Schau mir in die Augen, Kleiner!

von Christian Lehmann

(02.10.19) Bis zur 90. Minute wankte der Spitzenreiter, dann rettete Dennis Klaus Teutonia Coerde nach einem Standard doch noch einen Punkt beim 2:2-Remis im Topspiel gegen den SV Mauritz III. Die Männer vom Coppenrathsweg melden dennoch Ambitionen an. Schon vor dem Spiel wollte SVM-Spielertrainer Peter Tinnefeld die Furcht in den Augen der Konkurrenz gesehen haben.

"Nur zwei von elf haben mir in die Augen gucken können. Coerde hat sich vor dem Spiel sogar noch extra Informationen über uns eingeholt. Über Mauritz III! Ich hatte den Eindruck, die haben einen Stritz in der Buchs", meinte Tinnefeld. Stimmt das, Burak Erkaslan? "Wie kommt er denn darauf?, entgegnet Coerdes Coach. "Wir haben vor jedem Gegner Respekt, aber vor niemandem Angst. Mauritz war ein guter Gegner auf Augenhöhe, das hat Spaß gemacht."

Die Vorzeichen für einen feinen Kick waren schon im Vorfeld ideal. Ebenso wie die Teutonia war auch Mauritz bis dato noch ohne Punktverlust - und das, obwohl das Team derzeit quasi ohne Trainer dasteht und aufgrund des Kunstrasen-Neubaus am Coppenrathsweg nur unter schwierigen Bedingungen trainieren konnte. Der frischgebackene Familienvater Tinnefeld stand in der Coerheide von Beginn an auf dem Acker, obwohl er in dieser Saison bisher noch gar nicht im Saft steht. "Ich war unser schlechtester Mann auf dem Platz", gestand er.

Insgesamt war es ein sehr ansehnliches C-Liga-Spiel. Zu Beginn verpasste Coerde die mögliche Führung, dann kam Mauritz immer besser rein. Dabei kam den Gästen gut zupass, dass Teutonias Sturmhoffnung Rene Springfeld von Max Fritzsch erfolgreich an die Kette genommen wurde. Nach einem Eckball traf Marcel Reglin zum 0:1 (44.), kurz nach Wiederbeginn erhöhte Julius Fastabend dann artistisch mit der Sohle auf 0:2 (55.). "Ein fantastisches Tor", meinte Tinnefeld. Doch Coerde wusste die Antwort: Benjamin Hutmacher verkürzte per direkt verwandeltem Freistoß (1:2/61.), Klaus traf dann ebenfalls nach einem ruhenden Ball zum 2:2 (90.).

Ärgerlich für die Gäste, doch Tinnefeld blickt schon voraus. Nicht zuletzt, weil die Mauritz-Dritte mit Mark Behling (ehemals SC Münster 08, GW Gelmer) noch eine Granate in der Hinterhand haben, ist er sicher: "Im Rückspiel schlagen wir sie!"

Kreisliga C1

Wahnsinnig eng geht es an der Spitze zu. Die ersten drei Teams haben allesamt 15 Punkte auf dem Konto. Doch jetzt kommt das große Aber: Gefühlter Spitzenreiter ist nach dem 2:1-Sieg bei Fortuna Schapdetten II Eintracht Münster V. Die Jungs vom Pleistermühlenweg haben nämlich all ihre Spiele - fünf waren es bisher an der Zahl - gewonnen. Der BSV Roxel III kassierte beim Vierten SC Türkiyem (2:5) die erste Schlappe der Saison. Mit fünf Siegen und 23:11 Toren bleiben die Kleeblätter dennoch hauchdünn vor der Eintracht. Ganz oben thront  SW Havixbeck II nach dem 9:2-Sieg über BW Aasee III. Allerdings haben die Habichte bereits sieben Partien bestritten - und derer zwei verloren. Mit Toren verwöhnt wurden die Zuschauer an der Grevingstraße beim 5:5 zwischen Borussia Münster III und dem 1. FC Gievenbeck IV. Derweil fehlten dem Rroma Kultur Verein nur elf Minuten zum ersten Sieg in dieser Saison, gegen GS Hohenholte unterlag das neue Team nach 1:0-Pausenführung jedoch knapp mit 1:2.

Kreisliga C2

Profiteur der Punkteteilung im Spitzenspiel war die Dritte von BW Greven. Dank eines ungefährdeten 5:1-Erfolgs bei GW Amelsbüren III rücken die Ems-Männer dem Primus auf den Pelz. Gerrit Loose war am Häpper gleich dreimal erfolgreich. Die SG Dyckburg gewährte dem bis dato punktlosen Schlusslicht Wacker IV beim 2:4 die ersten Punkte in dieser Saison.

Kreisliga C3

Ganz nah dran an der Spitze ist der SC Müssingen. Nach dem 2:1-Sieg in Ostenfelde am vergangenen Donnerstag rutschte Arndt Rauschs Team kurzzeitig auf Platz eins, um am Sonntag vom SC Everswinkel II wieder abgelöst zu werden. Allerdings ließ der Tabellenführer beim 2:2 in Ostbevern was liegen und ist nun nur noch aufgrund des besseren Torverhältnisses virtueller Primus. Der SC Füchtorf II gewann das Verfolgerduell gegen Eintrachts Dritte und ist nun Dritter.

Kreisliga C4

Nur zwei Gegentore hatte der FC Polonia Münster in dieser Saison bisher überhaupt kassiert, nun schenkte GW Amelsbüren II dem entthronten Spitzenreiter gleich sieben ein. Beim 3:7 war der Toptorjäger der vergangenen Saison, Jan-Hendrik Möller, Polonias Albtraum. Gleich viermal netzte Möller, dazu trafen mit Sebastian und Alex Meyer zwei ebenfalls nicht unerfahrene Akteure. Auf den Platz an der Sonne ist nun der VfL Senden III gesprungen, der beim TuS Hiltrup III jedoch ordentlich ackern musste, ehe der 1:0-Arbeitssieg nach einem Treffer Sandjar Rashkanis (53.) feststand. Die letzten Minuten musste Robin Wollnys Truppe nach einer Roten Karte in Unterzahl über die Bühne bringen. Ebenfalls mit einem Mann weniger siegte BW Ottmarsbocholt bei der Tor-Party in Selm. Nach 90 Minuten hatten die Zuschauer neun Tore gesehen, eines mehr erzielte BWO.