Alles läuft für Amelsbüren

Von Christian Lehmann

(23.11.21) Die Frage nach dem kaltgestellten Text ist uns nach 14 Spieltagen schon fast ein wenig peinlich. Irgendwie muss man jedoch André Frankrone zum reden bringen. Der Coach von Grün-Weiß Amelsbüren hatte in den vergangenen Wochen stets betont, dass die Saison noch lang sei und noch längst nichts entschieden. Angesichts von nun sieben Punkten Vorsprung auf Platz zwei darf man schon mal frech behaupten, dass sich Pfeil und Eicheln auf dem Weg in die Kreisliga A eigentlich nur noch selbst um Wege stehen können. Während die Verfolger FC Nordkirchen II und Werner SC II im direkten Duell remisierten, gewann Amels die schwere Auswärts-Aufgabe an Frankrones alter Wirkungsstätte in Mecklenbeck. 

"Wir wissen, dass wir einen großen Schritt gemacht haben. Auf Werne sind es 14 Punkte, wenn die uns einholen wollen, müssten wir es schon ganz schön versauen", räumt Frankrone ein. Er weiß aber auch: "Die Gier, uns zu schlagen, wird immer größer. Wir werden in der Rückrunde sicherlich nicht mehr so durchmarschieren, weil sich die Gegner besser auf uns einstellen werden. Wenn wir unsere Hausaufgaben weiterhin machen, bin ich aber zuversichtlich, dass wir Platz eins verteidigen können."

Kreisliga B3, 14. Spieltag

FC Nordkirchen II - Werner SC II 3:3 (1:2)
Tore: 0:1 Schwerbrock (11.), 1:1 Jung (40.),
1:2 Leenders (45.), 1:3 Schwerbrock (49.),
2:3 Rabitsch (63.), 3:3 Rabitsch (81.)

SV Drensteinfurt II - VfL Senden III 2:2 (0:1)
Mühsam, zu mühsam, ernährt sich das Drensteinfurter Eichhörnchen: Das sechste Remis in dieser Saison bringt die noch immer sieglosen Stewwerter einfach nicht weiter. Dennoch sagte Coach Peter Lohrmann nach dem Spiel: "Wenn man sieht, wie spät wir den Ausgleich machen, müssen wir mit dem Punkt leben." Die Mannschaft habe sich in den vergangenen Wochen enorm gesteigert, ihr Spiel jedoch immer noch zu fehlerbehaftet. Während der SVD vorne gute Möglichkeiten durch Dennis Popil und Simon Schroeten ausließ, kamen die Sendener durch zwei Traumtore zu ihrer jeweiligen Führung. Philipp Ressler gelang jedoch per Flachschuss ebenso der Ausgleich wie Paul Bisping, der nach Flanke von Christian Hatwig per Kopf zur Stelle war. "Diesmal war's nicht so gut wie gegen Mecklenbeck, aber wir machen weiter. Ich bin der Letzte, der aufgibt", verspricht der Coach.
Tore: 0:1 Slodowitz (40.), 1:1 Ressler (63.), 1:2 van de Pol (83.), 2:2 Bisping (90.)

Wacker Mecklenbeck II - GW Amelsbüren 0:2 (0:1)
"Es zeichnet meine Mannschaft aus, dass sie in der Lage ist, sich auch in solchen Kampfspielen durchzusetzen", lobte Amels-Coach André Frankrone. Der Gegner hatte ihn mit seiner offensiven Ausrichtung und seinem frühen Pressing durchaus ein wenig überrascht. Nach überragender Vorarbeit und Steckpass von Diogo da Silva traf Tim Brünnemann mit einem Heber zum 0:1, in Durchgang zwei verpasste dann Wackers Jonathan Scheuer nach sensationeller Einzelaktion das fast sichere 1:1, als GWA-Schnapper Lukas Wünnemann bereits geschlagen war (60.). "Da haben wir richtig Glück gehabt", wusste Frankrone. Den Sack machte in der Schlussphase schließlich Jan-Hendrik Möller zu, nachdem er selbst zunächst die Latte getroffen hatte.
Tore: 0:1 Brünnemann (36.), 0:2 Möller (83.) 

Concordia Albachten II - SC Gremmendorf 1:2 (0:1)
Albachtens tolle Serie von drei Siegen hintereinander ist beendet - und Neu-Coach Jonas Drube offenbar doch kein Zauberer. Es hätte aber auch gegen den SCG zu einem Sieg langen können. "Es ist total unglücklich für uns gelaufen. Gremmendorf hat in der ersten Halbzeit einmal, in der zweiten zweimal aufs Tor geschossen. Und wir hatten Chancen für mehrere Spiele..." ärgerte sich Drube. Seine Truppe hatte vor allem im ersten Durchgang ein dickes Chancenplus und traf zweimal das Aluminium, mit zunehmender Spieldauer und steigender Nervosität wurden die Angriffsbemühungen jedoch immer hektischer. "Es wäre geil gewesen, wenn wir unsere Serie hätten fortsetzen können. Das nächste Spiel gegen Drensteinfurt ist für uns aber noch viel wichtiger."
Tore: 0:1 Krausel (34.), 0:2 Maho (51.), 1:2 Okafor (63.)

SV Südkirchen - Polonia Münster 5:0 (3:0)
Tore: 1:0 Knittel (15.), 2:0 Verworn (25.), 3:0 Verworn (45.+3), 4:0 Rohlmann (51.), 5:0 Verworn (67.)

FC Mecklenbeck - SC Capelle 2:4 (1:0)
Kurios: Capelles Coach Reinhard Behlert stand als Ersatzkeeper im Spielbericht, weil zwei seiner Torhüter verletzt sind und es neben U19-Schnapper Finn Kammann keine Alternative mehr gab. Er musste selbst nicht ran, beklagte aber mit Maxi Rethmeier den nächsten Verletzten. Trotz des Personal-Engpasses und zweimaligen Rückstands machten es die Gäste clever und warteten, bis sich die Mecklenbecker müde gelaufen hatten. "In der Offensive sind sie für mich eine der besten Truppen der Liga, wir hatten aber hinten raus kräftemäßig mehr entgegen zu setzen", analysierte Capelles Coach. In der ersten Hälfte stand sein Team ordentlich und traf Pfosten (Julian Matthies) und Latte (Patrick Ritz), Mitte des zweiten Durchgangs wendete sich dann das Blatt - auch dank Joker Simon Daugsch, der erst das 2:3 einleitete und später zur Entscheidung traf. "Damit hat er seine tolle Leistung gekrönt", lobte Behlert. 
Tore: 1:0 Gökcen (5.), 1:1 Matthies (52.), 2:1 A. Rama (71.), 2:2 Winkler (73.), 2:3 Mathies (74.), 2:4 Daugsch (87.)

Centro Espanol Hiltrup - TuS Saxonia Münster II 2:5 (1:3)
"Das waren die geilsten 15 Minuten von uns seit Langem", sagte Centro-Coach Stefan Thoma über die Anfangsphase. Die Hausherren trafen zunächst den Pfosten, dann zum 1:0 durch Dennis Schneider. "Wir hatten eigentlich alles im Griff." Eigentlich, denn binnen acht Minuten stellten die Saxonen den Spielverlauf mit drei Treffern auf den Kopf. Dennis Schneider, Eddy Brening, Francisco Morata und Artem Matvienko verpassten es, ihr Team noch vor der Pause näher ran zu bringen. "Am Ende hat Saxonia das Ding aber verdient gewonnen. Wir haben nicht das gezeigt, was wir wirklich drauf haben", so Thoma.
Tore: 1:0 Schneider (11.), 1:1 Möller (23.), 1:2 Ballus (25.), 1:3 Ballus (31.), 2:3 Schneider (50.), 2:4 Bathelt (71.), 2:5 Hartwig (90.+5)

VfL Senden II - Club Birati Münster
Donnerstag, 25. November, 20 Uhr