Ziel erreicht: Pokalfinale vor heimischer Kulisse

Von Hannah Opitz

(14.04.23) Wacker-Coach Felix Melchers zitiert Joshua Kimmich: "Die deutsche Meisterschaft ist keine Freude, sondern Druck der abfällt." Genau so fühlte sich der Sieg gegen den BSV Ostbevern Kreispokal-Halbfinale: Damit steht fest, Wacker Mecklenbeck spielt vor eigener Kulisse im Finale, aber so eine sichere Nummer, wie es vielleicht der ein oder andere vermutete, war es gar nicht.

"Wir haben gegen den einzigen aus unserer Spielklasse gespielt und wir wussten, dass bei Mannschaften im Abstiegskampf andere Stimmungen herrschen. Für uns war klar, dass wir das Finale vor heimischer Kulisse klar machen wollten", erklärte Melchers. Es war also davon auszugehen, dass sich eine Partie auf Augenhöhe entwickelte, welche schon vor dem Anpfiff als vorgezogenes Finale beschrieben wurde. In den Anfangsminute waren die Gastgeberinnen allerdings ziemlich nervös, da Ostbevern in einem ungewohnten System auftrat. Das 5-4-1, welches sie so von ihren Gegnerinnen noch nicht so kannten, stellte Wacker in der Anfangsphase vor einige Probleme. In der zehnten Minute klingelte es dann im Kasten der Gäste. Allerdings pfiff Schiedsrichter Malik Salifou diesen Treffer aufgrund einer Abseitsposition zurück. "Danach kam deutlich mehr Sicherheit ins Spiel", freute sich Melchers. Sie drängten Ostbevern immer weiter in die eigene Hälfte zurück und fanden trotz der Kompaktheit ihrer Gegnerinnen immer wieder Lösungen für Kombinationen und tiefe Bälle. 

Ostbevern ließ nicht locker

In der 27. Minute war es dann soweit: Wacker brachte eine Ecke in den Sechzehner. Das Ding landete im Rückraum bei Laura Bezhaar, die einfach mal abzog. Der abgefälschte Strahl landete zum 1:0 im Netz. Danach dominierten die Gastgeberinnen ihre Gegnerinnen weiter, bis die zweite Halbzeit anbrach. Man merkte Ostbevern den unerbittlichen Willen an, dieses Derby doch noch zu drehen. "Wir haben uns da zu viel auf das Spielsystem der Ostbeveranerinnen beschäftigt und haben uns mehr damit beschäftigt, wie wir gegen den Ball anlaufen und vor allem wann. Es war schwierig gegen den Aufbau einer Fünfer-Kette anzulaufen, aber wir haben zu wenig an unser Spiel mit dem Ball gedacht", ärgerte sich Melchers. Das zog sich durch die gesamte zweite Hälfte, wodurch Ostbevern deutlich mehr am Ball war und nach vorne spielte. 

So richtig viele klare Torchancen entwickelten die Gäste allerdings nicht. Nur bei einer Doppelchance wurde es für Wacker brenzlich: Erst ein Freistoß, den Lena Kloock über die Latte lenkte und dann die darauffolgende Ecke, die auf Umwegen plötzlich wieder im Strafraum der Gastgeberinnen landete. Im letzten Moment fuhr Kloock noch den Fuß aus und verhinderte so den Ausgleich. "Das war dann ein reiner Abnutzungskampf. Am Ende würde ich sagen, dass es ergebnistechnisch aber wohl gerecht ist", sagte Melchers. Nach dem Spiel fiel bei Wacker erstmal einiges an Druck ab, bevor sie sich auf das anstehende Finale freuten. "Wir wollen den Zuschauern fußballerisch viel bieten. Das ist schließlich unser Highlight der Saison", sagte Melchers abschließend.

Wacker Mecklenbeck - BSV Ostbevern     1:0 (1:0)
1:0 Bezhaar (27.).