Die richtige Einstellung

Von Hannah Opitz

(08.09.22) Meine Güte, dieser  Kreispokal ist wirklich immer für Überraschungen gut...Die Einstellung ist wohl mit das wichtigste im Fußball. Warum? Egal in welcher Liga der Gegner spielt, wenn man alles reinwirft, stehen die Chancen gut. Das merkten auch unsere Teams, die mal wieder alles zeigten. Überraschung und Spannung. Das ist der Frauen-Kreispokal!

SG Selm/Südkirchen - SV Herbern     1:0 (1:0)
Kämpfen lautete das Stichwort bei der Spielvereinigung. Und genau das funktionierte. "Die Mädels hatten eine tolle Einstellung und haben alles rausgehauen", freute sich der Gastgeber-Coach Markus Kuhn. Wenn Herbern als Bezirksligist den A-Ligist unterschätzt, während der A-Ligist über sich hinauswächst, kennt man das Ergebnis schon oder? Vermutlich. Denn die Gastgeberinnen ließen am Mittwoch Abend fast gar nichts zu. Im Gegenzug spielten sie mutig nach vorne und belohnten ihre Leistung mit einem Tor. Bereits in der zehnten Minute ging Kuhns Team in Führung. Nach einer Kombination im Mittelfeld ging der Schnittstellenpass durch die Innenverteidigung der Gäste direkt auf Despina Schieber. Dadurch stand Schieber frei vorm Tor schob zum 1:0 ein. Damit hat wohl keiner gerechnet. Vor allem weil die Gastgeberinnen sich drauf nicht ausruhten. Noch in der ersten Halbzeit gewann Kuhns Team den Ball im Mittelfeld und schaltete blitzschnell um. Sarah Beck kam nicht richtig an die Kugel und auch Schieber vergab zwei Chancen. "Wir hätten da mindestens mit 3:0 führen müssen", ärgerte sich Kuhn. Letztendlich war das aber auch egal, denn Herbern brachte auch in der zweiten Hälfte wenig zu Stande. Hinten blieben die Gastgeberinnen kompakt. Und wenn dann mal eine Flanke durchkam, war Isabel Piotrowski zur Stelle. "Wir wollen den Lauf mitnehmen, um in der Liga weitere Punkte zu holen", sagte Kuhn. Mit dem variablen System zwischen Dreierkette und Viererkette sowie der richtigen Einstellung soll das gelingen.
Torschützin: 1:0 Schieber (10.)

SG Telgte - BW Aasee     6:5n.E. (2:2n.90./0:0)
Was ein Duell auf Augenhöhe zwischen den Landesligakonkurrenten. Bis zum Schluss stand noch kein Sieger fest. in der Liga läuft es für Telgte weniger rund. Nach zwei Spielen stehen null Punkte und 12 Gegentore auf Seiten der Gastgeberinnen. Aber im Pokal geht's hingegen wie geschmiert. "Das Tor  hat uns einen ordentlichen Aufschwung gegeben. Das hat uns auch die Verunsicherung aus der liga genommen", sagte Telgte-Coach Friedhelm Mors. Beim 1:0 eroberte seine Mannschaft den Ball im Mittelfeld. Am Ende vollstreckte Anne Hilgenhöner die Passkombination zum Führungstreffer (46.). "Das war wichtig, in der Liga ist das Anne noch nicht geglückt", sagte Mors. In der 57. Minute glich dann Theresa Kohl aus (1:1). Das Spiel quasi wieder bei null. Aber der Aufschwung und die dadurch erlangte Druckphase der Gastgeberinnen war noch nicht vorbei. Nach einem Standard donnerte Sarah Fipke die Kugel zum 2:1 ins Tor (80.). "Ab der 75. Minute sind wir dann athletisch eingebrochen", sagte Mors. Dadurch hatten die Gäste nochmal die Chance, sich über Außen freizuspielen. Letztendlich vollendete Neuzugang Ranim El-Faour die Kombination zum 2:2 (83). Damit ging es ins Elfmeterschießen. "Das Spiel war schon auf Augenhöhe, aber das Elfmeterschießen hätte zu jedem Zeitpunkt in beide Richtungen kippen können", sagte Mors. Telgtes Selin Baysal legte vor. Den ersten Elfmeter der Aasee-Woman parierte Catia Rodrigues Santos. Als Aasee den letzten drüber hämmerte brach bei Telgte Freude aus. Die dritte Pokalrunde kann kommen!
Torschützinnen: 1:0 Hilgehöner (46.), 1:1 Kohl (57.), 2:1 Fipke (80.), 2:2 El-Faour (83.)
Elfmeterschützinnen: 1:0 Baysal, 2:0 Fipke, 2:1 Löderbusch, 3:1 Mors, 3:2 Holm, 3:3 von Weinrich, 4:3 Kretschmer

TuS Altenberge - BSV Ostbevern     1:4 (1:2)
"Der Klassenunterschied war spielerisch nicht zu sehen", freute sich Altenberges Coach Hennes Jerzinowski. Das einzige, was der Westfalenligist dem Bezirksligist voraus hatte war, dass sie schneller und spritziger waren. Trotz der Niederlage gingen die Gastgeberinnen daher unter Beifall und mit gehobenen Köpfen vom Platz. Von Beginn an hatte Altenberge das Zepter in der Hand. Bereits in den Anfangsminuten verpasste Sharleen Lüttecke die Chance zum 1:0, als sie alleine auf das Tor von Manuela Imholt zulief. "Das 0:1 kam dann total überraschend", sagte Jerzinowski. Nach einem Missverständnis in der Abwehr der Altenberger, war Frieda Kemper durch und legte zum 1:0 ein (19.). Dem 1:1 ging ein Spielzug über rechts voraus. lena Füchter spielte raus auf Pauline Schengber. Die flankte die Kugel in die Mitte, wo Sharleen Lüttecke perfekt stand und ausglich (26.). "Man hat einfach gesehen, dass wir Fußball spielen können und gegen einen Westfalenligist mithalten", freute sich Jerzinowksi. Das 1:2 war dann ein kleiner Rückschlag. Lotte Köhne setzte sich bis in den Strafraum durch. Dort waren Lena Füchter und Annika Schaefers zur Stelle. Es gab Elfmeter. "Schade, dass Köln nicht dabei war", sagte Jerzinowski. So oder so traf Köhne zum 2:1 (33.). Am Ende wurden wohl die Beine schwer. Denn das 3:1 und 4:1 für Ostbevern war nicht mehr zu verhindern. "Wir wissen war wir können, das ist das aller Wichtigste", freute sich Jerzinowski.
Torschützinnen: 0:1 Kemper (19.), 1:1 Sharleen Lüttecke (26.), 1:2 Köhne (FE/33.), 1:3 Mende (74.), 1:4 Weber (78.)

Weitere Spiele: 
SW Havixbeck - GW Amelsbüren     0:4 (0:2)
Werner SC - VfL Senden     0:9 (0:3)
Westfalia Kinderhaus - Wacker Mecklenbeck     0:2 (0:1)
SV Rinkerode - 1. FC Gievenbeck     (Dienstag, 19:30)
SC Nienberge - SC Münster 08     (Dinstag, 19 Uhr)