Mladost behält kühlen Kopf

Von Christian Lehmann

(10.11.15) Die Teams des Klub Mladost und Portu Münsters schätzen sich, pflegen außerhalb des Platzes ein freundschaftliches Verhältnis. Am Sonntag ruhte die Freundschaft im Verfolgerduell der Kreisliga C2 jedoch über 90 Minuten, beide Teams warfen sich voll rein, um das Spitzenduo aus Dyckburg und Sprakel nicht enteilen zu lassen. Nach dem 5:2 (2:0)-Erfolg war Mladost obenauf, weil es einen kühlen Kopf behielt in einer Situation, in der andere Mannschaften sich so ein Spiel aus der Hand hätten nehmen lassen.

"Ich fand sehr geil, was mein Kapitän Rami Daou nach dem Spiel gesagt hat: Man hat wieder mal gemerkt, dass diese Mannschaft Charakter hat", sagte Mladosts Coach Tom Feuerstacke nach der Partie. Zweimal hätte der Gastgeber den Dreier frühzeitig eintüten können, als nämlich Wasim Schilling beim Stand von 1:0 nach einem Foul an Alfredo Garcia zum Elfmeter antrat (30.) sowie nach einem vermeintlichen Treffer von Marcel Reiners zum 4:1 (64.). Weil aber Schilling verschoss und der Unparteiische Reiners' Treffer wegen einer Abseitsposition zurückpfiff, blieb Portu im Spiel und witterte erst recht nach Bruno da Costas Anschlusstor (67.) Morgenluft. Mladost, so Feuerstacke, reagierte darauf jedoch eiskalt wie eine Hundeschnauze: "Wir haben zwei Gegentore kassiert, aber wir haben nicht gewackelt", sagte Feuerstacke.

Strittiger Platzverweis

Per Elfmeter - Miguel Cavaco hatte Schilling zu Fall gebracht und hierfür die Gelb-Rote Karte gesehen - machte Michal Zioto letztlich alles klar (4:2/85./FE). "Der Platzverweis hat die Strafe letztlich zu hoch gemacht", fand Feuerstacke. Auch Portus Co-Trainer Helder Coelho war wegen des Feldverweises gegen seinen Spieler angefressen, zumal der Referee zuvor einen gegen Mladosts Kai Zumdick ausgesprochenen Platzverweis zurückgezogen habe. "Dazu fiel mir nichts mehr ein, danach habe ich keinen Ton mehr gesagt", meinte er. Den Schlusspunkt durfte letztlich Schilling setzen (5:2/87.). "Wir haben denen aber auch das Leben leicht gemacht. Hinten waren wir offen wie ein Scheunentor", erklärte Coelho.

In Durchgang eins hätte Mladost, nicht nur aufgrund von Schillings Fehlschuss, auch höher führen können als mit 2:0. Marcel Reiners steuerte beide Tore (9./44.) zur Pausenführung bei. Auf der Gegenseite versiebten Benni Böller und Marcio Duarte Melao, der bei Portu überraschend nicht auf der Außenbahn, sondern auf der Sechserposition zum Einsatz kam von Timo Bedi ansonsten gut abgeschirmt wurde, gute Torgelegenheiten. 

Portu kämpft sich zweimal ran - vergebens

Das änderte sich nach Wiederbeginn zunächst, als Böller nach Vorarbeit von Duarte Melao und Andre Saraiva prompt den Anschluss herstellte (2:1/46). Reiners antwortete mit dem 3:1 (58.), doch Portu kämpfte sich wieder ran. Mladost wackelte - oder auch nicht.

"Das war eines der besseren Spiele in dieser Saison. Wir mussten zeigen, dass wir weiterhin ambitioniert sind, und wir haben das auch getan", schloss Feuerstacke. Coelhos Kritik, der junge Unparteiische sei mit der Spielleitung überfordert gewesen, wollte er nicht so stehen lassen: "Man hätte den Eindruck gewinnen können, dass er bei der einen oder anderen Entscheidung falsch lag. Wir sind aber auch gefordert, zu berücksichtigen, dass da ein ganz junger Mann auf dem Platz steht. Am Ende sind wir dafür verantwortlich, was auf dem Feld passiert." 

Klub Mladost - Portu Münster     5:2 (2:0)
1:0 Reiners (9.), 2:0 Reiners (44.),
2:1 Böller (46.), 3:1 Reiners (58.),
3:2 Bruno da Costa (67.), 4:2 Zioto (85./FE),
5:2 Schilling (87.)
Gelb-Rote Karte: Portus Cavaco (85./wiederh. Foulspiel)