Eine Umstellung mit Wirkung

von Till Meyer

(27.11.17) Ist der Fußball wirklich so einfach? Lief es im ersten Durchgang bei der Zwoten vom SV Drensteinfurt gegen Kellerkind Concordia Albachten II noch nicht ganz so rund, bot der zweite Durchgang hingegen ein gänzlich anderes Bild. Die Heimelf drehte nämlich dank einer kleinen taktischen Umstellung von Coach Volker Rüsing auf und zerlegte Albachten letztlich mit 6:1 (3:1) in aller Deutlichkeit. Kleine Veränderung, große Wirkung - so einfach kann es also tatsächlich sein.

Dabei war es jetzt nicht so, als hätte der SVD zu Beginn massive Probleme gehabt. Nein, aber die Truppe fühlte sich offenkundig im neuen System mit Dreierkette nicht so richtig wohl. Dabei funktionierte aufgrund dieser Umstellung das Pressing eigentlich recht gut. Die Concorden hatten zunächst so ihre liebe Not, sich aus der Umklammerung der Gastgeber zu befreien und bekamen dafür in Form von zwei frühen Einschlägen die Quittung (0:1/0:2 - 8./13.). Leonha. Schulte-Geisthövel war es, der mit seinem Doppelpack früh für ergebnistechnische Ruhe sorgte, wenngleich sich Concorden-Co-Trainer Stephan Havighorst mächtig über das 0:1 ärgerte. Und zwar ganz einfach aus dem Grund, weil sich sein Abwehrstratege Matthias Maschek bei einem langen Schlag der Gastgeber verschätze, nicht an die Murmel kam und Schulte-Geisthövel das Ding nur nur sauber herunterpflücken musste, um es über die Linie zu drücken. 

Aufgewacht

Immerhin zeigte Albachten in der Folge eine Reaktion. Kämpferisch war der Truppe ohnehin kein Vorwurf zu machen und sogar der zwischenzeitliche 1:2-Anschluss durch Lukas Lüneborg (38.) gelang, aber die Freude darüber war nur von kurzer Dauer. Warum? Weil SVDler Maurice Mathiak mal eben kurz vor dem Pausentee seinen linken Hammer auspackte und das Spielgerät per Sonntagsschuss zum 3:1 in den Winkel schickte (42.). Und obwohl das Zwischenergebnis stimmte, das Gelbe vom Ei war das Dargebotene der Gastgeber noch nicht. Also reagierte Rüsing, stellte auf die gewohnte Viererkette um, ließ zudem mit zwei Sechsern agieren und siehe da - seine Truppe gewann die gewohnt gute spielerische Linie zurück. Das Zentrum war dicht, die Mittelfeldhoheit war ebenfalls eingesackt und die Tore fielen in der Folge wie reifes Obst (4:1/5:1/6:1/FE - 72./85./90.). 

"Mit dem 4:1 war der Deckel drauf. Das Team hat Potenzial, das zeigt nicht nur die Hindrunde (Platz drei - d. Red.), aber wir stapeln weiter tief. Wir nehmen natürlich gerne alles mit, aber wenn es am Ende ein Platz unter den ersten Fünf wird, wäre das klasse", blieb Rüsing trotz des Höhenflugs seiner Truppe mit beiden Füßen auf dem Boden. Und wie sieht es bei der Concordia aus? "Die sechs Tore haben zurecht bekommen, allerdings haben wir uns diese auch durch individuelle Fehler praktisch selbst reingelegt. Kämpferisch waren wir da, da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen, aber bei uns wird eben jeder Fehler gnadenlos bestraft", bilanzierte Havighorst. 

SV Drensteinfurt II - Concordia Albachten II     6:1 (3:1)
1:0 Schulte-Geisthövel (8.), 2:0 Schulte Geisthövel (13.),
2:1 Lünenborg (38.), 3:1 Mathiak (42.), 
4:1 Schulte-Geisthövel (72.), 5:1 Rüsken (85.),
6:1 Popel (90./FE)