Krombacher Pokal 2018/19
Amelsbüren mit Gomez, Schapdetten ohne Niveau
Von Fabian Renger
(26.10.18) Wenn eine Partie in die Hose geht, dann erzählen Fußballtrainer ja gerne etwas von einer Mannschaft, die so noch nie zusammengespielt habe. Wir kennen das alle: Ersatzgeschwächt, viele A-Jugendliche, Reservisten. Die ganz alte, langweilige Leier. Johannes Aldenhövel, seines Zeichens verantwortlicher Coach von Fortuna Schapdetten, machte da eine erfreuliche Ausnahme. Der A-Ligist verlor im Pokal mit 2:4 (0:3) bei B-Ligist GW Amelsbüren und der Coach ließ keine billigen Ausreden gelten.
"Natürlich habe ich rotiert, aber das darf keine Entschuldigung sein. Die, die gespielt haben, haben alle auch A-Liga-Niveau", hielt sich Aldenhövel in seiner Spielnachbetrachtung nicht mit solchen fadenscheinigen Begründungen auf. "Wir haben einfach schlecht...nein, eigentlich sauschlecht gespielt. Das war nichtmal C-Liga-Niveau."
Gomez bereitet dreimal vor, Mohammed trifft dreimal
In dieser Spielklasse kennt sich Alejandro Gomez bestens aus. Eigentlich zockt der Amelsbürener in der Vierten von GWA, sein Coach Marco Müller hatte ihn für den Pokalabend hochgezogen. "Wie der Bälle vorne festmachen kann, seine Veranlagung für die tödlichen Bälle. Da ist er der einzige bei uns", begründete Müller den Einsatz des Routiniers. Müller bewies ein gutes Näschen: Dreimal traf Imer Mohammed für GWA (1:0/12., 2:0/29., 4:0/50.), dreimal bereite Gomez die Hütte vor. Hätte schlechter laufen können.
Ja, das hätte es in der Tat. Zum Beispiel wäre statt des 3:0 - Lukas Keeren verwandelte einen Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen 3:0 (33.) - auch ein 5:2 zur Pause drin gewesen. Nils Appelhans, Schapdettens Schnapper, war einer der wenigen mit überzeugender Leistung. In der Offensive schafften es seine Nebenleute in zwei Situationen, die Murmel aus kürzester Entfernung nicht im gegnerischen Gehäuse unterzubekommen. Bei den Gegentreffern sah die Fortuna-Defensive jeweils richtig schlecht aus.
Schapdetten erst spät wach
Erst nach dem 4:0 kam Schapdetten etwas rein ins Match. Mehr als zum 4:1 durch Hendrik Schröder (79.) und zum 4:2-Endstand durch Marius Wiethölter per Strafstoß (90.) saß allerdings nicht drin. Obwohl sie da waren, die Chancen: Lars Speckmann schoss am Tor vorbei, Schröder zweimal drüber. Auf der Gegenseite hatte Jungspund Florian Friepörtner in zwei Szenen nicht das Quäntchen Glück. Der dicke Wermutstropfen für GWA: Torwart Niklas Rönert fällt vorerst wegen eines im Spiel zugezogenen Haarrisses im Knöchel aus.
GW Amelsbüren - Fortuna Schapdetten 4:2 (3:0)
1:0 Mohammed (12.), 2:0 Mohammed (29.)
3:0 Keeren (33./FE), 4:0 Mohammed (50.)
4:1 Schröder (79.), 4:2 Wiethölter (90./FE)