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Der Kreispokal-Sieger 2019: Der SV Herbern!

Krombacher Pokal 2018/19

Gievenbecks Daniel Geisler wird verfolgt von Herberns Whitson und Oscar David Franco.
Hoch in die Lüfte steigen hier FCG-Mann Tom Gerbig und sein Kontrahent Simon Mors, Torschütze zum 1:0 des SV Herbern.

Herbern völlig entfesselt zum Titel


Von Fabian Renger

(30.05.19) Er war kaum noch zu bändigen. Dieser Oscar David Franco Cabrera. Nach drei Jahren beim SV Herbern bestritt er im Kreispokalfinale gegen den 1. FC Gievenbeck sein letztes Spiel für den SVH. Dass er schon Gelb vorbelastet war? Interessierte ihn nicht die Bohne. Sein Trainer Holger Möllers bezeichnete seinen Auftritt später als "entfesselt". Möllers könnte an dieser Stelle den Spielbericht weiterschreiben, ein besseres Wort hätten wir nicht finden können. Auch für den Auftritt des Landesligisten. Der triumphierte mit einem 2:0 (1:0). Und das zumindest nicht unverdient.

Zermürbt hatten die Herberner die Gievenbecker, bei denen zu wenig Sprit und etwas zu viel Luft im Tank zu sein schien. Sie bestritten ihr 44. Pflichtspiel und sind gerade frisch aus der Oberliga abgestiegen. Woher die Kraft nehmen, wenn nicht stehlen? "Es war ja fast abzusehen, dass es in so einem Worst Case endet", gab später ein bedienter FCG-Coach Benjamin Heeke zu Protokoll. "Es war vielleicht einfach nicht mehr möglich. Wir spielen seit über zwei Monaten mit den 14 selben Leuten alle drei Tage, meistens auswärts."

Erst Vollgas - und dann ging gar nichts mehr

Das könnte nun eine billige Ausrede sein. War es aber nicht. Man muss schon fast Hochachtung haben vor den 49ers, denn die kamen gar nicht so raus aus den Puschen, als hätten sie bereits 43 Spiele hinter sich gehabt. Herbern wirkte nervös, Gievenbeck hatte die Hosen an, Justus Kurk hätte diese ganz weit aufspannen können. Doch nach schönem Querleger von Tristan Niemann zielte er zu hoch (10.). Und danach? Danach war urplötzlich Schicht im Schacht beim FCG. Der Stecker war gezogen.

"Irgendwas ist passiert, ich weiß auch noch nicht, was", zuckte Heeke hilflos mit den Achseln. Herbern baute nach und nach eine immer größer werdende Spannung auf. Das war phänomenal. Herbern stand den Gievenbeckern mächtig auf den Füßen, denkt euch an dieser Stelle einfach mal den berühmten abgekauften Schneid. Allerdings: So manches Mal war es schon grenzwertig. Bereits nach zwei Minuten musste Julian Canisius humpelnd das Feld verlassen, er hatte einen abbekommen. Damit war er längst nicht der einzige.

Tristan Niemann und Fabian Vogt fighten verbissen um die Kugel. Niemann traf einmal, das Tor wurde jedoch aufgrund einer Abseitsstellung zurückgepfiffen.
Eric Sabe (l.) ist noch in der Höhe, während Justus Kurk die Orientierung verloren hat. Ein Bild mit Symbolcharakter.

"Zwischendurch hatte ich ein wenig Angst, dass die Jungs überdrehen", gestand Möllers. "Aber es war nie wirklich unfair." Herbern kämpfte, biss, hatte einen ganzen Koffer voller Messer zwischen den Zähnen. Wenn dann ein Gegner eh schon müde Knochen hat, dann ist das wohl mehr als menschlich, da nicht gegen an zu kommen. "Ich hab mich in der Halbzeitpause bei den Jungs entschuldigt. Ich hab sie nicht darauf vorbereitet, ich hab nicht damit gerechnet, dass Herbern so auftritt", meinte Heeke.

Zur Halbzeitpause lagen seine Farben mit 0:1 hinten. Simon Mors - er verlässt den Verein auch - hatte getroffen: Ein Eckball von rechts segelt herüber auf die linke Seite zu Sebastian Schütte, der legt ab in den Rückraum zu Mors, der knallt die Kugel in die Maschen (31.). Es war auch die ziemlich einzig gute Szene der ersten Hälfte: Herbern rackerte, Gievenbeck war völlig abgemeldet. Nicht gut fürs Auge.

Gievenbeck gibt das allerallerallerletzte Hemd

Nach der Pause war der FCG aber urplötzlich wieder da und gab richtig Hackengas. Einen Vorwurf konnte man dem Team keineswegs machen, das war mehr als nur das letzte Hemd, was sie hernach gaben. Doch Leonhard Fenker im SVH-Gehäuse - auch er zum letzten Mal den SVH aktiv - hielt sowohl gegen Christian Keil (58.) als auch gegen Tristan Niemann (63.) überragend. Dann zeigte der nicht gerade beneidenswerte Referee Moritz Ludorf Yasin Altun wegen Nachtretens (71.) den roten Karton und Gievenbecks Sturmlauf war beendet. Herberns Whitson traf zum 2:0 (77.) und ein schöner Treffer von Tristan Niemann wurde wegen einer Abseitsstellung von Vorlagengeber Jannik Balz noch zurückgepfiffen (84.).

Nach überstandener sieben Minuten Nachspielzeit war die Sache gelaufen. Auch, weil eben jener Oscar Franco sich mächtig aufgerieben hatte, Meter um Meter machte im zweiten Abschnitt und schier unaufhaltbar schien. Wohlgemerkt trotz gelber Vorbelastung. Dass der noch stehen konnte, grenzte an ein Wunder. Genauso für alle im gelb-blauen Dress. Eine Wahnsinnsschinderei des SVH!

Ab aufs Schützenfest

"Es gibt einen heute Abend", versprach derweil Möllers. Er war völlig aus dem Häuschen: Die Pizza kommt zum Vereinsheim, anschließend geht's nach Ascheberg aufs Schützenfest. Lohnt das? "Die Feste müssen so gefeiert werden wie sie fallen", entgegnete Möllers verschmitzt. Er war einfach stolz und richtig gelöst. Auch als ihn seine Kicker mit Eiskübel übergossen. "Die Dusche nehme ich gerne mit. Man kriegt sie ja nur, wenn man sie gewinnt." 

1. FC Gievenbeck - SV Herbern 0:2 (0:1)
0:1 Mors (31.), 0:2 Whitson (77.)

Bes. Vorkommnis: Rote Karte gegen Gievenbecks Yasin Altun wegen Nachtretens (71.)

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