Kreisliga C - Spieltagszusammenfassung
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Ab in den Aufzug nach oben
von Fabian Renger
(12.12.19) Wer überwintert am sonnigen Plätzchen ganz oben? Wir haben uns mit den vier Wintermeistern beschäftigt - besonders ausführlich aber mit dem SC Müssingen und der Dritten des VfL Senden. Also dann: Nicht lang schnacken - Wintermeister im Nacken!
Kreisliga C3
Eigentlich könnte der SC Müssingen sich ja zurücklehnen. Nach dem ersten halben Jahr der laufenden Spielzeit steht der B-Liga-Absteiger von Arndt Rausch unangefochten ganz oben. Ohne Niederlage, 63 Tore bedeuten die beste Offensive, 20 Gegentore die beste Defensive. Alles gut, oder? Naja, lautet die Antwort des Trainers. "Durch sind wir noch nicht, wir sind noch auf dem Weg", bleibt Rausch zurückhaltend. Eintracht Münster III, der ärgste Verfolger, hat ein Spiel weniger und sieben Zähler Rückstand. Das reicht Rausch noch nicht als Zurückhaltungs-Polster. "Jedes Spiel muss erarbeitet werden", sagt Rausch und erinnert an teils dramatische Partien.
Da war zum Beispiel das Match beim TSV Ostenfelde II. 2:1 gewann Müssingen beim derzeitigen Vorletzten - der Siegtreffer gelang in Minute 94. Vor knapp einem Monat ging es gegen den BSV Ostbevern III. Müssingen mühte sich zu einem 4:2-Sieg nach 0:2-Halbzeitrückstand. "Wir sind manchmal zu überheblich", stellt Rausch fest. Wichtig sei der Anfang des neuen Jahres: Die ersten Kontrahenten im März sind eben die Eintracht sowie der Dritte, die Reserve des SC Füchtorf. Danach könne man sehen, wo man steht, sagt Rausch. "Ich finde das gut", freut er sich. Der SCM tut einiges, um besten gewappnet zu sein, und legt beispielsweise ein Wochenende-Trainingslager auf der heimischen Anlage ein.
Woran liegt der Höhenflug? An der Trainingsbeteiligung beispielsweise. Statt sieben, acht Mann beim Training wie im turbulenten Vorjahr hat Rausch nun fast durchgehend rund 20 Kicker dabei. "Das ist schon geil", merkt man dem Übungsleiter eine Menge Spaß an. Top-Torjäger ist Burhan Hasimi: 21 Tore weist die Statistik aus - ein Drittel aller Müssinger Hütten. Was für eine Quote. Er besticht durch seine Ruhe und Abgewichstheit vorm Kasten. Hasimi war im vergangenen Jahr schon da, das gilt nicht für Raphael Wörmann, Tobias Lienkamp oder Manuel Blömker. Die drei kamen vor diesem Jahr neu nach Müssingen. "Sie haben uns inhaltlich nach vorn gebracht", lobt Rausch das Leistungsträger-Trio. Auch sein spielender Co-Trainer Timo Lemmer gehöre zu den unverzichtbaren Stützen. Was in jedem Fall klar ist: Der direkte Wiederaufstieg ist ein Muss. "Nichts anderes zählt", betont Rausch. Er bleibt über den Sommer hinaus übrigens Coach.
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Kreisliga C4
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Die Dritte des VfL Senden geht als Spitzenreiter in die Feiertage und hat ein sagenhaftes Torverhältnis von 33:10. Klingt irgendwie nicht gerade hochattraktiv. Gerade als C-Ligist. In 14 Partien gewann die Truppe von Robin Wollny zwölfmal und spielte zweimal Remis. Springt da ein Pferd nicht höher, als es muss? "Wenn wir mit zwei Toren in Führung gehen, gehen wir zu oft in den Verwaltungsmodus", bestätigt Wollny den Eindruck.
Gerne hätte der Coach ein paar Tore mehr. Aber was soll er großartig meckern? Defensiv steht seine Kombo mehr als stabil. Die Abwehrreihe um Alexander Schell, Sebastian Conrad, Max Kintrup und Lukas Schmitz leistet hervorragende Arbeit und ist eigentlich gesetzt.Rotation ist quasi ein Fremdwort beim VfL. Warum auch? Es läuft ja. Im zumeist propagierten 4-2-3-1 hält hinten Keeper Nico Stuhldreier den Laden dicht, auf der Zehn agiert Felix Kintrup. Beide eint die Vergangenheit als Spieler der Ersten des VfL, beide wollten und konnten den Aufwand nicht mehr stemmen, dreimal die Woche auf dem Trainingsplatz zu stehen und stießen vor der Saison zur Wollny-Gang.
Kintrups Weg ist kurios: In der Ersten war er seinerzeit Linksverteidiger - im Vorjahr pausierte er, vor zwei Jahren war er Stammspieler in der Landesliga -, technisch ist er so gut veranlagt, dass ihn der Übungsleiter locker umschulte. Bester Torschütze ist mit David Schmitz eine Granate. Er kickte für den VfL seinerzeit in der Bezirksliga und war unter anderem beim SC Münster 08 Fitnesstrainer. Der kann schon was. Immerhin zehn Treffer gelangen ihm bislang. Den kannst du gut gebrauchen. Was die Mannschaft sonst nach oben spülte: Trainer Wollny kennt den Großteil der Bande aus seiner Zeit als Jugendtrainer. Im dritten Jahr trainiert er die Sendener Dritte jetzt, man kennt sich, man weiß, was die andere Partei will und kann. Wollny sagt klar:"Wir wollen hoch!" Der stärkste Konkurrent sei GW Amelsbüren II. Wenn die Sendener nun noch mit dem Toreschießen beginnen, dann kann aber eigentlich nicht so viel schiefgehen.
Kreisliga C1 und C2
Am spannendsten ist die Kreisliga C1.Zwischen dem Ersten SC Türkiyem (38 Punkte) und dem Fünften von GW Marathon (32 Punkte) ist alles möglich. Dazwischen tummeln sich Roxels Dritte (37), Eintrachts Fünfte (36) sowie Amelsbürens Fünfte (33). Falls sich Eintracht heute Abend im Nachholspiel gegen Hohenholtes Zwote keinen Ausrutscher erlaubt, dürfte die Truppe von Jörg Chudziak ganz oben überwintern. Zwei weitere Nachholpartien am Sonntag haben derweil keine Bewandnis mehr fürs Tableau.
In der C2 sind die Verhältnisse eindeutig: Nix geht über Coerde. Nur ein Unentschieden erlaubte sich Teutonia bisher. Das Team hat sieben Zähler Vorsprung auf den SV Mauritz III und obendrein ein Spiel mehr zu absolvieren. Sollte in Coerde den Kickern nicht noch die Füße abfallen, dann sollte eigentlich nichts schiefgehen...
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