"Ein richtig enger Pokalfight"

"Dieses Spiel hatte Finalcharakter. Wir haben ein riesen Spiel gezeigt", freute sich Amelsbüren-Coach Frank Schlichter. Dennoch übernahm Wacker von Beginn an die Überhand. Mit viel Ballbesitz versuchten die Gäste sich zu präsentieren. Aber die Gastgeber wussten, wie man verteidigt. Die Mädels warfen alles rein, machten die Räume eng und warteten auf jeden noch so kleinen Fehler, um selbst nach vorne zu spielen. "Amelsbüren hat brutal gut und aktiv verteidigt. Wir haben uns eigentlich darüber geärgert, dass Amelsbüren so früh im Pokal kam", sagte Wackers Trainer Felix Melchers. Denn dieses Spiel hätte jedem Zuschauer gefallen. 

Pothoff hält Amelsbüren im Spiel

Trotz des Halbzeitstandes von 0:0 gab es viele ansehnliche Szenen auf beiden Seiten. Durch Standards und Umschaltmomente punkteten die Gastgeberinnen. Gerade mit ihren schnellen und torgefährlichen Spielerinnen um Luisa Wünnemann und Wibke Schleif versuchten sie vorne Akzente zu setzten. Mit der Verteidigung hätte vermutlich ein einziges Tor gereicht. Aber Amelsbüren schaffte es nicht, jede Möglichkeit der Gäste zu verhindern. Bei einem Westfalenligist im oberen Bereich der Tabelle, ist das auch ziemlich schwierig. Aber weder Pia Haack, Kristin Dircks, Paula Funcke oder Neele Kesse brachten das Ding über die Linie. Entweder war der Pfosten im Weg oder Nina Pothoff. "Nina hat richtig gute Paraden gezeigt", lobte Schlichter seine Torhüterin.

In der zweiten Hälfte stellte Schlichter um. Sein Team sollte Offensiver spielen und Wacker eher anlaufen. Weiterhin stand auf der Agenda: Das Mittelfeld eng machen und so gut es geht hinten raus spielen. Das funktionierte schon besser. Letztendlich fehlte aber die Ruhe, die eventuell ein Westfalenligist gehabt hätte, um die Angriffe besser auszuspielen. Und am Ende war es nur noch ein Bangen nach dem Abpfiff. "Wir haben zwar vom Ergebnis verloren, aber insgeheim sind wir die Gewinner. Dafür, dass wir einen so engen Pokalfight geliefert haben", freute sich Schlichter trotz der Niederlage.

Denn im Elfmeterschießen zog seine Mannschaft den Kürzeren. Da war keiner schlecht geschossen. Aber bei Luisa Wünnemann zeigte Wackers Torhüterin Lena Kloock ihre ganze Klasse und parierte den entscheidenden Elfmeter. "Es ist schon ein riesen Erfolg, dass wir es bis zum Elfmeterschießen geschafft haben", sagte Schlichter. Für Wacker ist jetzt klar: Der Pott soll ein weiteres Mal her. Gegen den BSV Ostbevern wird es in der nächsten Runde zwar keineswegs leichter, aber das Ziel ist klar vor Augen. "Ich hoffe nur, dass uns das Spiel nicht zu viele Körner gekostet hat. In der Liga steht jetzt nämlich Iserlohn an", sagte Melchers abschließend.

GW Amelsbüren - Wacker Mecklenbeck     4:5 n.E. (0:0 n.90.(0:0))
1:0 Korn, 1:1 Schipke, 
2:1 Fischer, 2:2 Große-Scharmann,
3:2 Walge, 3:3 Faber,
4:3 Schwanke, 4:4 Selle,
4:5 Haack

Weitere Spiele: 
SV Rinkerode - BSV Ostbevern     2:13 (0:7)
SC Münster 08 - SG Telgte     0:1 (0:1)
SG Selm/Südkirchen - VfL Senden     4:3n.E. (1:1n.90.(0:1))