Kreisliga B3
Thoma macht rüber ans Hohe Ufer
Von Fabian Renger
(31.05.22) Mitte Mai spielte der SC Gremmendorf bei Centro Espanol Hiltrup und bekam 1:5 auf die Mütze. Nach dem Match unterhielten sich Gremmendorfs Fußballseniorenobmann Michael Symalla und Centros Coach Stefan Thoma länger und ausführlich über die Partie. "Er hat direkt das Spiel analysiert und gesagt, was wir alles falsch gemacht haben", erinnert sich Symalla lachend. An sich keine wirklich besondere Anekdote. Doch jetzt wird ein Schuh draus: Denn Symalla und Thoma machen ab der neuen Spielzeit gemeinsame Sache. Thoma wird nämlich neuer Cheftrainer in Gremmendorf und tritt die Nachfolge von Christian Gruber an.
Für uns wird es eine Umstellung. Sieben (!) lange Jahre stand Thoma nämlich der Ersten von Centro als Trainer vor. Er stieg mit der Mannschaft in die Kreisliga B auf, etablierte sie dort. Momentan ist Centro Zwölfter. "Ich muss mich selbst umstellen", gesteht Thoma. Die sieben Jahre seien lang gewesen, teilweise auch schwer, aber natürlich auch prägend. Er war nicht nur Trainer, sondern auch in gewisser Weise auch Kaderplaner. "Im Endeffekt ist jetzt der Zeitpunkt gewesen, dass ich mal was Neues versuchen wollte", sagt Thoma, 43 Jahre jung. Er habe auch schon über eine Schaffenspause nachgedacht. Dann kam die Anfrage von Symalla. Die Gespräche passten. "Ich hatte direkt ein gutes Gefühl und freue mich einfach auf die neue Aufgabe", so Thoma.
Eine andere Aufgabe
Geografisch passt's ebenfalls. Zehn Minuten dauert die Anreise vielleicht für den Übungsleiter. Aber es wird was anderes am Hohen Ufer. Der SCG verfügt im Gegensatz zu Centro über eine eigene Jugendabteilung, in Gremmendorf wartet eine relativ junge Mannschaft auf ihn. Viel Potenzial. Da lässt sich was erschaffen. "Wir können mit ihm eine Zukunft aufbauen - mit Alt und Jung", sagt Symalla. Er hatte viele Gespräche geführt, teilweise vielversprechend. So wirklich hingehauen hatte es aber mit keinem Kandidaten. Bei Thoma war das anders. "Er passt bei uns ins Gremmendorfer Bild" sagt Symalla. Besonders die Analyse nach dem direkten Duell sei hervorragend gewesen. So jemanden brauchte er. Auch Gruber engagierte sich sehr, um einen Nachfolger zu finden, erwähnt Symalla an dieser Stelle lobend.
Bleibt die Frage nach dem Kader: Wer kommt? Wer geht? Wer bleibt? Wer wird Thomas Co-Trainer? "Wir sind noch in den Anfangsgesprächen", sagt Thoma. "Es ging jetzt alles schneller als gedacht." Bei Centro flemmen viele gute Kumpel von ihm. Nicht ausgeschlossen, dass der eine oder andere ihm folgt. Auch bei der Co-Trainer-Position kann er noch nichts Definitives verkünden. Laut Symalla sind aber in Gremmendorf wohl keine größeren Abgangswellen zu erwarten. "Die Jüngeren wollen alle da bleiben", sagt der Funktionär. Der Rest bleibt abzuwarten.
Immerhin kann er den wichtigsten Punkt auf seiner Agenda jetzt abhaken, sich zurücklehnen - und sich dann demnächst mit Thoma vielleicht ausführlich über Siege des SC Gremmendorf unterhalten...