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Kreisliga B3 MS

Vereinsveteran Lucas Jacobs (l.) und sein Kompagnon Joris Fuchs haben wahrscheinlich die A-Liga erklommen.

Saxonen basteln an ihrem Legendenstatus

Von Fabian Renger

(28.05.20) Lucas Jacobs ist in diesen Tagen richtig gut drauf. "Eigentlich habe ich mein Lebensziel erreicht", berichtet der Flemmer von Saxonia Münster mit einem dicken Lachen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit spielt Saxonia schließlich kommende Saison in der A-Liga. Das gab es lange nicht mehr. Zuletzt in der Saison 2002/03. "Da erzählen die alteingesessen Saxonen immer noch von", sagt Jacobs. In einigen Jahr(zehnt)en werden sie vielleicht über diesen Pandemie-Sommer 2020 sprechen. Und über die Truppe um Jacobs und dessen Trainer Daniel Hirschfeld. Die die A-Liga wohl unsicher machen wird.

Auf dem zweiten Rang fuhr die Mannschaft vom August-Schepers-Straße ins Corona-Ziel. Dass es so gut gelaufen ist, hat für den Coach besonders einen Grund: Da hat sich endlich was gefunden. Das beste Beispiel waren die  direkten Spiele vorm Corona-Break. Zwei Testspiel-Siege über die A-Ligisten aus Nienberge und Westbevern sowie zwei Pflichtspiel-Erfolge gegen den SC Capelle und den SC Gremmendorf standen zu Buche. Hirschfelds Kombo lief in den vier Partien jeweils mit der fast identischen Startaufstellung auf. "Da hat sich schon gezeigt, dass sich die Mannschaft gefestigt hat", sagt der Coach.

"Jeder ist für den anderen gelaufen"

Das war nicht immer so. Als er vor zwei Jahren die Saxonen übernahm, hatte er bis zu 40 Pässe in seiner Spielermappe. "Mit Top-Spielern", bemerkt der Trainer. "Aber die bringen dir nichts, wenn du über Wochen die Leute verstreut über den Platz kriegst." Die Fluktuation war zu groß. Sechs, sieben, acht verschiedene Spieler jeden Sonntag von Beginn an? Damals war's Alltag. Kein guter. "Selm und Wolbeck sind im Vorjahr aufgestiegen, weil sie einen festen Kern hatten", predigte der Coach seit dem ersten Tag, dass sich das legen müsste. "Da hat sich eine Mannschaft, ein Kern von Leistungsträgern gebildet", freute er sich beispielsweise im diesjährigen Winter über starke 20 Leute beim Training. Jacobs bestätigt dies:"Dieses Jahr hat der Teamzusammenhalt halt gepasst, jeder ist für den anderen gelaufen."

Er selbst ist auch schon fast ein alteingesessener Saxone. Seit rund neun Jahren ist er Teil der Mannschaft, meistens kickt er defensiv irgendwo in der Kette. Doch er kann so einiges. "Man nennt mich auch gerne mal die Positionshure", flachst er. Der Abwehrverbund sei das Prunkstück gewesen, meint er. 27 Gegentore waren es schlussendlich. Die viertbeste Defensive. Richtige Senge gab es selten. Einmal fünf Stück in Südkirchen, einmal drei gegen Amelsbüren und einmal hieß es 3:9 in Werne. "Solche Spiele darfst du eigentlich nicht haben", weiß Hirschfeld. "Wenn du aufsteigen willst, darfst du hinten nicht viele Gegentore kassieren. Aber das Spiel hat uns vielleicht die Augen geöffnet."

Lucas Weiss (l.) ist bester Torschütze der Truppe.

Wenn man diese Gegentreffer rausrechnet, weiß man: Saxonias Defense hat so manche Schlacht erfolgreich geschlagen. Und das, obwohl im Laufe der Spielzeit fünf verschiedene Torhüter zwischen den Stangen standen. Im Spiel in Gremmendorf brach sich früh in der Saison Stammkeeper Daniel Ridder den Oberarm. Nico Beckmann wurde fortan aus der Zweiten hochgezogen. Da auch er nicht immer schmerzfrei war, folgten der Ex-A-Junior Yannick Fleck und zwischenzeitlich auch Thomas Stübig und Jan Wassermann (beide Reserve).

Dennoch stand die Hintermannschaft wie eine Eins. "Ich würde behaupten, dass unsere Defensive uns ausgezeichnet hat", sagt schließlich auch Stürmer Thomas Weiss. Er kam vor der Saison vom BSV Heeren aus dem Kreis Unna zu Saxonia. Mit neun Treffern avancierte er gleich mal zum besten Torschützen der Mannschaft. Obwohl er anmerkt:"Eigentlich waren es zehn. Gegen Centro wurde mir eines geklaut...aber ich will ja mal nicht so sein." Eins im Sinn, Freundchen.;-) 44 geschossene Buden waren es insgesamt. Kein Wert, bei dem der Konkurrenz die Knie schlottern. 20 (!!!!!) verschiedene Saxonen trugen sich in die Torschützenliste ein. Das wiederum ist bemerkenswert. Auch Weiss sagt daher das, was auch Hirschfeld und Jacobs als Erfolgsrezept ausgemacht hatten:"Das war eine unser Stärken, dass wir unser Spiel nicht über einen Spieler definieren und wirim Kollektiv gut gearbeitet haben."

Flexible Systeme

Er selbst, das stellt er klar, ist kein Mittelstürmer á la Mario Gomez, sondern eher einer der mitspielenden Natur. Früher war er Linksverteidiger, er kann sich also auch bewegen. Das war zeitweise auch nötig. Saxonia war systemtechnisch flexibel unterwegs. Mal mit einer, mal mit zwei Spitzen. Zum Schluss eher mit Weiss ganz vorne drin und dahinter zwei Achter oder Offensiven Mittelfeldspielern, wie Weiss erzählt. "Das fand ich gut", lobt er seinen Übungsleiter und weist auf eine hervorragende Raumdeckung hin. Überspielen war da nicht so leicht, Saxonia stand stabiler, kassierte eben weniger Hütten und konnte ruhig aufbauen. Vorne hatte er so oftmals wen auf seiner Linie. Verhungern war ebenfalls nicht angesagt. Bald bekommt er vorne ja Gesellschaft. Patric Dülberg kommt aus Gremmendorf.

Auch Weiss streicht den guten Teamgeist hervor. "Wir verstehen uns alle super", fühlt er sich nach einem Jahr schon so richtig wohl. Angst und Bange ist übrigens niemandem im Team vor der neuen Herausforderung. Jacobs, der vor dem A-Liga-Aufstieg seine Treter nicht in den Schrank stellen wollte, macht auch definitiv weiter. Bleibt bloß noch die Frage, ob die Kombo eigentlich ein Denkmal verdient hätte? Saxonias Treuste, zu denen auch ein Florian Fraune beispielsweise gehört, hätten es sich verdient. "Ach", sagt Jacobs. "Wir werden uns ein Denkmal setzen mit der Aufstiegsfeier." Die wird definitiv zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Die gute Laune am Kanal bleibt wohl noch ein bisschen erhalten.

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4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
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