Alle Zutaten beisammen
Von Alex Piccin
(01.09.17) Eintracht Münster-Trainer und Hobbychefkoch Christian Hölker hatte gegen die SG Sendenhorst sämtliche Ingredienzien besorgt, um die Gäste am Rand mit einem feinen Zweitrunden-Pokalmatch zu verzücken. Das, was auf den Teller kam, war unterhaltsam und reich garniert. Mit 6:3 (2:2, 3:3) gewann die SG in der Verlängerung.
Trotzdem, Hölker haderte mit der Fortuna: "Dieses Spiel ist ein Beispiel dafür, wie man überhaupt kein Glück haben kann." Sehr schnell lag seine Elf nach Toren von Julian-Christopher Turl (1.) sowie Stefan Nordhoff (10.) mit 0:2 hinten. "Die Mannschaft beantwortete die folgende Willensfrage gut", so Hölker. Michael Tiedt (16.) und Mats-Janis Uthmeier per Strafstoß nach einem Foul an Daniel Lorecchio (19.) glichen innerhalb kürzester Zeit aus. Danach war der eine Klasse tiefer spielende Kreisligist das bestimmende Team und mehr für fußballerische Elemente sorgte.
Ab in die Extraschicht
Uthmeier drehte in der 57. Minute sogar die Partie, ehe Lukas Hartleif ausglich (65.). Anschließend zollte Eintracht dem getätigten Aufwand Tribut. Sendenhorst probierte es mit langen Schlägen, die Münsteraner mit schnellen Entlastungsangriffen. Beides führte zunächst nicht zum Erfolg, so dass Schiedsrichter Benjamin de Boer nach 90 Minuten zum Nachtisch bat.
Hier gelang den Gästen durch Jan-Frederic Kielhorn der erneute Führungstreffer. Hölker wartete vergeblich auf einen Abseitspfiff, die Pille sprang von einem Eintracht-Kopf dem Torschützen vor die Füße. Dumm gelaufen aus Sicht der Gastgeber. Auch die folgende Aktion, bei der Kapitän Gregor Klaus nach der unsanften Bekanntschaft mit einem Ellenbogen im Kopfballduell einen Zahn verlor und keinen Elfmeter zugesprochen bekam, verbuchte der Coach in der Spalte "Pech", wollte dem Sendenhorster Gegenspieelr aber keine Absicht unterstellen.
Für den Teamgeist
Anstatt 4:4 hieß es zu Beginn der zweiten Halbzeit der Verlängerung 5:3, als Jannick Horstmann einnetzte (106.). Mit der letzten Aktion des Abends stellte Hartleif auf 6:3 (120.). Stichwort unglücklich gelaufen: Neben Klaus ging auch Marco Jörling verletzt vom Platz. "Er wird uns wohl vier Wochen fehlen", so Hölker, der trotz allem die positiven Erkenntnisse in den Vordergrund stellte: "Klar wären wir gern eine Runde weiter, aber das Spiel hat wenigstens etwas für den Zusammenhalt gebracht."
Eintracht Münster - SG Sendenhorst 3:6 (2:2, 3:3)
0:1 Turl (1.), 0:2 Nordhoff (10.),
1:2 Tiedt (16.), 2:2 Uthmeier (19./FE),
3:2 Uthmeier (57.), 3:3 Hartleif (65.),
3:4 Kielhorn (98.), 3:5 Horstmann (106.),
3:6 Hartleif (120.)