Kreisligen C3
Rama: "Können uns nur selbst schlagen!"
von Christian Lehmann
(23.10.15) Auf acht Ligaspiele können die Kicker vom im letzten Sommer neu an den Start gegangenen IFC Warendorf in ihrer Klubhistorie nun schon zurückblicken. Und die Ausbeute kann sich sehen lassen: Nach acht teils deutlichen Siegen steht das Team um Mitbegründer Eugen Migov und Trainer Enver Rama an der Spitze (45:11 Tore). Auch gegen die bisher hartnäckigsten Verfolger BW Beelen II, Ems Westbevern II und VfL Sassenberg III gab es - wenn auch knappe - Siege. Vor dem letzten Akt der "Spitzenspiel-Wochen" beim BSV Ostbevern II am Sonntag sagt Rama: "Jeder ist heiß gegen uns und will uns unbedingt die ersten Punkte abknöpfen. In dieser Liga können wir uns aber eigentlich nur selbst schlagen. Für uns zählt nur die Meisterschaft."
Das klingt selbstbewusst, soll aber nicht überheblich wirken. Denn, das wiederholt Rama gebetsmühlenartig, der Interkulturelle Fußballclub habe keinen der bisherigen Gegner unterschätzt. Der Trainer kann mit seinem großen Kader wuchern, was sich vor allem in den letzten Spielen gegen Sassenberg und Westbevern als großes Pfund erwies, als zahlreiche Stammkräfte, darunter auch Migov und Fadi Issa, ausfielen. Auch vor Ostbevern II und möglicher Verstärkung ist der Trainer nicht bange, auch wenn er die Reserve beobachtet hat und als stärksten Konkurrenten einstuft: "Von mir aus können die mit der kompletten ersten Mannschaft auflaufen. Wir wissen um unsere Qualitäten." Ein Sieg am Sonntag wäre auch für Rama eine Vorentscheidung im Titelkampf: "Es ist noch früh in der Saison. Aber das würde vielen wohl die Hoffnungen nehmen."
Extrem offensive Ausrichtung
Langfristig könnte es sich als problematisch herausstellen, dass die Mannschaft zu großen Teilen aus Offensivspielern besteht. Gestandene Abwehrrecken gibt es kaum welche. Seit drei Spielen machen die Warendorfer aus dieser Not eine Tugend, spielen nun mit einer Dreier- statt der bisherigen Viererkette. Die im 3-5-2-System agierende Truppe verlagert das Spiel gern in die gegnerische Hälfte und schafft dort Überzahl. Das geht in der C-Liga gut, sollte der angestrebte Aufstieg gelingen, müsse man sich umstellen.
Die üblichen Problemchen, mit denen man sich als neugegründeter Klub so herumschlägt, hat der IFC größtenteils gemeistert. Trikots, Trainingsanzüge, ein zweiter Satz Bälle: alles da. Auch die Facebookpage des IFC boomt und wurde bisher schon 661 mal geliked, ein eigener Webauftritt ist im Aufbau. "Wir kümmern uns aktuell noch darum, einen Schiedsrichter zu stellen. Früher als Spieler hat man sich gar keine Gedanken über solche Dinge gemacht. Das ist alles schon viel Aufwand, aber das wollten wir auch."
Wie ist eigentlich das Verhältnis zum Fußball-Platzhirsch in der Stadt, der Warendorfer SU? Gut, sagt Rama, der zu WSU-Coach Oliver Glöden ein gutes Verhältnis pflegt: "Wir empfinden keinen Neid. Und die sind natürlich auch neugierig, was bei uns passiert. Die WSU hat 38 Jugendmannschaften, glaube ich. Da können wir nicht mithalten. Ich gehe aber stark davon aus, dass auch wir davon profitieren können. In drei Jahren würden wir auch gern Jugendteams stellen. Vielleicht tut ein Verein wie unserer der Stadt und der WSU sogar ganz gut."