Kreisliga B3 MS
Amels bleibt ambitioniert
Von Fabian Renger
(05.05.21) GW Amelsbürens Co-Trainer Daniel Hänzelmann könnte sich vielleicht mal als Lichtinstallateur beim Film bewerben. Bei den Zoom-Einheiten, so erzählt es GWA-Chefcoach André Frankrone, leuchtete Hänzelmann den ganzen Raum hochprofessionell aus. Wie genau man sich wie zu räkeln hat, Frankrones Co leistete ganze Arbeit. "Das war brettstark, da hat er sich mega reingehangen. Das war richtig gute Arbeit", lobt der Cheftrainer. Doch nicht nur für seinen Co hat er ein Lob übrig. Auch seine Jungs zogen in den vergangenen Monaten tatkräftig mit.
Neben den Video-Sessions gab's Laufpläne. 15 bis 20 km/h sollten zeitweise pro Woche abgespult werden. Die ganze Truppe sei fortwährend hochmotiviert und wäre bereit gewesen für den Tag X des Re-Starts, so der Trainer. Sicherlich nicht alltäglich bei jeder B-Liga-Mannschaft. "Ich fand's geil", verteilt Frankrone auch hier nochmal nachträglich Fleißkärtchen. Aktuell ruht der Betrieb, jeder macht das, was er für richtig hält. Vorgaben gibt's keine. Man muss es ja auch nicht übertreiben.
Klarheit war wichtig
Schließlich kam es ja auch zu keinem Re-Start mehr. Die Saison ist Geschichte und die ambitionierten Amelsbürener können sich für den zweiten Rang gar nichts kaufen. "Die Grundstimmung ist trotzdem gut", sagt Frankrone. "Es ist wichtig, dass jetzt Klarheit herrscht und das Wirrwarr beendet ist." Um die Ausgangssituation sei es definitiv schade. Amels hatte die wenigsten Spiele aus dem Spitzen-Sextett, alleine drei weniger als der Tabellenführer VfL Senden II - der Abstand betrug bloß sechs Punkte. Was wäre möglich gewesen, wenn...aber Frankrone ist weit davon entfernt, in Kaiserau oder beim hiesigen Fußballkreis mit Fackeln die Bürotüren einzurennen: "Ich finds's okay so. Der eine profitiert, der andere nicht." Aktuell gebe es eh wesentlich Wichtigeres außerhalb des Platzes.
Was tut sich im Kader? Nicht so viel. Im Vorjahr waren mit Niklas Thewes (VfL Wolbeck), Moritz Leisgang (1. FC Gievenbeck) und Alex Hülsmann (Wacker Mecklenbeck II) drei externe Kracher aus teils höheren Ligen an den Häpper gekommen. Hülsmann ("Ein herber Verlust") zieht's wieder zurück an die Egelshove, der Rest der Mannschaft bleibt abgesehen von Benedikt Sollik (nach Wolbeck) so zusammen. Das zählt auch für die Ziele, die bleiben auch in der kommenden Saison hoch. Um den Aufstieg mitspielen lautet das Motto, daraus macht Frankrone keinen Hehl. "Alles andere wäre vermessen", sagt er. Bei dem Ensemble wäre das wirklich massives Understatement, wohl wahr.
C-Liga-Bomber Möller kommt hoch
Intern wird der Kader allerdings definitiv aufgepimpt. Jan-Hendrik Möller wird nämlich in der nächsten Saison für die Erste von GWA auflaufen. 2018/19 stand er zur Auswahl als Münsters Fußballer des Jahres. Damals schoss er für GWA II sagenhafte 52 (!!!!!!) Tore in 27 Spielen, in 19/20 waren es nicht minder miese 27 Hütten in 14 Begegnungen. Er soll ein bisschen die Lücke von Sollik vorne schließen. "Für uns ein extrem wichtiges Ding, er gehört halt in die erste Mannschaft und weiß, wo die Hütte steht", lobt Frankrone den 1,90 Meter großen Riesen, der definitiv alleine durch seinen Körperbau etwas ausstrahlt auf dem Platz. "Ein Trumpf und außer Frage für mich einer der besten Flemmer, die in Amelsbüren rumlaufen." Mit BW Aasee war Möller 2016 in in die Bezirksliga aufgestiegen.
Den selben Weg aus der Zwoten in die Erste beschreitet im Sommer Diogo Da Silva. Der Name ist hoffentlich Programm. Als Kreativspieler fürs Zentrum beschreibt ihn Frankrone. So könnte er einen Emmanuel Boryor, den er vermehrt auch mal dort hatte spielen lassen müssen, wieder auf seine eher angestammte Außenposition setzen. Mit Thewes, Leisgang, Möller, Boryor und Co vor allem offensiv eine heftige Ansage für den Rest der Liga.
Drei Torhüter stehen zur Verfügung
Im Tor dürfte es zudem ebenfalls keinerlei Probleme geben. Denn David Matthäus greift nach einem Jahr des vermeintlichen Kürzertretens künftig auch wieder voll an. Mit Lukas Wünnemann, Fabian Hövelmann und Matthäus kann Frankrone damit auf drei Behandschuhte zurückgreifen. Der Coach selbst hatte - genauso wie der gesamte Stuff - bereits im Dezember für eine weitere Spielzeit zugesagt. Rocco Levo ist seither als Sportlicher Leiter bei GWA aktiv.