt Fröndhoff seinem Kollegen zu. Mecklenbecks Torhüter Moritz Rosenthal dürfte nach dem Spiel etwas neidisch herrübergeschaut haben zu Matchwinner Bardak. Denn die zwei Elfmetertore von Hendrik König (74.) und Timo Hilse (94.) konnte er nicht verhindern. Schon vor dem alles entscheidenden 1:3 waren die Grün-Weißen geschickt mit der erneuten Führung umgegangen. "Westkirchen stand die letzten 20 Minuten mit zehn Mann in der eigenen Hälfte. Das haben sie auch einfach gut gemacht", lobt Fröndhoff die Abgebrühtheit der Gäste, deren Trainer dennoch Schwierigkeiten hatte, den "holprigen Start" zu erklären: "Die Hitze kann jedenfalls nicht der Grund gewesen sein", will Urban von Ausreden nichts wissen.
Während man sich in Westkirchen nun also über einen Arbeitssieg zum Auftakt freut, ärgert man sich bei Wackers Dritter über die vergebenen Chancen - Vor allem in Halbzeit Eins. Einer der frustierten Whatsapp-Schreiber vom Montag dürfte vielleicht Marius Stroot gewesen sein, der in der ersten Hälfte nur den Innenpfosten des Westkirchener Gehäuses traf. Oder Marco Hunnewinkel, der allein auf Keeper Bardak zugelaufen war, die sich ihm bietende Gelegenheit allerdings nicht nutzte. Und so sollte Wackers Coach Fröndhoff bis zum nächsten Training am Mittwoch dann vielleicht doch ein bisschen weniger aufs Handy schauen.
Wacker Mecklenbeck III - GW Westkirchen 1:3 (0:1)
0:1 Kleemann (45+1), 1:1 Wald (51.), 1:2 König (74./FE), 1:3 Hilse (90+4/FE)