Alverskirchens Achterbahnfahrt

von Alexander Eckrodt

(08.12.20) Auf und ab und auf und ab - die bisherige Saison von RW Alverskirchen war eine wilde Achterbahnfahrt. Nach acht ausgetragenen Spielen steht die Truppe auf dem siebten Tabellenplatz. Vier Siegen stehen dabei ebenso vielen Niederlagen gegenüber. "Wir hätten durchaus erfolgreicher sein können. Ein paar Spiele waren schon sehr schlecht", sagt Trainer Andreas Strump und ergänzte: "Wenn es nicht lief, dann lief es richtig sch**ße. Im Großen und Ganzen war es aber ganz ok."

Die ersten beiden Spiele liegen richtig gut für Alverskirchen. Gegen Eintracht Münster III und gegen TSV Handorf II gab es knappe Erfolge. Auf die erste kurze Siegesserie folgten zwei Niederlagen am Stück. Beim 2:4 gegen die Zweite vom VfL Sassenberg und beim 1:3 gegen die SG Sendenhorst II blieb die Mannschaft punktlos. "Die Niederlage gegen Sendenhorst hätte nicht sein müssen", so der Coach. Die Spieltage fünf bis acht blieben abwechslungsreich. Erst gab es einen deutlichen 6:0-Erfolg über den SC Müssingen, eine Woche später aber schon eine derbe 0:7-Klatsche gegen die Reserve vom Tus Freckenhorst. "Dort haben wir zurecht den Arsch voll bekommen. Es hätte auch höher ausfallen können", erklärt Strump. Per 3:1-Sieg gegen BW Beelen II zeigte Alverskirchen aber die richtige Reaktion, ehe es beim 1:6 gegen RW Milte wieder Gegentore hagelte. 

Verbesserung im Spiel

"Die Niederlage gegen Milte war unglücklich. Wir waren kurz davor den Ausgleich zu erzielen und kassieren dann innerhalb von drei Minuten drei Dinger", meint Strump. Die beiden hohen Niederlagen schlagen sich natürlich schlecht auf die Tordifferenz aus. In den beiden Spielen kassierte Alverskirchen mehr Gegentore (13) als in allen anderen Spielen zusammen (11). "Das sind definitiv zu viele. Wir hatten halt zwei Spiele, wo es gar nicht ging", so Strump. Vor allem beim Spiel gegen den TuS Freckenhorst zahlte sein Team Lehrgeld. Ihm fiel die Spielidee vom neuen Trainer Andreas Strump auf die Füße. Er setzt nämlich auf saubere Pässe hinten raus - nicht auf lange Bälle. "Das hat uns gegen Freckenhorst den Kopf gekostet. Sie haben uns früh unter Druck gesetzt und zu Fehlern gezwungen", erklärt der Trainer. Nach Ballverlust ging es dann schnell.  

Dennoch ist die Mannschaft auf einem guten Weg. Weist regelmäßige Verbesserungen im Spiel auf. Diese Entwicklung zeichnete sich schon in der Vorbereitung ab: "Dort gab es teilweise sehr zügige Verbesserungen - gerade defensiv. Wir haben stark gestanden und dann die Konter genutzt." Die Mannschaft brauche aber einfach noch Zeit. In der Saison habe das bisher noch zu selten gut funktioniert. Außerdem sei es wichtig, dass die Verletztenmisere in Alverskirchen endlich abschwächt. Schon in der Vorbereitung zogen sich mit Daniel Brockmann und Maik Gattung zwei wichtige Stürmer einen Kreuzbandriss zu, fallen beide für diese Saison aus. Nach vier Spielen fiel mit Robin Bureck der nächste Leistungsträger weg - die Achillessehne macht Probleme. Der Trainer sagt: "Er fehlt uns in der Defensive schon sehr." 

Alexander Vogt überzeugt

Aufgrund der ganzen Verletzungen kommen andere Spieler wiederum zu sehr viel Spielzeit. Alexander Vogt, Moritz Hegemann und Janis Kemper sammelten schon so einige Minuten in dieser Saison, obwohl sie erst frisch aus der A-Jugend zu den Senioren gestoßen sind. "Bei Alexander war das vorher klar, dass er ein wichtiger Spieler wird", erklärt der Übungsleiter. Das stellte er auch schon eindrucksvoll unter Beweis. Traf in seinen sieben Spielen schon fünfmal. Damit ist er zusammen mit Andreas Jeising Alverskirchens bester Torjäger. "Er ist dribbelstark, ballsicher und hat einen starken linken Fuß", lobt ihn sein Trainer. Auch die Hegemann und Kemper machen ihre Sache schon gut. Beide sind eigentlich Rechtsverteidiger, mussten aber wegen der Personallage teilweise auf die rechte Flügelposition ausweichen. Ein weiterer Spieler, der den Ausfällen entgegenwirkte, war Henri Vogt. "Er ist einer der seine Mitspieler mitreißen kann und sich nie hängen lässt", erklärt Strump. 

Als er im Sommer das Traineramt bei Alverskirchen übernahm, hatte er noch keine genaue Vorstellung, wo es in der Tabelle hingehen könnte. "Platz fünf bis sechs, das wäre in Ordnung", benennt er nun ein Ziel. Er hofft natürlich, dass es verletzungsmäßig besser wird. Strump: "Damit wir auch wieder einen Konkurrenzkampf haben." Langfristig gesehen möchte der Coach aber weiter nach oben. Mut machen ihm dabei auch die Spieler der aktuellen A-Jugend: "Die sind auch willig und da sind ein paar richtig gute dabei."