Blockbuster bei Birati

Von Fabian Renger

(01.10.19) Ähm, ja, na gut, alles klar, okay, was zum Geier, nie im Leben, da muss ein Fehler vorliegen, das kann gar nicht anders sein, Lügen tut das Internet. Doch es hat sich tatsächlich alles so zugetragen. Hingesetzt, Popcorn rausgeholt und zugehört, kommen wir zum Wahnsinn des Wochenendes. Birati empfing den FC Nordkirchen II. Klingt nicht wie ein Blockbuster. War aber einer. 7:4 (4:0) gewannen die Nordkirchener. An sich nicht so ungewöhnlich. Aber dieses Spiel war so gewöhnlich wie Schnee im Juli.

"So ein Spiel habe ich noch nie erlebt, das war schon komisch", war auch Tobias Temmann, spielender Co-Trainer des FCN, etwas von den Socken. Kollege Zana Hagu, Cheftrainer der punktlosen, aber tapferen Recken Biratis, stimmte ohne Umschweife zu. "Da hat er er recht, sowas hab ich auch noch nie gesehen."

Schäfers Warnungen bleiben unerhört

Die erste Halbzeit im Schnelldurchlauf: Nordkirchen führte 4:0, hätte auch sechs Stück schießen können, Birati durchaus aber auch eines oder zwei. Temmann selbst schoss eines der hübscheren Buden, als er einen Eckstoß volley abnahm und ins Tor zwirbelte. Nun denn. "Ich hab die Jungs gewarnt: Passt auf! Wenn wir einen rein kriegen, kriegen wir auch einen zweiten", erzählte Hans Schäfer, Nordkirchens Cheftrainer. Tja, von wegen einen oder zwei: Es gab gleich drei Stück auf einmal!

Innerhalb von drei Minuten kamen die Hausheren urplötzlich auf 3:4 heran. Was sich da zwischen Minute 49 und 52 zutrug, war schon unnormal. Unter anderem parierte Gäste-Goalie Nils Handrup einen Elfmeter, den aber Biratis Mohamed Haj Baha im Nachschuss reinsetzte. "Drei Gegentore in drei Minuten habe ich noch nie bekommen, das war schon witzig", gab Temmann Einblick in sein Seelenleben.

Drei Tore in nur zwei Minuten...hääää?

Es wurde noch irrwitziger. Innerhalb von drei Minuten fielen die nächsten drei Hütten. Lars Wannigmann netzte zum 5:3 und 6:3 ein, jeweils in Minute 60. Haj Baha antwortete mit dem 6:4 in Minute 61. Wieder drei Tore, diesmal in zwei Minuten. Hä? Wie geht das?

"Die Mannschaft hat Emotionen gezeigt in der zweiten Halbzeit", lobte Hagu. Seiner Mannschaft einen Bärendienst leistete Biratis Schlussman Taeman Sholo. Er beging eine Notbremse, musste vom Platz mit glatt Rot. Das endgültige Todesurteil in Minute 72. "Ich gewinne lieber 1:0", hätte sich Temmann das ganze Spektakel wohl lieber erspart. Schäfer war's schlussendlich egal. Die drei Zähler waren ja eingetütet. "Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen", fazitierte der Übungsleiter.

Birati Club - FC Nordkirchen 4:7 (0:4)
0:1 Eilers (9.), 0:2 Temmann (16.)
0:3 Lendzion (25.), 0:4 Glasow (38.)
1:4 Haj Baha (49.), 2:4 Maho (51.)
3:4 Maho (52.), 3:5 Wannigmann (60.)
3:6 Wannigmann (60.), 4:6 Haj Baha (61.)
4:7 Wannigmann (80.)

Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Biratis Torwart Sholo wegen einer Notbremse (72.), Nordkirchens Torwart Nils Handrup hält Strafstoß (49.)