Krombacher Kreispokal 2019/20
Greven vollendet das Werk Sommers
Von Luca Adolph
(29.08.20) Sie schlugen Herbern, sie schlugen Senden und Westfalia noch dazu! Es ist ihm gelungen, dem SC Greven 09, sich den Krombacher-Pokal auf den Gepäckträger zu schnallen. Auf dem Geläuf von Wacker Mecklenbeck setzte die Truppe von Mirsad Celebic den Weg fort, auf dem sie einst mit Ex-Coach Andreas Sommer gewandert war. Der 4:2 (0:1)-Finalsieg über Westfalia Kinderhaus ließ es in den Radtaschen des Underdogs klimpern.
Dabei gab zunächst die Mannschaft den Takt vor, die im Semifinale den TuS Freckenhorst eliminiert hatte. Anders als beim 2:1-Erfolg warf Coach Marcel Pielage diesmal Julian Sammerl von Beginn an rein. Mit einem pikant hereingeschlagenen Eckstoß zeichnete er sich gleich aus und sah den sich hochschraubenden Nick Rensing – drüber (14.). Kinderhaus immer noch am Drücker, erschlich sich durch Sandro Pietsch den nächsten Standard. Wieder hatte Sammerl nur Augen für Rensing. Doch im letzten Moment warfen sich Grevener Gebeine im Fünfer dazwischen (26.).
Sammerl und Rensing im Dritten
Die unterklassigen 09er wirkten defensiv sortiert, liefen den Pässchen der Kontrahenten dennoch hinterher. Pietsch zog erneut mit Dampf über die rechte Piste und sicherte seinen Mannen den nächsten Eckball. Suchen musste Julian Sammerl den hochgeschossenen Rensing nicht. Diesmal fand die Pille sogar den Weg ins lila-weiße Maschengeflecht (40.). Nanu, kurz vor der Halbzeit gab es auch mal Zunder auf der Gegengerade, zu bestaunen. Johannes Mennemeyer war am Strafraumeck komplett blank und vermutlich selber überrascht. Die Kugel bugsierte er über den Querbalken (44.).
"Die klar bessere, aber auch sehr, sehr dumme Mannschaft hat heute verloren. Da sieht man aber auch, dass wir noch nicht reif und erwachsen genug für Westfalenliga-Fußball sind", sagt Pielage im Anschluss. Als besonders clever erwies es sich später nicht, Greven im zweiten Durchgang anlaufen zu lassen. Knapp setzte Grevens Bernd Lakenbrink einen Kopfball vorbei (47.). Noch knapper wurde es dann vor dem anderen Sechzehner: Schwarzer schmierte seinen Freistoßversuch an die Latte (49.). Dann ging es fix. Greven formierte sich zum Gegenangriff. Kinderhaus-Torwart Tim Siegemeyer flog empor. Er hatte ihn, nein er hatte ihn nicht! Mouhamed Seye war zur Stelle und besorgte den Ausgleich (51.).
Fechtel drückt auf den Pin
Für Wirbel sorgte nun der eingewechselte Patrick Fechtel. Grevens Offensivmann bediente Emre Kücükosman nach einer Ecke. Feuerfrei! Per Direktabnahme befördete der Zehner den Ball zum 2:1 ins Netz (55.). Aber auch Kinderhaus blieb gefährlich, vermehrt jedoch nach Standards. Jonas Kreutzer erhielt das Spielgerät, verzögerte und glich kurzerhand aus (66.). In Mecklenbeck war richtig was los. "Wir sind hergekommen, um was zu bieten, um Stimmung zu machen. Das ist uns in der ersten Halbzeit nicht gelungen. Die zweite Halbzeit war dann grandios", sagt Celebic.
Wohl in die Karten hat Greven die nächste Aktion gespielt. Westfalias Leon Niehues kam in die Hufe, erlaubte sich einen Blick rüber zu Fechtel und sah nur noch, wie der an ihm vorbeizog. Sein Einsatz als letzter Mann kam zu spät. Schiri Paul Dost zog den roten Karton und bittete Kücükosman zum Punkt (67.). Die doppelte Bestrafung traf den Westfalenligisten tief. Der Schütze ließ Siegemeyer ins falsche Eck abtauchen (68.).
Kücükosman brannte seinen Namen zum zweiten Mal in das Scoreboard. Kinderhaus verpasste es weiterhin, zwingende Aktionen aus dem Spiel heraus zu kreieren und bekam von Fechtel folglich den finalen Stoß verpasst (87.). "Natürlich waren wir heute als Außenseiter unterwegs und mussten viel gegen den Ball arbeiten. Wir wussten aber, dass wir Chancen bekommen und diese dann auch nutzen werden", vertraut Celebic seinen Pokalhelden. Allerdings qualifizierten sich nicht nur diese, sondern ebenso die Kinderhauser und der Drittplatierte TuS Freckenhorst für den Westfalenpokal.
SC Westfalia Kinderhaus – SC Greven 09 2:4 (1:0)
1:0 Rensing (40.), 1:1 Seye (51.),
1:2 Kücükosman (55.), 2:2 Kreutzer (66.),
2:3 Kücükosman (68., FE.), 2:4 Fechtel (87.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Niehues (Kinderhaus/67.)
Kinderhaus: Siegemeyer - Brüggemann, Rensing, Niehues - Pietsch (46., Touray), Rottstegge (83., Kniesel), Schöneberg, Sammerl (65. Liebert) - Schwarzer, Kreutzer, Fereira Dos Santos Filho
Greven: Dömer - Mennemeyer, Averbeck, Krasenbrink (65. Herting), Kraus - Golparvari, Kücükosman (90., Berges) – B. Lakenbrink, Seye, Liszka (83., P. Lakenbrink)- Rüschenschulte (51., Fechtel)