Amelsbüren gewinnt Standortbestimmung

Von Alexander Eckrodt

(08.09.20) Er hatte schon so eine Vorahnung. Reinhard Behlert merkte bereits in der vergangenen Trainingswoche, dass der Zeitpunkt für das Spiel gegen GW Amelsbüren kein guter ist. "Unsere Voraussetzungen waren nicht optimal. Die letzten drei Wochen liefen nicht so rund. Wir hatten einige Verletzte und Urlauber. Unsere gute Form ist dadurch ein wenig ins Stocken geraten", sagte der Coach vom SC Capelle. Die Folge: Amelsbüren gewann verdient mit 4:1 (3:1). 

Die erste Halbzeit ging eindeutig an das Team von Andrè Frankrone. "Wir sind nicht ins Spiel gekommen und haben nicht das abgerufen, was wir können", so Behlert. Schon vor der Führung hatten Niklas Thewes und Moritz Leisgang Chancen, um das erste Tor zu erzielen. Sie trafen aber noch nicht. Lange ließ das erste Tor trotzdem nicht auf sich warten. Nach einer Kombination zwischen Benedikt Sollik und Thewes kam der Ball zu Leisgang, der den Ball mit dem zweiten Kontakt verwandelte (10.). Das 2:0 durch Thewes nach einem Fehler von Capelle im Spielaufbau machte den schnellen Doppelschlag perfekt (14.). "Capelle war im Spielaufbau nicht wach genug und hat einige Fehler gemacht", erklärte Amelsbürens Coach Frankrone. So entstand auch das 3:0. Capelle spielte den Ball in den Fuß von Leisgang. Dieser wurde von Capelles Torwart zu Fall gebracht. Der Ball kommt aber zu Thewes, der die Kugel in den freien Kasten schob (33.). "Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht", wusste auch Behlert. 

Stärkere zweite Hälfte von Capelle

Kurz vor der Pause kam Capelle dann besser in die Partie. "Ich glaube auch, dass Amelsbüren ein wenig overpaced hat am Anfang", so Behlert. Das 3:1 erzielte Stefan Möer nach einem Pass von Julian Matthies (42.). Danach kratzte der Amelsbürener Schlussmann noch einen Ball von der Linie. ""Es gab auch Phasen, wo wir durchpfeifen mussten", sagte Frankrone. Dann war Pause. Auch in der zweiten Hälfte waren die Gäste dann wacher und agiler. Andreas Winkler traf nach einer Flanke von der rechten Seite nur den Pfosten (68.). Da wäre das Spiel beinahe nochmal gekippt. "Wenn der rein geht, dann wird es eng. Capelle kommt oft über die Moral und über die Zuschauer. Es waren bestimmt 50 Leute aus Capelle beim Spiel", so Frankrone. 

Schnell nach dem Aluminiumtreffer von Capelle nutzte dann aber Amelsbüren seine Chance. Thewes setzte sich auf der linken Seite durch und spielte den Ball zu Sollik, der den Ball aus acht Metern im Tor unterbrachte (72.). Marius Klönne hätte die Führung fast noch weiter ausgebaut. Er traf aber nur die Latte. Frankrone: "Ich denke, nach der ersten Halbzeit ist der Sieg auch in der Höhe verdient. Die zweite Hälfte war dann ausgeglichen, wobei wir auch ein wenig Glück hatten. Es war für beide eine Standortbestimmung - Capelle ist in der letzten Saison nicht umsonst dritter geworden." Auch Behlert sah in Amelsbüren den verdienten Sieger, zog aber auch Positives aus der Partie: "Wir haben in der zweiten Hälfte gesehen, dass wir mithalten können. Es ist also realistisch, dass wir oben mitmischen. Es ist immer ärgerlich, das erste Spiel zu verlieren."