Spielabbruch in Davensberg

Von Christian Lehmann

(06.12.22) In der 63. Minute wurde es Rüdiger Voss zu bunt. Oder besser gesagt: zu dunkel. Der Schiedsrichter brach das Spitzenspiel zwischen Davaria Davensberg und dem SV Südkirchen Mitte des zweiten Durchgangs ab, weil ihn die einsetzende Dämmerung zu sehr in seiner Spielleitung beeinträchtigte. Die Hausherren, die zu diesem Zeitpunkt mit 1:0 in Führung lagen, ärgerten sich darüber.

"Für mich war das unverständlich. Es war noch hell - und es waren nur noch 27 Minuten zu spielen", sagte Davensbergs Spielertrainer Rohjat Atalan. Er wies auch darauf hin, dass die Gastgeber bereit gewesen wären, die Partie auf dem Nebenplatz unter Flutlicht zu beenden. "Der ist direkt nebenan, und das Flutlicht ist mit einem Klick an. Es ist wirklich ärgerlich. Mit einem Sieg wären wir Zweiter gewesen und hätten einem direkten Konkurrenten Punkte abknöpfen können..." 

Südkirchens Coach Deniz Sahin hielt dagegen. Für ihn war der Spielabbruch, ganz unabhängig vom Ergebnis, "die folgerichtige Entscheidung. Es war wirklich nicht mehr viel zu erkennen." Die Option, die Partie unter Flutlicht fortzusetzen, habe sich für ihn nicht gestellt. "Ich wüsste nicht, wie das möglich gewesen sein soll. Der Platz war eine grüne Wiese. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man den in zehn Minuten abkreiden kann." Sahin und sein Team gehen davon aus, dass die Partie neu angesetzt wird.

Auf Nachfrage von Heimspiel-Online erklärte der Kreisvorsitzende Norbert Krevert hierzu: "Das kann durchaus sein. Wir haben die Entscheidung darüber allerdings an das Kreis-Sportgericht weiter gegeben." Wichtig sei vor allem, zu klären, warum es zur Verzögerungen gekommen sei. Die Partie war wie im Winter üblich um 14.30 Uhr angesetzt, hatte aber mit leichter Verspätung begonnen. Die Sonne ging am Sonntag in Davensberg um 16.21 Uhr unter. 

Ein Wechsel auf den Nebenplatz wäre übrigens rein theoretisch möglich gewesen - sofern dieser denn spielfähig war. In den aktuellen Durchführungsbestimmungen heißt es: "Sollte der Platz im Laufe des Spiels nicht mehr bespielbar sein (z.B. Starkregen oder Dunkelheit), kann das Spiel auf einem anderen Platz auf derselben Sportanlage fortgeführt werden. Die Unbespielbarkeit stellt allein der Schiedsrichter fest."

Kreisliga B3, der 16. Spieltag

VfL Wolbeck II - Centro Espanol Hiltrup Abse.
Bis zum Dienstagmittag war bei Fussball.de noch kein Ergebnis eingetragen - und das aus gutem Grund. "Centro hat am Samstagabend das Spiel kurzfristig abgesagt, weil sie nicht genug Leute zusammen bekommen haben. Schade, die Jungs waren richtig heiß und hätten gerne gespielt", sagte Wolbecks Coach Danicious Jeyandran.  

Wacker Mecklenbeck II - BSV Roxel III 2:1 (0:0)
"Wir haben uns schwer getan, aber in ein paar Wochen fragt keiner mehr danach, wie wir die Punkte geholt haben", sagte Wacker-Coach Michael Füstmann nach dem Spiel. Weil seine Elf vor dem gegnerischen Tor viel zu viel liegen ließ, witterte das Kellerkind Morgenluft und ging nach einer Stunde und einem Fifty-Fifty-Elfmeter durch Stefan Siemer in Führung. Die Mecklenbecker Reaktion stimmte jedoch: Björn Schmidt egalisierte nach einer Ecke nur zwei Minuten später, Linus Omran gelang zehn Minuten vor dem Ende der verdiente Siegtreffer nach einem Fehlpass im Roxeler Aufbau und Zuspiel von Jonathan Scheuer der Siegtreffer. "Nach dem 0:1 hatten wir Wut im Bauch", so Füstmann.
Tore: 0:1 Siemer (60.), 1:1 Schmidt (62.), 2:1 Omran (80.)

FC Polonia Münster - SC Gremmendorf 1:5 (1:3)
"Es war ein mega anstrengendes Spiel für uns", meinte Gremmendorfs Coach Stefan Thoma. "Polonia spielt sehr körperbetont, aber wir haben es trotzdem solide runter gespielt." Nach einer bärenstarken Anfangsphase führten die Gäste schnell mit drei Toren, vor allem das 0:3 durch Lukas Bültemeyer, der nach feinem Heber Patrick Krausels über die Abwehr Polonia-Schnapper Patryk Janicki ausgespielt und genetzt hatte, war besonders sehenswert. Ein "Kacktor" (Thoma) nach einem Freistoß, bei dem sich die SCG-Hintermannschaft nicht einig war, brachte den Hausherren kurzzeitig die Hoffnung zurück. Bitter: Kurz vor der Halbzeit musste Gremmendorfs Bester Bültemeyer verletzt runter. Nach Wiederbeginn und einer tollen Flanke von David Olthues machte Philipp Jansen mit dem langen Bein zum 1:4 alles klar. In der Schlussphase sorgte Dominik Kuhnt für den Endstand. "Das Ergebnis passt!", kommentierte Thoma.
Tore: 0:1 Materla (14.), 0:2 Spangenberg (17.), 0:3 Bültemeyer (25.), 1:3 Smigielski (28.), 1:4 Jansen (49.), 1:5 Kuhnt (90.+1)

VfL Senden II - Werner SC II 2:0 (1:0)
Der Tabellenführer brauchte bis zur 90. Minuten, um wehrhaften Gästen aus Werne endgültig den Garaus zu machen. Nach einer herrlichen Flanke von Jan Pohlmann lauerte Finn-Jakob van de Pol am zweiten Pfosten und traf zum 0:2-Endstand. Die Führung hatte im ersten Durchgang Wernes Spielertrainer Janis Leenders mit einem Eigentor auf dem Gewissen, gegen das er sich allerdings nicht wehren konnte. Nach einer Flanke von Fabian Ehrmann ins Zentrum wurde er auf der Torlinie stehend von einem Mitspieler angeschossen. "Wir hatten das Spiel über 90 Minuten im Griff, haben aber einfach zu viele Chancen liegen lassen", kommentierte Sendens Coach Philipp Roberg. Hätte jedoch Torhüter Markus Reher nicht in Durchgang zwei aufgepasst hätten die Gäste mit ihrer besten Chance des Spiels ausgeglichen.
Tore: 1:0 Leenders (39./ET), 1:1 van de Pol (90.)

SC Capelle - FC Nordkirchen II 1:1 (0:1)
"Es war mehr drin, aber wir können damit auch gut leben", kommentierte Capelles Coach Reinhard Behlert die 90 Minuten. Er hatte ein richtig gutes, emotionales, aber stets faires Derby vor knapp 150 Zuschauern gesehen. Sogar aus Nordkirchen waren rund 50 Anhänger mitgekommen, obwohl dort zeitgleich das Landesliga-Spitzenspiel der Ersten gegen Bockum-Hövel stattfand. "Ich habe das als eine echte Aufwertung empfunden", meinte Behlert. Mit Cleverness und Körperlichkeit kamen die Gäste nach einem Freistoß zur Führung. Capelles Torwart Lukas Schulze Kersting ließ in Bedrängnis den Ball fallen, Jan Rabitsch staubte ab. Vor allem über Simon Walters linke Seite kamen die Gastgeber hernach immer wieder durch, die letzte Zielstrebigkeit zum Tor fehlte aber zunächst. Nach einem Freistoß von Mika Lohmann klappte es in Durchgang zwei dann aber doch noch, Walter nickte zum 1:1 ein. Julian Matthies und Ole Quante hätten in der Schlussphase den Lucky Punch setzen können, auf der Gegenseite blieben die Gäste bei Ecken und Freistößen gefährlich. "Es war ein geiles Derby", meinte Behlert.
Tore: 0:1 Rabitsch (19.), 1:1 Walter (63.)

Davaria Davensberg - SV Südkirchen Abbr.
Ehe Schiedsrichter Rüdiger Voss das Spitzenspiel abbrach, steuerten die Davaren auf einen Sieg zu. Dennis Kreuzberg hatte sein Team nach einem Foulspiel an Marcio Duarte-Melao kurz vor der Pause per Elfmeter in Führung gebracht, kurz zuvor forderten die Gäste nach einem vermeintlichen Foulspiel an Mohammed Kassassir ebenfalls einen Strafstoß. In Durchgang zwei hatten die Gastgeber zudem Pech bei einem Pfostentreffer von Marcio Duarte-Melao.
Tor: 1:0 Kreuzberg (44./FE)

ESV Münster - Borussia Münster III 1:4 (0:1)
Tore: 0:1 Kasberg (28.), 0:2 Romagnuolo (46.), 0:3 Burg (54.), 1:3 Finke (56.), 1:4 Müller (77.)
Rote Karte: ESV (40.)

TuS Hiltrup III - SV Drensteinfurt II 2:2 (0:1) 
Tore: 0:1 Weichenhain (44.), 1:1 Markmann (55.), 2:1 Markmann (58.), 2:2 Weichenhain (72.)