Das 'Wie' begeistert Freckenhorst
Von Mario Witthake
(20.11.15) Das seit dem Pokalcoup der SG Telgte im Jahr 2009 ungeschriebene, aber gültige Gesetz, dass im Finale entweder Hiltrup oder Gievenbeck gewinnt, ist aufgehoben! Nachdem der FCG bereits in der ersten Runde in Wolbeck ausgeschieden war, hat es nun den zweiten Westfalenligisten erwischt. Der TuS Hiltrup unterlag mit 1:3 (0:2) beim TuS Freckenhorst.
"Was mich am meisten freut", so Freckenhorsts Trainer Andreas Strump am Tag danach, "ist, dass wir wirklich verdient gewonnen haben. Wir haben nicht billig hinten drin gestanden, sondern haben uns auch aus unserem Ballbesitz heraus Torchancen erspielt." Hiltrups Co-Trainer Michael Volmer bestätigte: "Freckenhorst hat deutlich mehr investiert und verdient gewonnen."
Zert glänzt als Assistgeber
Zuträglich für das Selbstvertrauen der Gastgeber war die frühe Führung. Alex Zert zündete über die rechte Seite den Turbo, ging bis an die Grundlinie durch und legte den Ball in den Strafraum, wo Philip Schange genau richtig stand und souverän einschob (7.). Die Gäste fanden nicht ins Spiel und generierten in den ersten 45 Minuten keine nennenswerte Torchance. Anders Freckenhorst: Einen langen Ball verängerte Zert per Kopf, Pierre Jöcker nahm Tempo auf und legte den Ball links unten ins Eck - 2:0 (38.).
Strump ahnte die Einwechslungen von Guglielmo Maddente sowie Robin Wellermann schon vor dem Gang in die Kabinen und schärfte die Sinne seiner Mannschaft. Die defensive Disziplin, das wusste der Coach, würde im zweiten Durchgang entscheiden. Und tatsächlich machte Hiltrup, nun im 4-1-4-1 statt 4-2-3-1, mehr Dampf. Eine Viertelstunde etwa schwammen die Hausherren. Doch sie konnten sich auf Sebastian Neukötter verlassen. Wellermann schickte den Ball flach ins Eck, Freckenhorsts Schnapper verhinderte aber den Anschlusstreffer.
Walendi kommt zu spät
Das 1:2 fiel dann erst in der 83. Minute, als Eric Rottstegge einen Freistoß freistehend einnickte. Strump ärgerte sich doppelt, weil sich die Hereinnahme des kopfballstarken Dennis Walendi verzögert hatte. Etwa 90 Sekunden nach dem Dämpfer brach im Lager des Bezirksligisten aber wieder Jubel aus: David Krolikowskis Schuss aus 20 Metern wurde von Lukas Toboll entschärft, im Nachsetzen behielt Schange jedoch die Ruhe und netzte zum 3:1!
Damit war die Moral der Hiltruper gebrochen, die Gastgeber schaukelten das Ding über die Zeit. Und freuen sich nun auf Mauritz oder Bösensell im Halbfinale. In Hiltrup dagegen ist die Enttäuschung groß. "Wir haben uns das Finale als Ziel gesetzt", so Volmer. "Warum es nicht geklappt hat, werden wir intern analysieren und die Konsequenzen ziehen." Das kann für die Spieler nichts Gutes heißen, die hatten schon am vorigen Wochenende in der Liga gegen Heiden enttäuscht.
TuS Freckenhorst - TuS Hiltrup 3:1 (2:0)
1:0 Schange (7.), 2:0 Jöcker (38.),
2:1 Rottstegge (83.), 3:1 Schange (84.)