Kreisliga C4
Die "Oldies" haben ausgedient
von Fabian Renger
(21.02.18) Was Nico Appelhoff, verantwortlich für die Geschicke der Zweiten und Dritten des TuS Hiltrup, da vermeldet, lässt aufhorchen. "Wir stellen unsere Dritte komplett neu leistungsbezogen auf", gibt er zu Protokoll. Die Dritte des TuS? Ja, genau. DIE Dritte des TuS Hiltrup, ehemals die Vierte. Ein Hort voller "Fußball-Oldies" mit Spielern teilweise jenseits der 40. Noch wird sie trainiert von André Schubert, der Altersschnitt liegt bei "ungefähr 37 Jahren" (Schubert). Doch ab Sommer ist Schluss ist für ihn, die Jugend übernimmt.
Aus der Spaßgesellschaft, die sich mittwochs einmal trifft "und den Ball in die Mitte legt", wie Schubert es charmant umschreibt, soll etwas anderes entstehen. "Ziel ist die Verjüngung, um A-Jugendliche zu integrieren, die sich sonst oft anderen Vereinen anschließen", hat Appelhoff klare Pläne vor Augen. In der Vergangenheit seien jüngere Kicker mangels Perspektive oft zu anderen Vereinen abgewandert. Dem wollen sie am Osttor entgegen wirken. Einen Coach hat er auch schon parat: Kai Beisenbusch, Spieler der Zwoten, gibt sein Debüt an der Seitenlinie. Künftig solle wieder zweimal die Woche trainiert werden.
Aufwand zu groß
Ein Schritt, den die aktuelle Dritte zwar laut Schubert nicht komplett unvorbereitet trifft, aber den der Großteil der Akteure wohl nicht mitgehen kann. Schubert dazu:"Der zeitliche Aufwand ist einfach zu groß, das schaffen die meisten von uns schlicht nicht mehr. Und wir sind ja auch keine 30 mehr, das würde gar nicht harmonieren." Wie viele der "Kreisältesten" dabei bleiben, wie sich die Dritte dann überhaupt zusammensetzt. "Schwer zu sagen", so Schubert. Rund dreiviertel seiner 30 Mann starken Truppe (unter ihnen z.B. der Ex-Preuße Daniel Masuch), mutmaßt er, würde wohl nicht mehr weiter machen (können).
Kicken können sie, als Vierte hatten sie erst die Saison 2015/16 als Zweiter der Kreisliga C4 abgeschlossen, 2014 sogar als Meister. Doch aufsteigen? Nein, nicht mehr im gehobenen Alter. Der Spaß stand im Vordergrund, "wir werden auch weiter spaßige Jahre vor uns haben", sagt Schubert. Dann aber eher im Altherren-Bereich, da holten sie erst am vergangenen Wochenende zum ersten Mal als Hiltruper überhaupt die Trophäe des Ü32-Stadtmeisters (mehr auf der facebook-Seite des Teams).
"Das Maximum rausholen"
Appelhoffs angepeiltes Ziel für die neue Dritte, die Kreisliga B, ist gar nicht so unrealistisch. Die Schubert-Gang steht derzeit auf Rang drei, in Schlagdistanz zu Borussia Münsters Dritte oder BIRATI. Schubert verspricht: "Wir wollen das sportlich Maximale rausholen." Ob ein Aufstieg auch angenommen wird, das müssten andere entscheiden. Verständnis zeigt er in gewisser Weise auch für die neuen Pläne: "Irgendwann muss man ja Platz machen für die Jugend."