Kreisliga B2
"Es macht richtig Spaß" - aber Demiröz hört trotzdem auf
von Fabian Renger
(09.03.21) 2018 beendete Murat Demiröz bei der SG Telgte seine Laufbahn als Aktiver. „In ein, zwei Jahren steige ich vielleicht wieder als Jugendtrainer ein“, sagte er damals den WN. Ein Jahr stimmte, aber Jugend nicht - 2019 wurde der sympathische Demiröz gleich Coach der Reserve des Clubs. Erst gemeinsam mit Janusz Bemben, aktuell mit Björn Busch. Doch im Sommer ist Ende im Gelände. "Murat wird zum Saisonende aufhören und Björn macht weiter", erklärt Jan Lauhoff, Sportlicher Senioren der SGT, am Dienstag auf unsere Nachfrage.
"Das liegt nicht an den Jungs", betont Demiröz. "Es macht richtig Spaß. Aber andere Sachen gehen jetzt vor." Im Herbst diesen Jahres wird er zum zweiten Mal Vater, auch ein Hausbau könnte zeitnah anstehen. "Da werde ich es kaum schaffen, noch am Platz zu stehen. Das heißt nicht, dass ich komplett weg bin. Es ist schwer, mich vom Fußball zu trennen."
Altherren? "Werde ich weitermachen"
Sein einstiger Trainer Mario Zohlen (heute SW Havixbeck) bezeichnete Demiröz dereinst passenderweise als 'Vollblutfußballer'. Nach seinem Ende als Kicker der Ersten spielte Demiröz fortan bei den Altherren des Clubs. "Das werde ich weitermachen", stellt er klar. Mit zwölf Jahren begann er das Kicken einst übrigens in Telgte, zwei Jahre war er zu der Zeit erst in Deutschland. Dann zog er aus - vom Heimatverein aus ging es beispielsweise zur Warendorfer SU oder zur Zweiten des SC Preußen Münster, dort war er auch Kapitän. 2009 kehrte er schließlich nach Telgte heim.
Heute ist Demiröz 39 - und die SG Telgte ohne ihn? "Nicht mehr vorstellbar", sagt Lauhoff, der sich auf der Suche nach einem neuen Kompagnon für Busch befindet. Demiröz und Busch coachten die Truppe gleichberechtigt. Nach dem fünften Platz im Vorjahr ist das Team aktuell Neunter. Aber was heißt das denn schon? Telgtes Zwote stand erst fünfmal auf dem Platz. Die wenigsten Spiele in der gesamten Spielklasse. "Wir hoffen, dass wir noch auf den Platz dürfen", sagt Demiröz, der seinen nahenden Abschied - sehr zu seinem Leidwesen - via WhatsApp an seine Mannschaft übermitteln musste. Die vernünftige Verabschiedung soll aber möglichst noch nachgeholt werden. Vielleicht mit einer gemütlichen Grill-Runde. "Ich würde mich freuen", sagt der scheidende Übungsleiter. "Der Fußball fehlt uns." Und ihm ganz besonders.